RZD: Breitspurbahn in der Slowakei und Österreich realisierbar

Laut einer Studie hat die geplante 450 Kilometer umfassende Verlängerung der Breitspurbahn über Bratislava bis nach Wien das Potenzial, neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Wirtschaft der vier Länder anzukurbeln. Eine Machbarkeitsstudie zur geplanten Verlängerung der derzeit in Košice endenden Bahnstrecke über Bratislava bis nach Wien wurde von der Unternehmensberatung Roland Berger im Auftrag der Breitspur Planungsgesellschaft mbH verfasst – einem Joint Venture von vier gleichberechtigen Partnern: ÖBB, RZD, ZU und ŽSR, die Staatsbahnen Österreichs, Russlands, der Ukraine und der Slowakei. 

"Die Verlängerung der 1520mm-Breitspurbahnnetzes von Košice in der Ost-Slowakei bis nach Wien ist technisch und rechtlich durchführbar", heißt es in der Studie."Die Schaffung einer ununterbrochenen und effizienten Transportkette von Russland, China und anderen asiatischen Ländern bis nach Mitteleuropa wird eine neue Dimension für zeitlich konkurrenzfähige und nachhaltig umweltfreundliche Bahntransporte in Eurasien bieten." 

Der Bau der Strecke würde unmittelbar und mittelbar zu durchschnittlich 21 000 neuen Arbeitsplätzen führen. Der Studie zufolge würden 8100 neue Arbeitsplätzen zur Bedienung der Bahntransporte und weitere 3100 zur Bedienung der Bahnstationen und –infrastruktur geschaffen, falls das Bahnprojekt Realität wird. 

Die Kosten der zu bauenden neuen Bahnstrecke neben der existierenden Schmalspurstrecke sind auf 6,3 Milliarden Euro veranschlagt. Weitere 240 Millionen Euro erfordern die Bahnstationen und 130 Millionen Euro die Schienenfahrzeuge, so die Studie. Diese Kosten entsprechen anderen Bahnprojekten in Europa. 

"Die Machbarkeitsstudie um den nächsten Schritt zu machen. Sowohl die vier Eisenbahnen als auch die staatlichen Gremien der beteiligten Länder werden die Ergebnisse in den nächsten Wochen analysieren. Anschließend könnte mit der Ausarbeitung des Bauentwurfs, mit der Umsetzung einer detaillierten Umweltverträglichkeitsprüfung und der Wahl eines optimalen Finanzierungsmodells und mit der Fertigstellung des Geschäftsplans begonnen werden", sagte das Management der Breitspur Planungsgesellschaft in einer Stellungnahme 

Die meisten Bahnstrecken in Westeuropa haben eine 1435mm-Spur, während Russland und einige anderen osteuropäischen Länder die 1520mm-Spur benutzen. Die Verlängerung der Breitspurbahn bis nach Wien wird elektrifizierte und deshalb umweltfreundliche Transporte ermöglichen. Die neue Strecke könnte dazu beitragen, die Transportzeit für hochwertige Waren von Asien nach Westeuropa auf 15 Tage zu verkürzen. 

Auf der Breitspurbahn können schwerere Waren auf jeder Radachse und schwere Waggonladungen als auch die Schmalspurbahn befördert werden, was zur Folge hat, dass Kosten eingespart und die Transporte effizienter gemacht werden. Der Studie zufolge kann die Verlängerung der Breitspurstrecke bis zum Jahr 2050 voraussichtlich 16 Millionen Tonnen neue Frachtgüter jährlich auf die Schienen locken, mit einem Steigerungspotenzial auf 24 Millionen Tonnen im Idealfall. Mehr als 30 Länder in West- und Mitteleuropa, Zentralasien, Russland und dem Fernen Osten könnten von der Spurverlängerung wirtschaftlich profitieren.

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar