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Startschuss für den eHighway-Bau in Schleswig-Holstein gefallen

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Florian Pronold, hat in Bad Oldesloe den Startschuss für den Baubeginn der Teststrecke für den Oberleitungsbetrieb von schweren LKW in Schleswig-Holstein gegeben. Dort werden bis Mitte 2019 auf der Autobahn A 1 zwischen Reinfeld und Lübeck zehn Kilometer Oberleitungen für die Erprobung eines emissionsfreien Lkw-Verkehrs errichtet.

Auf der A 1 wird hierzu ein Oberleitungssystem zwischen der Anschlussstelle Reinfeld und dem Autobahnkreuz Lübeck errichtet, über das der elektrische Antrieb von Hybrid-Lkw mit Strom versorgt werden kann. Die Anlage wird voraussichtlich Mitte 2019 in Betrieb genommen und mit Strom aus Wind- und Sonnenenergie betrieben. Im Rahmen eines mehrjährigen Feldversuches erfolgt eine ökonomische und ökologische Bewertung des Systems unter realen Verkehrsbedingungen. Dafür wird die am Projekt beteiligte Reinfelder Spedition Bode im Rahmen ihrer Schweden/Finnland-Verkehre auf der Teststrecke mehrere Oberleitungs-Hybrid-LKW für Transporte zwischen ihrem Logistikzentrum in Reinfeld und dem Hafen Lübeck einsetzen.

Das Bundesumweltministerium (BMU) fördert gleichzeitig auch den Bau einer Oberleitungs-Teststrecke auf der A5 in Hessen und auf der Bundesstraße 462 im Murgtal in Baden-Württemberg. Für die Entwicklung praxistauglicher LKW mit Stromantrieb gibt das BMU nach eigenen Angaben derzeit über 70 Mio. Euro aus.

Der Bau der Fahrleitungsanlage wird von der Siemens AG in Zusammenarbeit mit SPL Powerlines Germany GmbH realisiert. Das Projekt „Feldversuch eHighway an der BAB A1 in Schleswig-Holstein (FESH)“ wird vom Bundesumweltministerium mit rund 19 Millionen Euro gefördert. Zuweisungsempfänger der Förderung ist das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein (MWVATT), das das Projekt gemeinsam mit dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein (MELUND) und dem Forschungs- und Entwicklungszentrum der Fachhochschule Kiel GmbH (FuE Zentrum FH Kiel) verantwortet. Vorhabenträger ist der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH).

Gemeinsam mit Bundes-Umweltstaatssekretär Florian Pronold und Björn Lehmann-Matthaei vom Forschungs- und Entwicklungszentrum der Fachhochschule Kiel gaben Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz und Energiewendeminister Dr. Robert Habeck am Donnerstag den Startschuss zum Bau der landesweit ersten Elektro-Teststrecke. Das vom Bund mit rund 19 Millionen Euro finanzierte Pilotprojekt sieht den Bau einer 10,2 Kilometer langen Oberleitungsanlage zwischen Reinfeld und dem Autobahnkreuz Lübeck vor, mit der zukünftig schwere Lkw elektrisch betrieben werden können.

Die Anlage wird voraussichtlich Mitte 2019 in Betrieb gehen und durch die Reinfelder Spedition Bode getestet und genutzt werden. Der Gesamtauftrag war im März an ein Konsortium aus den beiden Unternehmen Siemens AG und SPL Powerlines Germany GmbH erteilt worden.

„Damit sind wir nach Hessen bundesweit das zweite Land, das diese ebenso innovative wie umweltfreundliche Technologie erproben und daraus wichtige Erkenntnisse für einen klimaschonenden Verkehr der Zukunft ziehen kann“, sagte Verkehrsminister Buchholz. Er sei gemeinsam mit seinem Kollegen Habeck zudem guter Hoffnung, dass die Testtrecke nach erfolgreicher Erprobung weiter ausgebaut werde.

Laut Lehmann-Matthaei, Geschäftsführer der Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH, sollen den Baufeldvorarbeiten im Oktober die Bau- und Montagearbeiten folgen. Dazu gehöre neben Tiefbauarbeiten die Errichtung von so genannten Gleichrichterunterwerken und Masten sowie zum Schluss die Montage der Fahrleitungen. „Weitgehend alle Möglichkeiten zur Reduzierung von Eingriffen in den Straßenverkehr sowie die Hauptreisezeiten wurden bei der Bauablaufplanung berücksichtigt“, so Lehmann-Matthaei. Mit dem Ende der Bauphase soll im Mai 2019 der Testbetrieb der Anlage aufgenommen werden.

Die ersten Test-Lkw werden mit einem Hybridsystem aus Diesel und Elektromotor ausgestattet sein. Grundsätzlich seien aber verschiedenste Hybrid- und Batteriekonzepte mit dem Oberleitungssystem kombinierbar, wodurch in Zukunft auch ein rein elektrischer Betrieb möglich ist.

Quelle + Fotoquelle: Spedition Bode

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