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Orange Tiger springt nach Indien

Das aufstrebende Wirtschaftswunderland Indien ist Ziel der Konzernkampagne „Orange Tiger“ des Logistikexperten Gebrüder Weiss. Mit der Gründung des Joint Ventures Weiss-Röhlig India wurde im Herbst 2009 der Grundstein gelegt, seit April 2010 sind die Mitarbeiter mit vereinten Kräften am Werk, um den Kunden flächendeckende Services zu bieten.

Viele begehen den Fehler, Indien mit China zu vergleichen, doch die Herausforderungen liegen in diesem 3,3 Millionen Quadratkilometer großen Land an ganz anderer Stelle. Das weiß auch Michael Büchele, Air & Sea Manager Marketing and Sales bei Gebrüder Weiss: „Das Fehlen einer hochwertigen, gut ausgebauten Infrastruktur, insbesondere ins Hinterland, ist die schwierigste Herausforderung, die es bei Transporten zu meistern gilt.“ Nur durch exakte Planung könne die gewohnte Zuverlässigkeit erreicht werden: „Wir haben in unseren 14 Stationen vor Ort Spezialisten, von denen jeder einzelne ein Experte für sein Zuständigkeitsgebiet und bestens mit den Gegebenheiten vertraut ist“, streicht Büchele hervor. Auch das Klima Indiens erfordere ein hohes Maß an Planung, so sei es während der Monsunzeit zwischen Juni und Oktober durchaus möglich, dass weite Teile des Landes und der Verkehrswege überflutet seien. „Nur mit Hilfe zuverlässiger Frächter, erfahrener Trucker und einem frühzeitigen Aviso sind Fristen einzuhalten“, stellt Büchele fest. Schwierig sei es, wenn Firmen ohne Erfahrung in Indien von den gleichen Lieferzeiten wie beispielsweise in Europa ausgingen, denn das sei meist unmöglich: „Prinzipiell gilt: je größer, voluminöser und sperriger die Ladung ist, desto länger muss die Vorlaufzeit sein, damit sie pünktlich ihr Ziel erreicht.“

Lange Tradition
Gebrüder Weiss macht nicht erst seit gestern Geschäfte in Indien, seit nunmehr 17 Jahren betreut der Logistikkonzern seine Kunden bei ihrem Indien-Geschäft zusammen mit verlässlichen, lokalen Agenten. Einer dieser Agenten war die Tricon Shipping Pvt. Ltd. mit ihrem Firmengründer B. R. Rangamani, die nun seit September unter orange-blauer Flagge operiert und von ihren 14 Niederlassungen an strategisch günstigen Punkten aus alle 28 indischen Bundesstaaten bedient. Und der Bedarf steigt: „Die in Indien produzierten Waren haben zumeist eine bessere Qualität als jene aus China, trotzdem gilt es noch als Billiglohnland. Daher expandieren viele Unternehmen nach Indien oder betreiben Outsourcing. Parallel dazu steigt auch der Inlandskonsum um zwischen 6 und 15 Prozent jährlich“, erklärt Büchele den derzeit herrschenden Boom. Um mit der raschen Entwicklung Schritt zu halten, bietet Weiss-Röhlig India die gesamte Servicepalette von internationalen Luft –und Seefrachttransporten über Projektlogistik, Lager und Distribution bis hin zu Verzollungen an und führt auch fast 100 Prozent dieser Dienstleistungen mit eigenen Mitarbeitern aus.

Gelebte Werte
Gebrüder Weiss ist für seine umfangreichen Nachhaltigkeitsmaßnahmen bekannt, dieses Gedankengut wird natürlich auch in neue Märkte exportiert: „Unsere Nachhaltigkeitskonzepte werden in Indien voll umgesetzt. Dabei achten wir darauf, im Einklang mit indischen Werten und ihrer Kultur zu agieren“, weiß Büchele. Zur Unterstützung des interkulturellen Austausches würden alle Mitarbeiter intensiv geschult, um mit den Gebräuchen des jeweils anderen vertraut zu werden. Derzeit beträgt der Anteil der Sendungen aus bzw. von Indien am Gesamttransportaufkommen von Gebrüder Weiss rund fünf Prozent. „Unser Ziel ist es, diesen Anteil binnen der nächsten zwei Jahre auf 15 Prozent zu steigern“, verrät Büchele. Die rund 200 Mitarbeiter in Indien werden ihn dabei unterstützen.  (AT)

Redaktion: Angelika Thaler

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