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Online-Shopping: Wie Dealseiten das Kaufverhalten ändern

Shopping ist für viele Menschen mehr als nur eine Notwendigkeit, sondern gehört bei vielen mittlerweile zum Lifestyle. Der Einkauf als Hobby bringt dank Schnäppchenportalen wie Mein Deal erheblich mehr Freude und bringt viele Möglichkeiten zum Sparen. Aber welchen Einfluss haben Deals und Schnäppchen auf das Einkaufsverhalten von Menschen? Verleitet es sie, unnötig noch mehr zu kaufen, weil es billig ist? Oder schärft der Umgang mit Deals den Verstand dafür, dass nicht jedes Schnäppchen ein gutes Angebot ist? Die folgende Analyse gibt Einblick in das Konsumverhalten der Menschen im Hinblick auf Sonderangebote, Deals und Schnäppchen.

Verbraucher entwickeln mehr Bewusstsein für die Preispolitik von Händlern

Den meisten Menschen ist es schon einmal passiert, dass sie für ein Produkt mehr Geld ausgegeben haben als nötig. Wer diesen Fehler am Ende wahrnimmt, ärgert sich und trauert dem verlorenen Geld nach. Der Umgang mit Deals und Schnäppchenangeboten kann die Wahrnehmung schärfen und lässt Menschen ein Gefühl dafür entwickeln, was wirklich gute Angebote sind. Denn tatsächlich bedeutet „Sonderangebot“ nicht zwingend eine Preisersparnis.

Händler nutzen online und offline diverse Tricks, um ihre potenziellen Kunden zum Kauf zu bewegen. Ein Klassiker ist der durchgestrichene Preis. Er soll dem Betrachter suggerieren, dass er gerade einer einmaligen Gelegenheit gegenübersteht. Oft noch gepaart mit einer Zeitanzeige oder einem Timer (online), wirken solche psychologischen Tricks extrem beeinflussend auf jene, die sich mit Preisen kaum auskennen.

Wer allerdings durch Deal-Portale und wirklich lohnende Angebote sensibilisiert ist, wird weniger leicht auf Lockangebote hereinfallen. Denn anhand solcher Schnäppchen zeigt sich, wie eine wirkliche Ersparnis auszufallen hat. Oft locken Händler mit dem Ausspruch: „20 % weniger als die unverbindliche Preisempfehlung.“ Was nach einem Top-Angebot klingt, ist in Wahrheit nichts als ein Lockmittel. Die UVP ist lediglich eine Empfehlung des ursprünglichen Herstellers, zu welchem Preis das Produkt verkauft werden sollte. Dabei werden allerdings zahlreiche Kriterien gar nicht berücksichtigt:

  • Bei älteren Produkten sinkt der Verkaufswert
  • Die UVP ist fast immer deutlich über dem Wert angesiedelt
  • Eine hohe UVP wird von Händlern für vermeintliche Rabatte genutzt
  • Es gibt keine Bindung seitens des Händlers an die UVP

Wie stark die Psyche das Einkaufsverhalten beeinflusst, wird auch im nachfolgenden Video eindrucksvoll dargelegt:

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Durch gezielte Nutzung von Testprodukten werden unnötige Käufe reduziert

Für Shoppingfans gibt es regelmäßig interessante News, darunter beispielsweise die Veröffentlichung eines neuen Produkts. Ob Lebensmittel, Kosmetik oder Technik, wer zuerst kauft, gilt als Trendsetter. Leider zeigt sich in der Praxis oft, dass solche Käufe zum Nachteil für die Umwelt werden. Der neue Käse im Supermarkt wurde mit schillernden Beschreibungen beworben. Schon beim Öffnen der Packung wird dann aber klar, dass der Geschmack des Käufers nicht getroffen wurde. Ähnliches kann bei einem neuen Smartphone passieren, aber auch bei einem neuen Kosmetikprodukt.

Durch Deal Portale haben mehr Menschen Zugang zu Optionen wie Testprodukten. Diese werden schon aus Marketinggründen von zahlreichen Händlern bzw. Produzenten angeboten, um Kunden auf das Angebot aufmerksam zu machen. Natürlich halten sich Verkäufer mit solchen Offerten zurück, denn ein Testprodukt bringt kein Geld. Da Deal-Portale nicht von Verkäufen profitieren, können sie ohne Sorge alle vorhandenen Gratisartikel und Testprodukte ins eigene Angebot nehmen. Und das beeinflusst den Verbraucher!

