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Neue Logix-Studie zur Zukunft der Logistikimmobilien

Die Initiative Logistikimmobilien (Logix) hat im Juli 2017 die zweite von ihr initiierte Studie vorgestellt. Sie beschäftigt sich unter dem Titel „Zukunft der Logistikimmobilien und Standorte“ mit den Trends und Entwicklungen, mit denen Projektentwickler, Nutzer, Investoren, Kommunen und Wirtschaftsförderer bei der Planung und Ansiedlung von Logistikimmobilien zukünftig rechnen müssen.

Autoren der zweiten Logix Studie sind Prof. Dr. Christian Kille, Professor für Handelslogistik an der FH Würzburg und Dr. Alexander Nehm, Geschäftsführer der Logivest Concept GmbH. Deren Studie folgt auf die erste Logix-Studie „Logistikimmobilien – Dreh- und Angelpunkte der Supply Chain“, die 2016 erschienen ist.

Ausgangspunkt für die zweite Logix Studie war die Erkenntnis, dass in Zeiten eines sich stark verändernden Konsumentenverhaltens gravierende Auswirkungen auf die Supply Chain zur Versorgung der Städte zu erwarten sind. Zielsetzung war es, die Diskussion über die Zukunft der Logistikimmobilien und Standorte zu objektivieren, irrationale Mythen zu entlarven, kurzlebige Moden aufzudecken und nachhaltige Trends zu begründen.

Das Ergebnis dieser anspruchsvollen Zielsetzung ist die in der Logix Studie abgehandelte Diskussion von 17 verschiedenen Themenfeldern der Logistik und deren Bewertung für Logistikimmobilien und Standorte. Aus einer Vielzahl von Thesen haben die Autoren schließlich sechs allgemeine Kernthesen zur Zukunft der Logistikimmobilie  herausgearbeitet.

Kernthese 1: City Logistik – auf die Plätze, fertig, los!
Der stadtnahe Flächenbedarf der Logistik nimmt vor allem durch das E-Commerce-Wachstum und damit verbundenen Lieferversprechen in hohem Maße zu. Dies wird mit steigenden rechtlichen Rahmenbedingungen und Umweltauflagen noch herausfordernder. Auch die Zahl an neuen logistischen Gebäudeformen wie Microdepots, Hybridobjekte oder Multi-level-Anlagen an neuen Standorten in der Stadt wird deutlich zunehmen.

Kernthese 2: Imagewandel der Logistikwirtschaft als Akzeptanzverstärker:
Der tägliche Umgang mit dem Thema E-Commerce verändert die Wahrnehmung der Logistikwirtschaft und damit die Akzeptanz in der Politik und Gesellschaft. Die Logistik hat sich vom „Schmuddelkind“ über die „Arbeitsbiene“ zum „Möglichmacher“ entwickelt und damit einen Imagewandel durchlebt.

Kernthese 3: Wirklich keine Flächen mehr!?
Die Zahl der für Logistikansiedelungen verfügbaren Flächen nimmt ab, was die Entwickler zu Alternativen wie der Brownfield-Nutzung oder der Revitalisierung von Bestandsgebäuden in interessanten Lagen zwingt. Auch die Gebäudekonzepte werden durch den gestiegenen Leidensdruck innovativer, gerade in attraktiven Ballungsräumen bspw. durch Mischnutzungen und architektonisch anspruchsvolles Design.

Kernthese 4: Bei den Versprechungen der Digitalisierung bitte auf dem Teppich bleiben.
Drohne, 3D-Druck und selbst Industrie 4.0 werden weder die Logistikimmobilie noch Standorte maßgeblich verändern.

Kernthese 5: Automatisierung in der Höhe!
Die Gebäudehöhen von Logistikimmobilien werden mittel- bis langfristig steigen. Die Standortfaktoren Lohnkosten und Arbeitskräfteverfügbarkeit nehmen in ihrer Relevanz ab, während Automatisierungslösungen zunehmen. Dies kann auch in höheren Gebäuden geschehen.

Kernthese 6: Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Realität angekommen
Nachhaltigkeit wird auch weiterhin ein ökologischer Hygienefaktor, eine ökonomische Grundvoraussetzung und ein soziales Argument im Ansiedlungsprozess sein – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Fazit: Ballungsräume mit größtem Änderungspotenzial

Insgesamt gelte für Logistikimmobilien, so das Fazit der Autoren, dass bauliche oder konzeptionelle Abweichungen von Standard-Logistikimmobilien nur in Einzelfällen zu erwarten seien. Lediglich innerhalb der Ballungsräume werden heterogene Nutzungsvarianten zunehmen. Bei den Logistikstandorten bleiben die etablierten Logistikstandorte konstant und werden nicht an Bedeutung verlieren; allein die Logistikstrukturen in Ballungsräumen werden sich verändern.

www.logix-award.de

 

 

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