Praxisgerechte Lösung für Kurzarbeitergeld im Bereich Transport und Logistik

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, die Bundesagentur für Arbeit, die Gewerkschaft Ver.di, der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV), der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) und der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) haben eine praxisgerechte Lösung für das Kurzarbeitergeld im Bereich Güterkraftverkehr und Logistik verabschiedet. Hiernach richtet sich die Basis des Kurzarbeitergeldes nunmehr nach dem durchschnittlichen Entgeltanspruch des Arbeitnehmers der letzten drei Monate vor dem individuellen Beginn der Kurzarbeit.

Bisher entsprach die Bemessungsgrundlage für das Kurzarbeitergeld nicht der Arbeits- und Entgeltpraxis im Bereich Güterkraftverkehr und Logistik. Denn hier werden im Einvernehmen von Arbeitnehmer und Arbeitgeber regelmäßig wesentlich höhere Arbeitszeiten mit Entgeltanspruch geleistet als arbeits- oder tarifvertraglich vereinbart. Diese regelmäßige Mehrarbeit blieb bisher bei der Zahlung von Kurzarbeitergeld unberücksichtigt. Infolgedessen war aufgrund der unterschiedlichen Bemessungsgrundlage für Arbeitnehmer die Arbeitslosigkeit lukrativer als die Erhaltung des Arbeitsplatzes durch den Unternehmer unter Zahlung von Kurzarbeitergeld.

BWVL und DSLV bezeichneten die jetzt gefundene Praxislösung als großen und notwendigen Erfolg. Damit sei es leichter möglich, die derzeitige Durststrecke mit erheblichem Nachfrage- und Transportrückgang unter Erhalt eines wesentlichen Teils der Arbeitsplätze zu überbrücken. "Qualifiziertes Personal, das wir bei Wiederanspringen der Konjunktur dringend brauchen, geht sonst oft für den Transport- und Logistikbereich verloren und wandert in andere Wirtschaftssektoren ab", äußerte sich dazu BWVL-Hauptgeschäftsführer Christian Labrot. Insbesondere auch die mittelständisch strukturierten Unternehmen im Speditionsgewerbe könnten von der ausgehandelten Maßnahme profitieren und die Krise so etwas besser überstehen, betonte Andreas Stommel von Seiten des DSLV.

Bei dieser Gelegenheit äußerten die beiden Verbände die Hoffnung, dass auch in den anderen beim Verkehrsministerium in Verhandlung stehenden Hilfsmaßnahmen für den Bereich Güterkraftverkehr und Logistik bald konkrete Ergebnisse erzielt werden.
 
Quelle: MyLogistics

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