Indem Kunden die Möglichkeit haben, einen Artikel vor dem endgültigen Kauf zu testen (kleine Proben, Gratisprodukt), reduziert sich die Wahrscheinlichkeit eines unnötigen Kaufs mit anschließender Entsorgung. Davon profitieren Händler zwar nicht, im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ist das Verhalten aber richtig.

Spontankäufe gehen zurück, durch intensives Vergleichen vor dem Kauf

„Das ist günstig, das muss ich haben“. Diese kausale Kette begleitet Menschen beim Einkaufen schon seit Jahrzehnten. Deal Portale sorgen langsam aber sicher dafür, dass die Einkaufslogik verändert wird. Spontane (und später häufig bereute) Einkäufe werden weniger, stattdessen beginnt der Verbraucher nachzudenken. Das Thema Preisvergleich spielt dabei die entscheidende Rolle. Auch die Verbraucherzentralen geben mittlerweile Hinweise zu Preisvergleichen und empfehlen Methoden, um den bestmöglichen Preis zu ermitteln. Über seriöse Deal Anbieter hat der Verbraucher auch gleich die nötige Anlaufstelle gefunden.

Bevor er sich für ein Produkt entscheidet, kann er hier nach eventuellen Schnäppchen, Aktionen oder Sparmöglichkeiten suchen. Das verändert natürlich auch die Marketingmöglichkeiten von Händlern. Bislang setzten sie gern auf psychologische Methoden wie den Counter. „Nur noch 20 Stück vorhanden oder nur noch 20 Minuten gültig“. Solche Zeitanzeigen setzen unter Druck und fordern den Käufer unterbewusst auf, direkt und schnell zuzuschlagen. Methoden, die dank der Aufklärung und der Möglichkeit von Deal Portalen nicht mehr funktionieren. Denn wer möchte nach dem Kauf die Enttäuschung erleben, dass das Wunschprodukt eigentlich viel günstiger verfügbar gewesen wäre? Der veränderte Kaufprozess könnte sich wie folgt gestalten:

  • Der Kunde fasst eine lose Kaufentscheidung für eine bestimmte Produktkategorie.
  • Er nutzt ein Vergleichsportal, um den günstigsten Anbieter/Artikel zu finden.
  • Nun verwendet er ein Deal Portal, um mögliche Schnäppchen nicht zu übersehen.
  • Der günstigste Händler wird aufgesucht, das Produkt wird gekauft.

Faktoren wie Cashback und Gutscheine werden stärker in die Kaufentscheidung einbezogen

Das Thema Preisvergleich ist nicht neu für Kunden und immer mehr Menschen nutzen diese Möglichkeit auch aktiv. Recht neu ist aber, dass nicht nur der günstigste Händlerpreis, sondern auch potenzielle Sparmethoden eine Rolle spielen. Durch den wachsenden Konkurrenzdruck sind Händler nahezu gezwungen, Verbrauchern Top-Angebote zu machen. Das passiert durch Gratisproben, aber auch durch Gutscheine, Cashback und andere Aktionen. All das bieten Deal Portale an zentraler Stelle und übersichtlich an. Bevor es also zur Kaufentscheidung kommt, wird auch das Vorhandensein von solchen Optionen geprüft. Besonders beliebt sind hierbei:

  • Cashback-Aktionen: Für einige Produkte gibt es „Cashback“ (Geld zurück“), wenn der Kunde sie bei einem bestimmten Händler oder über einen Aktionsbutton kauft. Dadurch lässt sich ein Teil des Kaufpreises einsparen.
  • Coupons: Sparcoupons machen es möglich, vom eigentlichen Hauptpreis einen Teil abzuziehen. Die Deutsche Bahn beispielsweise bietet in regelmäßigen Abständen Coupons an, die zum Beispiel im Deckel eines Nuss-Nougat-Aufstrichs verborgen sind. Solche Aktionen sammeln Deal-Portale und stellen sie übersichtlich zur Verfügung.
  • Gutscheine: 20 Prozent Rabatt oder kostenfreier Versand – solche Angebote können aus einem günstigen Angebot ein Schnäppchen machen. Da immer mehr Verbraucher Kenntnis über solche Möglichkeiten haben, geht der Trend eindeutig zur gezielten Suche. Auch hier sind Deal Portale die passenden Ansprechpartner.

