Schlussbericht zur „Arena of innovation“ während der Motek 2010

Premiere der „Arena of Innovation“ übertrifft alle Erwartungen – Industrie-Betriebe für die Umsetzung gesucht!

Schlummerndem Innovationspotential im Turbo-Gang zum Durchbruch verhelfen – so lautete das erklärte Ziel der Arena of Innovation, die vom 13. – 16. September 2010 unter dem Dach der MOTEK, Internationale Fachmesse für Montage-, Handhabungstechnik und Automation Premiere feierte. Verlauf und Ergebnisse dieses bisher einzigartigen Kreativ-Forums überzeugten auf allen Ebenen. Zwei Entwicklungs-Aufgaben haben bereits auf der Messe Konstruktionsreife erreicht. Gesucht werden jetzt Industriebetriebe; die sich als Paten der Projekte an die Umsetzung wagen. Ziel ist es, das neu geschaffene kreative Netzwerk dauerhaft zu etablieren.

Knifflige Aufgaben sollten von interdisziplinären Entwicklungsteams live und vor Ort auf der MOTEK gelöst werden: Keinen geringeren Anspruch hatten die Initiatoren im Sinn als das Konzept „Arena of Innovation“ aus der Taufe gehoben wurde. Gemeinsame Urheber dieser neuartigen Innovationsschmiede sind das Messeunternehmen P.E. Schall GmbH & Co. KG als Veranstalter der MOTEK, das Kompetenznetzwerk Mechatronik BW und das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA.

Anspruchsvolle Aufgaben für interdisziplinäre Entwicklungsteams

Eine Expertenjury entschied mittels eines Ideenwettbewerbs über die Aufgaben, die es zu lösen galt. Die Wahl fiel auf folgende Projekte: Eine Türöffnungshilfe für Rollstuhlfahrer, Lösungen für die automatisierte Mehrhandmontage, ein Erinnerungstool bzw. „GPS“ für leicht zu vergessende persönliche Gegenstände und ressourceneffiziente alternative Antriebe sollten bis zur Marktfähigkeit live auf der MOTEK entwickelt werden bzw. – im Bereich der Antriebstechnik – längerfristig bearbeitet werden, um zur MOTEK 2011 eine (Zwischen-)Bilanz zu ziehen. Direkt auf der Messe wurde an die Tüftler-Teams dann noch eine weitere Aufgabenstellung herangetragen: Für die Sicherheits-Checks von Achterbahnen sollte ein neuartiger Messwagen entwickelt werden, der in regelmäßigen Abständen die Schienen abfährt und dabei mögliche Sicherheitsrisiken aufzeigt.

Die Entwicklungsteams setzten sich aus Tüftlern, Denkern und Experten verschiedener Disziplinen zusammen. In einer bisher beispiellosen Generationen und Fachgebiete übergreifenden Form arbeiteten etwa Studenten der Hochschule Esslingen mit Ingenieuren im Ruhestand sowie aktiven Geschäftsführern und Wissenschaftlern an einem Tisch zusammen. Mit im Boot befanden sich neben dem Fraunhofer IPA noch zahlreiche weitere Institutionen unter anderem das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, das Steinbeis Europazentrum, das Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen, das Netzwerk „Senioren helfen Junioren“ sowie die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart. Gemeinsam erarbeitete jedes Team Lösungsansätze und Umsetzungsvorschläge zu den gestellten Aufgaben.

Erfolgreiche Netzwerkbildung auf allen Ebenen

Neben technischen Aspekten galt es auch patentrechtliche und finanzielle Belange zu berücksichtigen. Für all diese Fragen standen Experten während der gesamten Veranstaltungsdauer zur Verfügung. Hilfreich war beispielsweise die Einbindung des TÜV Süd oder auch der Finanzberatung LBBW Venture Capital GmbH sowie das intensive Engagement von Unternehmen wie Lauer&Weiss und ARADEX. Die Firma DesignTech leistete mit ihrer professionellen zeichnerischen Umsetzung der entstehenden Erfindungen ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Arena of Innovation. Die unmittelbare Anbindung ans Messegeschehen der MOTEK und ihrer Parallelveranstaltungen garantierte geballte Fachkompetenz direkt vor Ort, die von den Entwicklungs-Teams auch intensiv genutzt wurde.

Im Rahmen der Abschluss-Präsentation skizzierte Volker Schiek, Geschäftsführer des Kompetenznetzwerks Mechatronik, anschaulich die Entwicklung der Veranstaltung: „Mit der Arena of Innovation betraten wir völliges Neuland. Wir starteten ohne Budget oder existierende Vorbilder. Alles was wir zunächst hatten, war eine Präsentationsfläche, leidenschaftliche Tüftler und kompetente Ansprechpartner. Es war absolut faszinierend zu sehen, wie sich aus dem anfänglichen kreativen Chaos schon bald Strukturen bildeten, wie die Mitwirkenden eine Begeisterung zeigten, die sie Tag und Nacht an den gestellten Aufgaben weitertüfteln ließ.“ Mit Blick auf die beteiligten Studenten ergänzte Prof. Dr.-Ing. Rainer Würslin von der Hochschule Esslingen: „Besser kann man Studierende gar nicht von der Richtigkeit eines Ingenieurstudiums überzeugen.“

Greifbare Ergebnisse direkt auf der Messe

Begleitet vom Beifall der Besucher präsentierten die Kreativ-Team ihre vor Ort erarbeiteten Lösungen: Für die elektronische Türöffnungshilfe für Rollstuhlfahrer wurden zwei Konzepte vorgelegt, die auf der Messe bereits Konstruktionsreife erlangt haben. Auch der Achterbahn-Messwagen hat dieses Stadium erreicht und kann nun gebaut werden. Für das „GPS-System zum Auffinden persönlicher Gegenstände“ sind bereits griffige Konzepte entstanden, die derzeit noch weiterentwickelt werden. Dies gilt auch für die automatisierte Mehrhandmontage. Weitergetüftelt wird wie geplant auch in der Arbeitsgruppe „Antriebstechnik“, einem Projekt, das aufgrund seiner Komplexität bereits von Anfang an auf eine längerfristige Teamarbeit angelegt war. „Mut und Kreativität in den Entwürfen sprechen für sich und die Ausbildung im Land“ lobte Dr. Günter Hörcher vom Fraunhofer IPA die Ergebnisse. Auch der Mit-Initiator und MOTEK-Veranstalter Paul Eberhard Schall zeigte sich von den Resultaten der ersten Arena of Innovation begeistert: „Ich bin sehr beeindruckt von der Innovationskraft, die hier unter dem Dach der MOTEK innerhalb kürzester Zeit zu greifbaren Ergebnissen geführt hat.“

Jetzt gefragt: „Industrie-Paten“ für die Umsetzung

Was den Arena-Beteiligten bei der Abschluss-Präsentation besonders am Herzen lag, war der Kontakt zur Industrie und das Finden geeigneter Paten-Unternehmen, die sich bereit erklären, zügig in die Umsetzung der Projekte einzusteigen. Die Vorbereitungen zur zweiten Arena of Innovation sollen nun lückenlos in Angriff genommen werden. Volker Schiek: „Wir sind dermaßen positiv überrascht vom Gelingen dieses Experimentes, dass wir spontan beschlossen haben, sofort in die nächste Runde zu starten.“

Quelle: Firmengruppe Schall

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar