Steirische Unternehmen sind mit Bahntechnologie international erfolgreich

Eine aktuelle Studie von joanneum research zeigt großes wirt-schaftliches Potential in der Steiermark im Bereich der Bahnsys-temtechnik auf. Der Steirische Autocluster ACstyria wird nun um diese zukunftsträchtige Branche erweitert.
 
Für Unternehmen, die bereits Technologien für die Automobilbranche oder die Luftfahrt entwickeln, ist der Schritt in die Bahnsystemtechnik nicht weit. In der Steiermark konnten aktuell rund 70 bahn-affine Unternehmen identifiziert werden, 40 davon sind bereits Mitglied im Steirischen Autocluster ACstyria. Das Synergiepotential zwischen den beiden Mobilitätsbranchen ist groß und soll künftig – gemeinsam mit dem Bereich Luftfahrt – im steirischen Autocluster gebündelt werden.
 
„Die Zukunft der Mobilität ist ein Leitthema in der Wirtschaftsstrategie Stei-ermark 2020. Die Ergebnisse der aktuellen Studie beweisen eindrucksvoll, dass es wesentliche Synergien zwischen den Bereichen Automobil, Luftfahrt und Bahnsystemtechnik gibt“, bestätigt Wirtschaftslandesrat Christian Buch-mann die Zielsetzung der aktuellen Erhebung. „Mit der Integration der Bahn-systemtechnik ist die strategische Weiterentwicklung des ACstyria zum Mobili-tätscluster erfolgreich abgeschlossen. Jetzt geht es darum, die Synergien bestmöglich zu nutzen, um damit Wertschöpfung und Beschäftigung in der Steiermark zu stärken!“
 
Die Steiermark verfügt über eine lange Tradition im Bereich der Bahnsystem-technik. Zu den heimischen Leitbetrieben zählen Siemens Rail Systems Graz mit dem Weltkompetenzzentrum für Drehgestelle, die Voestalpine Donawitz mit der Produktion von Langschienen sowie die Voestalpine VAE in Zeltweg mit der Herstellung von Weichensystemen. Insgesamt sind zwischen 5000 und 6000 Mitarbeiter im Segment Bahnsystemtechnik in der Steiermark beschäftigt. Das Umsatzpotential beträgt rund 3 Milliarden Euro jährlich. Der Personenverkehr auf der Schiene wächst europaweit seit dem Millennium in etwa gleichauf mit dem Straßenverkehr. Damit verbunden zeigt auch der Eisenbahn-Weltmarkt eine stabile Wachstumsrate von jährlich 2,7 Prozent bis 2018. Die Nachfrage im Bereich Bahnsystemtechnik ist generell weniger von kurzfristigen Zyklen als von langfristigen Investitionsentscheidungen geprägt.
 
„Bei unseren Partnerbesuchen merken wir, dass es in der Steiermark neben den Leitbetrieben auch zahlreiche Klein- und Mittelunternehmen gibt, die in beiden Branchen – Automotive und Rail Systems – reüssieren und die beste-henden Synergien bereits sinnvoll nutzen, schildert der Geschäftsführer des Steirischen Autoclusters Franz Lückler. Ein Beispiel dafür sei das Grazer Un-ternehmen NextSense, das mit innovativen Lösungen für Mess- und Prüftech-nik in beide Branchen zuliefere, so Lückler. 
 
Denn erfolgreiche Konzepte aus dem Automobilbau – insbesondere bei Nutz-fahrzeugen – lassen sich auch auf die Bahnfahrzeugtechnik übertragen und umgekehrt. Dadurch ergeben sich zahlreiche Kooperationspotentiale im Bereich der Forschung und Entwicklung in der Steiermark. Die starke Wissens- und Ausbildungsbasis – an der TU Graz, der Montanuniversität Leoben sowie den Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen – zählt zu den entscheidenden Standortvorteilen für die Etablierung der Bahnsystem-technik in der Steiermark.
 
Die rund 180 Partner des Steirischen Autoclusters haben sich zur Strategie Clean Mobility zusammengefunden, die auf die nachhaltige Entwicklung des Standorts Steiermark in Richtung umweltfreundlicher Technologien abzielt. In diesem Bereich ist vor allem die Konzeption von ganzheitlichen Mobilitätslö-sungen gefragt, in die alle Transportmittel eingebunden werden müssen. Eine Verknüpfung von Auto und Eisenbahn erscheint auch unter diesem Gesichts-punkt sinnvoll und notwendig.
 
Der Steirische Autocluster ACstyria erfüllt im Kernbereich Automotive bereits seit 1995 seine Aufgabe als Kooperationsnetzwerk der heimischen Automobil-industrie und setzt sich für die internationale Etablierung des Standorts ein. Mittlerweile sind im ACstyria rund 40.000 Mitarbeiter in über 180 Partnerun-ternehmen zusammengefasst, die gemeinsam einen Jahresumsatz von rund zehn Milliarden Euro erwirtschaften.

Quelle: AC Styria
 

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