Schneller geliefert als bestellt
Die Westfalen Gruppe steuert die Auslieferung ihrer technischen und medizinischen Gase mit Hilfe der Transportmanagement-Software Opheo mit der integrierten Telematik-Lösung Opheo Mobile. Die Software wurde im Zuge des Projekts um eine Prognosefunktion erweitert, die den kurzfristigen Bedarf von Kunden automatisch vorausberechnet. Die Westfalen Gruppe ist somit in der Lage, ihre Kunden ohne Bestellung zu beliefern und immer einen ausreichenden Warenbestand zu gewährleisten.
Lieferengpässe kann man sich in dieser Branche nicht leisten: Von technischen und medizinischen Gasen hängen ein Großteil der industriellen Produktion und zum Teil sogar Menschenleben ab. Fehler im Bestellwesen hätten also fatale Folgen. Vor diesem Hintergrund haben große Versorgungsunternehmen wie die Westfalen Gruppe effiziente Methoden entwickelt, mit denen der Bedarf von Produktionsbetrieben und Krankenhäusern vorhersehbar wird.
Mittlerweile verfügen die meisten Kundentanks über Sensoren, die den aktuellen Füllstand messen und per Datenfernübertragung direkt an Westfalen senden. „Diese Technik wird sich weiter als Standard durchsetzen und erfordert innovative Software-Lösungen in der Logistikkette“, ist Klaus Dieter Rose überzeugt. Der Mann muss es wissen: Er leitet bei Westfalen die Disposition im Bulkbereich. Hier wird das Gas nicht in Flaschen, sondern in speziellen Tankfahrzeugen (Tkw) transportiert. Die Tkw sind rund um die Uhr im Einsatz – in Deutschland und mehreren europäischen Nachbarländern.
Wesentlich produktiver
Seit 2013 arbeitet die Westfalen Gruppe mit der Transportmanagement-Software Opheo von der initions AG. Die Lösung hatte sich im Auswahlverfahren gegen vier Wettbewerber durchgesetzt und wurde anschließend erfolgreich eingeführt. „Der entscheidende Vorteil war die hohe Transparenz und die intelligente Unterstützung der Tourenplanung durch das Dispo-Cockpit. Aber auch die Tatsache, dass Opheo die Bereiche Transportmanagement und Telematik in einer Software-Lösung anbietet, sprachen für das System“, erinnert sich Rose und ergänzt: „Es war in jedem Fall die richtige Entscheidung, denn mit dieser Software konnten wir den Aufwand im Vergleich zum vorherigen Dispositionssystem deutlich reduzieren und die Qualität der Planung weiter verbessern“.
Der verringerte Aufwand zieht eine höhere Produktivität nach sich. „Seit 2011 hat sich die Zahl der von uns disponierten Tkw wesentlich erhöht. Dank Opheo konnten wir den damit verbundenen Mehraufwand mit der vorhandenen Personaldecke bewältigen“, berichtet André Schneider, der bei der Westfalen Gruppe den Bereich Supply Chain Management leitet.
Neben der leichten Bedienbarkeit überzeugte Opheo zudem durch die in das System integrierte Telematik-Lösung und die bestehende Schnittstelle zum ERP-System. Und nicht zuletzt wartet initions bereits mit passenden Referenzen aus der Branche auf. „Opheo konnte die Gefahrgut-Anforderungen des Gasegeschäfts vollständig abbilden“, bestätigt Rose.
Automatische Lieferaufträge ohne Bestellung
Speziell für die Anforderungen der Westfalen Gruppe wurde in Opheo eine Prognosefunktion ergänzt, mit der der Bestand in den Behältern der Kunden hochgerechnet und der nächste Liefertermin ermittelt wird. Dazu werden mehrmals am Tag die aktuellen Bestandsdaten von den Kundenbehältern übernommen und der weitere Bestandsverlauf anhand von Verbrauchskalendern und Vergangenheitsdaten prognostiziert. Am Ende der Prognoserechnung werden für alle Kunden mit einem kurzfristigen Bedarf automatisch Lieferaufträge generiert. „Mit dieser innovativen Funktion können wir die Wünsche unserer Kunden antizipieren und schon liefern, bevor ein Engpass überhaupt entstehen kann. Das verschafft uns einen enormen Vorteil“, erläutert Rose.
Dabei ist Opheo über eine Schnittstelle in das bei Westfalen eingesetzte Warenwirtschaftssystem integriert. Das ERP-System stellt Opheo die Stammdaten für Kunden und Artikel bereit. Die manuelle Auftragserfassung kann entweder in im ERP-System oder in Opheo erfolgen. Das ERP-System prüft die Daten, ergänzt sie mit einer Auftragsnummer und sendet sie an Opheo zurück. So ist ein optimales Zusammenspiel zwischen ERP-System und Opheo gewährleistet.
Mobile Nadeldrucker
Die Disponenten verplanen ihre Aufträge ausschließlich mit Opheo. Die gebildeten Touren werden per Knopfdruck an die Fahrzeuge übertragen, die mit mobilen Handhelds ausgestattet sind. Die Geräte verfügen über die in Opheo integrierte Telematik-Software Opheo Mobile. Damit können Aufträge empfangen und Schritt für Schritt abgearbeitet werden.
Eine Besonderheit ist der Anschluss an die in den Fahrzeugen mitgeführten Nadeldrucker, mit denen die Fahrer vor Ort unter anderem Lieferscheine mit Durchschlag ausdrucken können. Die Drucker dienen aber auch zum Erstellen von Beförderungspapieren. Die Positionsdaten und jeder abgeschlossene Auftrag wird über Opheo Mobile an die Zentrale zurückgesendet. Anschließend exportiert Opheo den Lieferschein an das ERP-System und stößt damit die nächsten Prozesse in der Mengenverwaltung und der Abrechnung an.
Weiteres Sparpotenzial
Apropos Abrechnung: Auch dafür wird Opheo genutzt. Gleiches gilt für die Bereiche Werkstatt oder Behältertechnik. Insgesamt arbeiten zahlreiche Mitarbeiter der Westfalen Gruppe mit Opheo –und es werden noch mehr. Denn die Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft. Im nächsten Schritt möchte die Westfalen Gruppe weitere Vorteile der Telematik-Lösung von initions nutzen. So wollen Rose und Schneider die Verschleiß- und Verbrauchswerte der Tkw nachhaltig senken und damit Kosten für Diesel und Reparaturen sparen.
Hinsichtlich der geplanten Erweiterungen ist die Westfalen Gruppe zuversichtlich. „Das Projektmanagement von initions ist sehr professionell und immer verbindlich – so etwas habe ich bei anderen Softwareunternehmen noch nicht erlebt“, bescheinigt André Schneider. Dies gelte vor allem für das Problemlösungs-Verhalten in kritischen Projekt-Phasen. Ähnlich äußert sich Klaus Dieter Rose: „Wir haben das Team von initions als sehr lösungsorientiert und praxisnah kennengelernt. Die Zusammenarbeit macht einfach Spaß!“
Quelle: initions AG