Ohne IPv6 – Sand im Logistik-Getriebe

Die Vernetzung regionaler, nationaler und internationaler Märkte ist die Basis für eine zukunftsfähige Logistik. Damit diese Vernetzung auch technisch im Unternehmensnetzwerk zwischen Niederlassungen und Partnern reibungslos funktioniert, sollten Logistikunternehmen die Umstellung auf IPv6 zur Chefsache machen: Denn, wenn nicht rechtzeitig alle Beteiligten auf das gleiche Level gehoben werden, kann es böse Überraschungen geben.

Der Stellenwert gerade von Wachstumsmärkten in China, Südostasien, Afrika oder Südamerika ist für europäische Logistikunternehmen hoch und sie unterhalten dort jeweils ihre eigenen Standorte. Von vielen noch unbeachtet: Im Hinblick auf die Einführung des neuen Netzwerk-Protokolls IPv6 gestaltet sich hier die Lage brisant. Gerade Unternehmen aus diesen Ländern rüsten technisch massiv auf – und erhalten im Zuge dessen meist gleich neue IPv6-Adressen. Arbeitet das Partnerunternehmen in Europa noch auf Basis von IPv4 sind die Probleme vorprogrammiert. Da die Vernetzung via IP-Netze eine lebenswichtige Geschäftsverbindung darstellt, sind Logistikunternehmen dringend gefordert, schnell zu reagieren und auf IPv6 umzustellen. Sie riskieren sonst gravierende „Verständigungsschwierigkeiten“.
 
IPv6 Umstellung – Was bedeutet das für ein Unternehmen? 
Viele Firmenchefs stellen sich die bange Frage, was auf sie an Investitionen, Aufwand und Veränderungen bei der Umstellung zukommt. Sind die alten Adressen nicht mehr gültig? Sind Unternehmensrechner und die neue Filiale nicht mehr erreichbar? Ist neue Hardware nötig, läuft die Software noch? 
 
Die Umstellung auf IPv6 bringt eine ganze Reihe funktionaler Veränderungen mit sich. Die Folge: Es kann zu Verständigungsschwierigkeiten zwischen IPv6-fähigen und IPv4-fähigen Netzwerkgeräten kommen, denn IPv6 kann mehr und macht einiges anders als das herkömmliche Internetprotokoll. Wie wirkt sich das nun in der Praxis aus?
Sobald Geschäftsbeziehungen zu einem Unternehmen oder einer Niederlassung gepflegt werden, das bereits in einem IPv6-Netzwerk arbeitet, man selbst aber noch mit dem Vorgängerprotokoll, besteht die Gefahr, dass es zu Kollisionen im Datenverkehr kommt. 
 
Einige Beispiele: Ein IPv6-Datenpaket kommt an einer IPv4-Firewall an. Dort wird es entweder blockiert, weil unbekannt oder aber es wird aufgrund von Kommunikationsproblemen von IPv4 und IPv6 von der Firewall ungeprüft durchgelassen. Beides ist unerwünscht: Im ersten Fall gelangt vielleicht der Kunde nicht auf den Firmenwebshop und der Zulieferer nicht ins Bestellsystem. Im zweiten Fall entsteht ein Sicherheitsleck, da unbekannte Daten ins Unternehmensnetzwerk eindringen. 
Ein weiteres Beispiel: Ein Außendienstmitarbeiter will sich aus Asien, wo bereits mit einer IPv6-Infrastruktur gearbeitet wird, via VPN ins Headquarter mit IPv4-Router einloggen. Auch hier verstehen sich die beiden IP-Protokolle nicht und die Verbindung scheitert. 
 
Gut beraten ist der, der sicherstellt, dass alle Niederlassungen und Zulieferer in einer einheitlichen Umgebung laufen. Da die letzte IPv4-Adressen in diesem Jahr vergeben wurden und sozusagen „vergriffen“ sind, ist man als Unternehmer auf der sicheren Seite, wenn alle Parteien, die im Firmennetzwerk integriert sein sollen, auf den neuen IPv6-Standard umgestellt werden.
 
Der Münchener Internetprovider SpaceNet erwarb als erster Provider Deutschlands IPv6-Adressen. Aus seinem langjährigen Erfahrungsschatz haben die Hostingexperten der SpaceNet AG eine Checkliste erstellt, die kurz und knapp eine erste Entscheidungshilfe und Kurzanleitung dazu gibt, was bei der Umstellung zum neuen Netzwerkprotokoll IPv6 zu bedenken und zu unternehmen ist. Sie steht zum Download bereit unter: www.space.net/ipv6.

Quelle: SpaceNet
 

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