Nachhaltigkeitspreis Logistik 2013 geht an Tchibo

Preisträger des zweiten Nachhaltigkeitspreises Logistik, der jährlich gemeinsam von den Schwesterorganisationen BVL Österreich und BVL Deutschland verliehen wird, ist die Tchibo GmbH. Das Unternehmen wird ausgezeichnet für sein umfassendes Projekt "Handeln mit Verantwortung", bei dem Logistik eine zentrale Rolle spielt. 
 
"Wir freuen uns, dass mit Tchibo ein Vorbildunternehmen prämiert wurde, in dem Nachhaltigkeit seit Jahren fester Bestandteil der Unternehmensstrategie ist. Die umweltfreundliche und sozialverträgliche Gestaltung aller relevanten Prozesse – vom Ressourceneinsatz über die Herstellung der Produkte durch Lieferanten bis hin zur Entsorgung – ist maßgeblicher Faktor des Qualitätsverständnisses", so Roman Stiftner, Präsident der BVL Österreich, und Prof. Thomas Wimmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesvereinigung Logistik Deutschland, über den Preisträger. 
 
Den Preis nahmen in Wien Marc-Stephan Heinsen, Director Supply Chain Management & Logistics, und Achim Lohrie, Direktor Unternehmensverantwortung, entgegen. Die Laudatio hielt der Vorsitzende der siebenköpfigen Fachjury DI Dr. Christian Plas, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der denkstatt GmbH, Wien. Laut der Begründung der Jury verfolgt Tchibo einen strategisch verankerten und ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz, der in der Tchibo-Logistik konsequent entlang der gesamten Supply Chain durch aktive Einbindung der Lieferanten, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Kunden, umgesetzt wird. 
 
Tchibo hat sein Projekt im Jahr 2006 begonnen. Damals wurde Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil in der Unternehmensstrategie verankert und – wie das Unternehmen selbst sagt – der Weg zu einer sehr umfassend nachhaltigen Geschäftstätigkeit eingeschlagen. "Auf diesem Weg ist unser Preisträger ein beachtliches Stück vorangekommen. Das ehrgeizige Ziel ist noch nicht erreicht. Aber es wurde ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess in Gang gesetzt, der tief in alle Funktionen des Unternehmens hineinreicht. Dazu gehören in vorbildlicher Weise Logistik und Supply Chain Management", so der Juryvorsitzende in seiner Laudatio. 
 
Bei Transport, Umschlag und Lagerung kombiniert Tchibo drei Maßnahmen: die Vermeidung von Transporten, den Modal Split und C02-Reporting für die Logistik. Dies alles schlägt sich messbar nieder: Seit 2006 analysiert, erfasst und bilanziert Tchibo die transportbedingten CO2-Emissionen im Rahmen des Klimaschutzprojektes LOTOS (Logistics towards Sustainability), das in Kooperation mit dem deutschen Bundesumweltministerium und der Technischen Hochschule Hamburg-Harburg ins Leben gerufen wurde. Seit 2006 hat Tchibo die CO2-Emissionen um rund 40 Prozent absolut reduziert – und dies trotz Mengenwachstum. 
 
Im Mittelpunkt der Transportstrategie steht die Nutzung von See- und Binnenschiff sowie der Bahn. Beim Seeverkehr wird dabei auf eine exakte Planung gesetzt, die es ermöglicht, auf Geschwindigkeit zu verzichten und so die Emissionen deutlich zu reduzieren. Der Einsatz von LKW-Transporten konnte zu Gunsten der Bahn verschoben werden. "Tchibo hat mit seinem Nachhaltigkeitsprojekt die Latte sehr hoch gelegt – und setzt damit in vieler Hinsicht Maßstäbe für andere Unternehmen", so die abschließende Einordnung des Juryvorsitzenden DI Dr. Christian Plas. Neben dem Paradigma, die Prozesse effektiv und effizient zu gestalten, berücksichtigt das Unternehmen in seinen Entscheidungen systematisch Umweltaspekte und soziale Überlegungen. Dies gilt gleichermaßen für "Kaffee" wie auch für "Gebrauchsartikel". 
 
Einige Beispiele dafür: 
Im Bereich "Kaffee" – aber auch bei Holz und Baumwolle – fördert Tchibo den nach-haltigen Anbau. In jedem Einkaufskontrakt sind seit 2006 Verhaltenskodizes enthalten und das Unternehmen unterstützt auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen aktiv mit einem langfristig angelegten Trainingsprogramm in Asien. Seit 2009 sind alle in den Tchibo-Filialen ausgeschenkten Kaffeegetränke als nachhaltig zertifiziert, die espressobasierten Getränke sind Fairtrade gesiegelt. 2011 stammten rund 13 Prozent der von Tchibo verarbeiteten Rohstoffe aus nachhaltigem Anbau, das Ziel für 2012 lag bei 22 Prozent.
 
Bei Holzprodukten und Papier entsprechen die von Tchibo eingesetzten Rohstoffe den Anforderungen des Forest Stewardship Council (FSC). Wo diese nicht greifen, setzt Tchibo ein gemeinsam mit dem WWF entwickeltes Nachverfolgungssystem, den Forest Tracking Standard, ein.
 
Im Bereich "Gebrauchsartikel" steht der Ausbau längerfristiger strategischer Partnerschaften verbunden mit einer Reduzierung der Produktionsstätten im Fokus. Die Zahl der für Tchibo produzierenden Unternehmen wurde von 2010 auf 2012 im Sinne einer nachhaltigen Lieferantenstruktur um rund 13 Prozent reduziert. Grundlage jeder Geschäftsbeziehung ist der "Social and Environmental Code of Conduct".
 
Bei der Verpackung der Gebrauchsartikel wird auf PVC verzichtet. Und es geht auch oft um wichtige Details: Eine Verpackungsrichtlinie regelt, dass bei Aufdrucken schwermetallarme und lösemittelfreie Druckfarben zum Einsatz kommen.
 
 
Die speziell für den Nachhaltigkeitspreis geschaffene Preisskulptur "open end", die zusammen mit der Urkunde überreicht wurde, ist das Werk des Cuxhavener Künstlers Andreas Green. Die Skulptur besteht aus den Naturmaterialien Holz, Leim, Sand und Pigment – ganz im Sinne des Gedankens der Nachhaltigkeit. 

Quelle: MyLogistics

Portal: www.logistik-express.com

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