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„Österreichs EU-Beitritt war für unsere Branche der richtige Schritt“

Obwohl die Unternehmen darauf vorbereitet waren, stellte Österreichs EU-Beitritt eine enorme Herausforderung für das heimische Speditionsgewerbe dar. Viele Betriebe hatten sich bis dahin über die Frachtraten definiert und fanden mit den komplexen Zusatzleistungen im Bereich Zoll ein vernünftiges wirtschaftliches Auskommen.

Diese Option fiel am 1. Jänner 1995 in einem beträchtlichen Umfang weg. Damals verloren Hunderte Zollspezialisten ihren Arbeitsplatz, und das sollte sich knapp zehn Jahre später im Rahmen der EU-Osterweiterung um die Länder Ungarn, Tschechien, Slowakei und Slowenien noch einmal wiederholen.

Es ist der Einrichtung der Arbeitsstiftung „Ausped“ zu verdanken, dass die von der Ausdünnung in zahlreichen Speditionsunternehmen betroffenen Personen über Umschulungsmaßnahmen früher oder später neue Beschäftigungsverhältnisse gefunden haben. Auch wenn das für die Betroffenen teilweise eine schwierige Zeit war, beurteilt KommR Alfred Schneckenreither Österreichs Beitritt zur Europäischen Union rückblickend als eine gute Sache.

„Unsere Wirtschaft hat dadurch bedingt einen beträchtlichen Wachstumsschub erfahren, wodurch die Nachfrage nach den Dienstleistungen der Transport- und Logistikbranche in der Gesamtbetrachtung deutlich gestiegen ist“, lautet das Urteil des Geschäftsführers der Internationalen Spedition Schneckenreither und Obmanns der Fachgruppe Spediteure in der Wirtschaftskammer Österreich.

Allerdings mussten die Unternehmen dafür auch einiges tun. Alfred Schneckenreither beleuchtet das am Beispiel seines Unternehmens, als dessen Kerngeschäft bis in die frühen 1990er Jahre die Landverkehre für Stückgüter, Teil- und Komplettladungen gegolten haben. Es folgte die Phase der Ausdehnung des Leistungsspektrums in neue Tätigkeitsfelder wie zum Beispiel die Lagerlogistik mit Zusatzdiensten in den Bereichen Kommissionierung, Konfektionierung, Umpacken, Co-Packing oder das Zusammenfügen von Reifen und Felgen.

Dadurch bedingt wächst das Familienunternehmen organisch und aus eigener Kraft. So ergeht es auch den Branchenkollegen, die ähnlich weitsichtig agieren.

www.wko.at; www.schneckenreither.com

 

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