Schwere Fracht auf Kurs nach Asien

Ob Autoreifen oder Holzbalken: Was industrielle Maschinen und Anlagen produzieren, wiegt oft nur wenige Kilogramm. Die Anlagen selbst dagegen bringen Tausende Tonnen auf die Waage. Für den Krefelder Anlagen- und Maschinenbauer Siempelkamp hat Logwin in den vergangenen Monaten gleich zwei große Transportprojekte umgesetzt: Der Logistikdienstleister lieferte eine komplette Anlage zur Produktion von MDF-Platten nach Thailand. Für eine Presse von Lkw-Längsträgern verschiffte Logwin Bauteile mit Einzelgewichten von bis zu 95 Tonnen nach Indien. 
 
Thailand: 6.000 Tonnen und 150 Container

150 Schwergutteile mit einem Gesamtgewicht von fast 6.000 Tonnen lieferte Logwin bis auf die Baustelle in Thailand.

Eine MDF-Platte besteht aus vielen kleinen Holzpartikeln, die mit Bindemitteln durchsetzt und verpresst werden. Dafür benötigen die Hersteller in ihren Produktionsanlagen Leimküchen, hydraulische Pressen und Handling-Equipment für die Fertigprodukte. Etwa jede zweite Holzwerkstoffplatte weltweit wird auf einer Anlage von Siempelkamp gefertigt. Für einen Hersteller von MDF-Platten entsteht derzeit eine dieser Anlagen in der thailändischen Stadt Rayong, 200 Kilometer südöstlich von Bangkok. Die einzelnen Komponenten kommen hauptsächlich aus Krefeld, wo Siempelkamp seinen Hauptsitz hat. Andere Teile produziert das Unternehmen in Wuxi in der Nähe von Shanghai. 
 
Über die Häfen Hamburg und Shanghai transportierte Logwin die Anlagenteile nach Thailand. Auf die Seereise gingen 150 Schwergutteile mit einem Gesamtgewicht von fast 6.000 Tonnen, außerdem etwa 150 Container mit kleineren Komponenten. Weitere Teile für die Anlage fertigten europäische Zulieferer, den Transport dieser Ladungen organisierte Logwin über Partner ab Genua, Helsinki und Göteborg. Zwölf Verschiffungen waren notwendig, um alle Anlagenteile nach Rayong zu bringen. „Bis alle Transporte unter Dach und Fach waren, haben wir unzählige Telefonate geführt“, sagt Manuel Pohl, Project Manager Ocean Freight Export im Logwin-Geschäftsfeld Air + Ocean. „Ohne perfekte Koordination ist ein Projekt dieser Größenordnung nicht zu realisieren.“
 
Schnelles Umdenken gefragt 
Ende Juli 2011 hatte Logwin die Anfrage von Siempelkamp erhalten, Ende Februar 2012 erreichte das letzte Schiff den Zielhafen in Laem Chabang, Thailands größtem Hafen rund 80 Kilometer östlich von Rayong. Von dort organisierte Logwin die zweistündige Lkw-Fahrt bis zur Baustelle. Trotz detaillierter Planung war dabei schnelles Umdenken gefragt: „Der leere Lkw war am Vortag zum Hafen gefahren – auch um die Strecke für den Transport zu testen“, berichtet Manuel Pohl. Über Nacht wurde auf der Straße eine vier Zentimeter dicke Asphaltschicht verlegt, Hinweisschilder hatten darüber jedoch nicht informiert. Das Resultat: Eine Brücke war am nächsten Tag zu niedrig für den beladenen Lkw. „Wir mussten kurzfristig die Route ändern, die tonnenschwere Fracht kam trotzdem pünktlich an.“
 
Für das Handling der großen und schweren Packstücke waren geschulte Mitarbeiter notwendig, besondere Dokumente und Verladeequipment wie Traversen, Ketten oder Schlingen. Fünf Logwin-Mitarbeiter aus Deutschland und Thailand arbeiteten an dem Projekt. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Thomas Dahmen, Leiter der Logistik bei Siempelkamp. „Unsere Spezialisten aus Deutschland waren mit den Logwin Mitarbeitern vor Ort, die uns in Thailand jederzeit für Fragen zur Verfügung standen. Dass sich Logwin mit den rechtlichen Bestimmungen vor Ort so gut auskennt, war dabei ein großer Vorteil.“ Etwa im Sommer, so schätzt Siempelkamp, wird die Anlage in Rayong aufgebaut und bereit zur Produktion von Sperrholzplatten sein.
 
Indien: 400 Tonnen und 30 Container

Auf dem Seeweg nach Indien: Im vergangenen Winter transportierte Logwin Bauteile für eine Presse von Lkw-Längsträgern nach Chennai.

Chennai wird oft als das „Detroit Indiens“ bezeichnet. Die Automobilindustrie ist eine der wichtigsten Branchen in der Metropole im Südosten des Landes, auch die Nutzfahrzeugindustrie spielt eine bedeutende Rolle. Bald ist Chennai um eine Produktionsanlage reicher: Im Auftrag von Siempelkamp lieferte Logwin im Winter 2011/2012 Bauteile für eine Presse, die Lkw-Längsträger in Form bringen wird. 
 
Ab August 2011 schickte Logwin von Hamburg und Shanghai aus alle Einzelteile auf die Reise nach Chennai. Die letzten Lieferungen erreichten die indische Hafenstadt im Frühjahr. Insgesamt transportierte Logwin dreißig 40-Fuß-Container und 400 Tonnen Einzelteile. Die zwei größten wogen jeweils 95 Tonnen und hatten ein Volumen von 85 Kubikmetern – schwerer als zehn indische Elefanten und so groß wie eine kleine Einzimmerwohnung. „Zeitnah ein Breakbulk-Schiff mit ausreichender Kapazität zu bekommen war eine der größten Herausforderungen des Projekts“, sagt Manuel Pohl. „Die Schwergutschiffe in Richtung Indien sind meistens ausgelastet, da dort zurzeit viele Produktionsstätten entstehen.“ Den Zeitplan hat das jedoch nicht beeinträchtigt. „Dank der guten Organisation der Logistik durch Logwin schreitet der Bau der neuen Anlage zügig voran“, sagt Ronald Hammerbeck, Manager Logistics bei Siempelkamp. 
 
Gemeinsame Projekte seit 13 Jahren 
Das erste Transportprojekt für Siempelkamp realisierte Logwin vor 13 Jahren. In den vergangenen eineinhalb Jahren haben beide Unternehmen die Zusammenarbeit intensiviert: Etwa zehn Projekttransporte hat Logwin in dieser Zeit für Siempelkamp organisiert. Dazu kommen regelmäßige Im- und Exporte per Luft- und Seefracht. Logwin übernimmt für Siempelkamp auch Crosstrade-Verschiffungen und Verkehre innerhalb Asiens und versorgt die Siempelkamp-Anlagen weltweit per Luftfracht mit Ersatzteilen. 





Mara Hancker 
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