Unbekanntere Shops bekommen mehr Chancen, durch gute Deals und Angebote

Zweifellos ist Amazon der größte Online-Shop weltweit, aber ist es deshalb auch die günstigste Option? Obwohl der Shoppingriese immer wieder Aktionstage hat und wirkliche Schnäppchen verkauft, ist hier nicht jeder Einkauf rentabel. Das haben mittlerweile auch immer mehr Verbraucher erkannt. Anstatt direkt bei Amazon oder Ebay zu kaufen, wird stattdessen das Deal-Portal zwischengeschaltet. Stellt sich nun heraus, dass mithilfe eines Deals bei einem kleineren Shop ein günstigeres Angebot vorhanden ist, wird den Großen der Rücken gekehrt.

Langfristig kann das erhebliche Veränderungen mit sich bringen. Einerseits haben kleinere Shops durch gute Deals die Chance, mehr Kunden für sich zu gewinnen. Andererseits müssen aber auch die großen Shops erkennen, wie wichtig dem Verbraucher seine Sparmöglichkeiten sind. Sollten Amazon und Co. also den Anschluss nicht verlieren wollen, werden sie vermehrt auf Deals, Schnäppchen und Coupons setzen müssen. Davon profitiert der Verbraucher am meisten, denn seine Auswahl an günstigen Produkten steigt.

Die Relevanz von Shoppingtagen wie Black Friday geht zurück

Lange Zeit war Black Friday der wichtigste Shoppingtag in den USA und mittlerweile auch in Deutschland. Heute wird es immer bekannter, dass die vermeintlichen Angebote gar nicht so günstig sind. Oft werden die Preise im Vorfeld gesteigert, sodass pünktlich zum Black Friday in die Rabattschlacht eingestiegen werden kann. Der Konsument selbst spart am Ende fast nie, da er durch die scheinbaren Angebote zum Kauf inspiriert wird. Am Ende wurde dann doch wieder mehr Geld ausgegeben als nötig, nur weil Black Friday war und die Angebote zu sehr verlockten.

Mit Deal Portalen reduziert sich die Relevanz von solchen Schnäppchentagen deutlich. Heute ist es für Verbraucher möglich, auch außerhalb fester Tage günstige Einkäufe zu tätigen. Deals sind nicht abhängig von bestimmten Terminen, sondern können während des ganzen Jahres verfügbar sein.

Wenn es beim Konsumenten ankommt, dass am Black Friday nicht der letzte Tag für die Schnäppchenjagd ist, wird das psychologischen Einfluss haben. Der Wunsch oder auch der Zwang zu kaufen reduziert sich, stattdessen denkt der Konsument rationaler über die Kaufentscheidung nach. Händler, die von diesem Effekt partizipieren möchten, müssen ihr Angebot daher deutlich verändern und anpassen.

Der Konsum verlagert sich immer mehr ins Internet, durch bessere Angebote

Hin und wieder bietet sich zwar auch im Offlinehandel ein Schnäppchen, die klare Dominanz fällt aber dem Onlinehandel zu. Mehr als 50 Prozent aller Einkäufe finden mittlerweile im Internet statt, durch das Vorhandensein von Deal-Portalen steigert sich die Anzahl noch weiter.

Der Verbraucher wählt seinen Ort zum Einkaufen primär nach den vorhandenen Preisen. Es ergibt für ihn keinen Sinn, wenn er mit dem Auto zum Elektrofachmarkt fahren und dann für einen deutlich überteuerten Preis ein Produkt kaufen muss. Dank der flächendeckenden Verfügbarkeit von Internet lässt sich der Preis nicht nur Zuhause vergleichen. Auch unterwegs, mit Blick auf ein scheinbares Schnäppchen, lässt sich via Google ein schneller Preisvergleich durchführen.

Fazit: Deal Portal verändern das Bewusstsein für modernes Shopping

Durch Deal Portale hat sich einiges bei den Verbrauchern verändert. Der Trend geht eindeutig zum vorsichtigen Einkauf, der auf Vergleichen und Nutzung von Sonderangeboten basiert. Damit wird der Geldbeutel geschont, es werden aber auch die Trick-Möglichkeiten der Anbieter eingeschränkt. Ein guter Schritt auf dem Weg zum fairen Handel, von dem vor allem Konsumenten profitieren.

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