Nachbericht VNL Best Practice Forum Laden – Sichern – Fahren

Ladungssicherung im Praxiseinsatz mit Ing. Konrad Rainer, Ladungssicherungsexperte beim ÖAMTC

 

Rund ein Viertel aller Schwerverkehr-Unfälle sind auf mangelhafte Ladungssicherung zurückzuführen. Selbst harmlose Gegenstände werden bei Anfahr- oder Bremsvorgängen sowie Kurvenfahrten zu lebensgefährlichen Geschossen. Durch die auftretenden Kräfte beim Bremsen oder in Kurven können sogar tonnenschwere Ladungen in Lkw ins Rutschen geraten, wenn sie mangelhaft oder gar nicht gesichert sind. Das VNL Best Practice Forum am 30. Juni zum Thema „Ladungssicherung im Praxiseinsatz“ in Dornbirn traf deshalb auf reges Interesse. ÖAMTC-Instruktor Ing. Konrad Rainer vermittelte rund 30 Teilnehmern einen Überblick über die aktuelle Gesetzeslage und die Methoden der Ladungssicherung und illustrierte dies anhand von kuriosen bis dramatischen Fällen aus der Praxis.

 

Innerhalb zwei Stunden wurde auf die wichtigsten Aspekte zum Thema Ladungssicherung eingegangen. Sämtliche Gesetze, die das Thema Ladungssicherung enthalten sowie die Kosten und Strafsätze von diversen Vergehen wurden erläutert. Vom Kraftfahrgesetz, der Straßenverkehrsordnung, dem Führerscheingesetz über das Verbandsverantwortlichkeitsgesetzt bis hin zum Strafgesetzbuch wurde auf die wichtigsten Paragraphen eingegangen. Sämtliche Normen auf europäischer und nationaler Ebene wurden diskutiert und auch auf die versicherungstechnischen Details wurde Rücksicht genommen.

 

Nach einem eindrücklichen Appell an die Unternehmen, auf die Qualität der Verpackung zu achten und nicht an falschen Stellen zu sparen, wurde empfohlen, die Anforderungen an die Frächter und Logistikdienstleister genau zu definieren. Denn der Auftraggeber kennt sein Ladegut meist selbst am Besten. Zwecks Beweisführung ist auch ein schriftliches und fotografisches Festhalten der Ladungssicherungsdetails von Vorteil und kann im Ernstfall das eigene Haftungsrisiko reduzieren. Die grundlegenden Methoden der Ladungssicherung wie Blockieren, Direktzurren und Niederzurren mit den einzelnen Unterdisziplinen wurden veranschaulicht. Je nach Ergebnis von Reibwertberechnungen und Beschaffenheit des Gutes steht der Verlader tagtäglich vor der Aufgabe, die richtige Entscheidung in Sachen Sicherungsmethode zu treffen. Damit derartige Entscheidungen richtig getroffen werden können, sind permanente Schulungen und Trainings der Verantwortlichen notwendig, betonte Rainer nachdrücklich.

 

Der Bereich Weiterbildung für Berufskraftfahrer ist ein großes Thema beim ÖAMTC. Seit Anfang 2008 gilt für Buslenker die gesetzliche Berufskraftfahrer Aus- und Weiterbildung, ab 2009 auch für Lkw-Fahrer. Der ÖAMTC bietet diese Ausbildungsmodule an und nimmt damit eine europaweite Vorreiterrolle ein. Im Bereich Ladungssicherung setzt der ÖAMTC neue Standards und bietet maßgeschneiderte Lösungen und Trainings für die Transportwirtschaft an.

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