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Studie empfiehlt Realisierung der Grenzbahn Friedberg-Szombathely

Wiedererrichtung der Grenzbahn für den lokalen Personen- und Güterverkehr hätte langfristige positive Effekte für die Regionen Südburgenland und Westungarn

Die Wiedererrichtung der Eisenbahnverbindung von Friedberg nach Szombathely in Westungarn sei ein gutes Stück näher gerückt, gaben Verkehrslandesrat Helmut Bieler und der Verkehrskoordinator des Burgenlandes, Mag. Peter Zinggl, bei einem Pressegespräch am 13. März in Oberwart bekannt.

Ein österreichisch-ungarisches Expertenteam hat im Rahmen des grenzüberschreitenden ETZ-Projektes „GrenzBahn“ eine Kosten-/Nutzenanalyse vorgenommen und die Bestandssanierung bzw. den teilweisen Neubau der Strecke empfohlen. Die Detailergebnisse der Machbarkeitsstudie wurden bei der Abschlusskonferenz des Projektes „Grenzbahn“ am 17. März in Sopron präsentiert.

Darin werden Gesamtprojektkosten mit 119 Mio. Euro beziffert. Die Fahrzeit von Friedberg bis Szombathely soll weniger als eine Stunde betragen, womit die notwendige Wirtschaftlichkeit gegeben ist. Eine Anbindung Richtung Wiener Neustadt und Wien via Aspangbahn ist gegeben.  Die Einreichplanung soll sofort starten, Baubeginn könnte 2019, Inbetriebnahme 2023 sein. Parallel dazu sollen die Finanzierungspartner – Steiermark, Bund, Ungarn – ins Boot geholt werden.

Der Frage, ob es volkswirtschaftlich vertretbar sei, einen attraktiven Bahnbetrieb zwischen den Verkehrsknoten Friedberg und Szombathely aufzunehmen, ging ein österreichisch-ungarisches Expertenteam im Zuge des grenzüberschreitenden ETZ-Projektes „GrenzBahn“ auf den Grund. Projektpartner des Landes Burgenland sind die West Transdanubische Regionale Entwicklungsagentur in Ungarn und das Institut für Verkehrswissenschaften der Technischen Universität Wien. „Das Expertenteam des Instituts für höhere Studien stellt fest, dass ein wirtschaftlich vertretbarer Betrieb möglich ist. Die volkswirtschaftlichen Mehreinnahmen übersteigen den volkswirtschaftlichen Aufwand deutlich durch höhere Steuereinnahmen und verschiedene ökonomische Effekte. Seitens des Landes bekennen wir uns deshalb ganz klar zur Umsetzung der Empfehlungen der Experten“, erklärte Landesrat Helmut Bieler.

Aus mehreren Varianten wurde eine Trassenführung näher untersucht, die auf burgenländischer Seite weitgehend der bestehenden Strecke folgt und über eine neu zu errichtende Grenzübertrittsstelle bei Schachendorf in den ungarischen Streckenteil mündet. Die Verkürzung der Fahrzeit erhöht aber auch die Baukosten: „Es sind Begradigungen und Beschleunigungsmaßnahmen auf österreichischer Seite erforderlich“, erläuterte Verkehrskoordinator Peter Zinggl.  Die Strecke soll in erster Linie dem lokalen Personen- und Güterverkehr, in zweiter Linie dem Pendlerverkehr in Richtung der Zentren Wiener Neustadt, Wien, Oberwart, Szombathely, Sopron und Eisenstadt dienen.

Das Projekt sei auch in den Juncker-Plan aufgenommen worden, damit bestehe die große Chance auf eine EU-Finanzierung, zeigte sich Bieler überzeugt: „Die Bewertung der volkswirtschaftlichen Effekte durch das IHS hat gezeigt, dass für die Region Burgenland-Westungarn langfristige positive Effekte durch den Bau und den Betrieb dieser Eisenbahnstrecke zu erwarten sind, beispielsweise durch die Ansiedlung von Betrieben, durch zusätzliche Arbeitsplätze und eine steigende Siedlungsentwicklung. Das kann auch eine positive Entscheidungsgrundlage für eine Finanzierung des Projektes durch die Europäische Investitionsbank darstellen.“

www.burgenland.at

Quelle: Österreichische Verkehrszeitung
Portal: www.logistik-express.com

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