Siemens projektiert Sinteranlage für ukrainischen Stahlproduzenten EMZ

Siemens Metals Technologies hat von der Metinvest-Gruppe den Auftrag über das Detail-Engineering für eine neue Sinteranlage bei dem ukrainischen Stahlerzeuger PJSC „Yenakievo Iron and Steel Works” (EMZ) erhalten. Die Sinteranlage wird im Werk Jenakijewe in der Donbass-Ebene errichtet und ist für die Produktion von 4,3 Millionen Tonnen Sinter pro Jahr ausgelegt. Eine selektive Abgasrückführung halbiert die Sinterabgasmenge und reduziert gleichzeitig den Koksverbrauch. Der verbleibende Abgasstrom wird mittels einer Meros (Maximized Emission Reduction Of Sintering)-Anlage gereinigt. Diese senkt die Emissionen der Sinteranlage um bis zu 99 Prozent. Das Misch- und Granuliersystem von Siemens ermöglicht es EMZ, lokal verfügbare ultra-feine Eisenerzkonzentrate mit hoher Produktivität zu verwenden. Der Baubeginn soll im zweiten Quartal 2014 erfolgen, die Inbetriebnahme ist für 2016 geplant.
 
Mit der neuen Anlage wird EMZ seine Produktionskapazität für Sinter nahezu verdoppeln. Weitere Ziele des Projekts sind es, die Emissionen des Werks deutlich zu verringern und den Rohstoff- und Energieeinsatz zu senken. Die Sinteranlage von Siemens verfügt über eine speziell entwickelte Abgasrückführung, mit der rund die Hälfte des heißen Abgases gezielt wieder dem Sinterprozess zugeführt werden kann. Dies senkt den Koksverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen um bis zu zehn Prozent. Die verbleibende Hälfte des Abgases wird in einer Meros-Anlage gereinigt. Damit lassen sich die Staub- und Schadstoffemissionen der Sinteranlage um 92 bis 99 Prozent reduzieren. Um weitere Quellen von Staubemissionen zu eliminieren, werden die Rohmateriallager überdacht und ein Absaugsystem für die komplette Rohmaterial- und Sinterförderung installiert. Nach ihrer Fertigstellung wird die Sinteranlage von EMZ eine der weltweit umweltfreundlichsten ihrer Art sein. Davon profitiert auch die die Luftqualität im Werk und in der Stadt Jenakijewe: Bei EMZ rechnet man mit einer Absenkung der Gesamtemissionen des Stahlwerks auf ein Siebtel des bisherigen Wertes.
 
Eine weitere Besonderheit der Sinteranlage ist das von Siemens entwickelte Misch- und Granuliersystem. Dieses erhöht die Flexibilität von EMZ bei der Wahl der Rohstoffe. Insbesondere ermöglicht es den Einsatz lokal verfügbarer Eisenerz­konzentrate. In Verbindung mit der hohen Energieeffizienz der Anlage wird EMZ Sinter künftig wirtschaftlicher produzieren können als Stahlerzeuger in Westeuropa. Das von Siemens eigens für Sinteranlagen entwickelte Automatisierungssystem ist integraler Bestandteil des Anlagenkonzepts und stellt einen stabilen, sicheren und effizienten Betrieb sicher.
 
EMZ betreibt in der Ukraine Stahlwerke in Jenakijewe und Makijiwka. Das Unternehmen ist ein führender Hersteller und Anbieter von Stahlknüppeln. Zum Produktspektrum gehören auch Stabstahl sowie Träger, U- und Winkelstähle. EMZ ist Teil der Metallurgischen Division der Metinvest-Gruppe.

Quelle: Siemens

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