Studie: Zeitfenster verkürzen Warte- und Durchlaufzeiten

Zeitfenstermanagement-Systeme verkürzen die Warte- und Durchlaufzeiten an den Rampen. Das zeigt eine von Cargoclix, Dr. Meier & Schmidt GmbH, Freiburg, in Auftrag gegebene Untersuchung bei insgesamt 41 Industrie- und Handelsunternehmen sowie Logistikdienstleistern. Übereinstimmend beurteilen die Befragten die Wirksamkeit bei der Reduzierung von Warte- und Durchlaufzeiten äußerst positiv.
 
Am deutlichsten fällt das Urteil bei den Wartezeiten aus. 90,2 Prozent aller Befragten stellen eine Verkürzung der Wartezeiten durch den Einsatz von Zeitfenstermanagement-Systemen fest, nur 9,8 Prozent verneinen dies. Bei den Betreibern der Lagerstandorte verzeichnen sogar 100 Prozent eine Wartezeitenverkürzung. Die Logistikdienstleister liegen erwartungsgemäß leicht darunter: 82,6 Prozent aller Spediteure geben an, dass sich die Wartezeiten an den Rampen spürbar verkürzt haben. 
 
Bei den Durchlaufzeiten verzeichnen 72,5 Prozent aller Befragten eine Verkürzung durch den Einsatz von Zeitfenstermanagement. Unter den Logistikdienstleistern ist mit 54,5 Prozent immer noch mehr als die Hälfte dieser Meinung. Als Durchlaufzeit wurde im Rahmen der Umfrage die Zeit vom Beginn des vereinbarten Zeitfensters bis zum  Ende der Abfertigung definiert.
Als Gründe für eine ausbleibende Verkürzung der Durchlaufzeiten auf Seiten der Spediteure führt die Untersuchung an, dass mit der Einführung eines Zeitfenstermanagements nicht automatisch auch das Ziel einer Durchlaufzeitenverkürzung verfolgt werde. Darüber hinaus seien die Gründe für lange Durchlaufzeiten selten in der Zeitfenstervergabe zu suchen. "Kürzere Abfertigungs- und Durchlaufzeiten sind nur durch die Analyse und Optimierung der gesamten Lieferkette möglich. Zeitfenstermanagement-Systeme können diesen Prozess unterstützen, aber nicht ersetzen", sagt Dr. Victor Meier, Geschäftsführer von Cargoclix und Initiator der Umfrage: "Kein Zeitfenstersystem kann ineffiziente Prozesse verbessern oder einen Mangel an Rampen oder Personal ausgleichen."
 
Insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel sorgen Berichte von langen Abfertigungs- und Durchlaufzeiten, Personalmangel und einseitig auf den Handel optimierte Prozesse immer wieder für Schlagzeilen. Eine Überlagerung der gesamten Diskussion infolge dessen sei deshalb sogar wahrscheinlich, schlussfolgert die Studie. "Wir haben ein völlig verfälschtes Bild der allgemeinen Rampensituation", ist Meier überzeugt und ergänzt: "Nicht Zeitfenstermanagement ist ein Problem, sondern offensichtlich das Zeitfenstermanagement im Lebensmitteleinzelhandel."
 
Ein weiteres Kapitel der Untersuchung widmet sich dem Thema Slotpreise. Ein Kostenblock, der sich bei großen Food-Spediteuren auf monatlich bis zu 35.000 Euro summieren kann. Als maximale Obergrenze (Akzeptanzgrenze) wird von den Befragten ein durchschnittlicher Preis von 0,74 Euro betrachtet. Überraschend: die Logistikdienstleister sind sogar etwas preistoleranter nach oben als die Industrie- und Handelsunternehmen. Immerhin würden 40,9 Prozent aller befragten Spediteure bis zu 1 Euro pro Slot akzeptieren, während bei den Standortbetreibern nur 26,3 Prozent dazu bereit sind. Allen voran im Lebensmitteleinzelhandel liegen die aktuellen Preise von etwa 2,50 Euro pro Slotbuchung damit rechnerisch um immerhin 238 Prozent über der Akzeptanzgrenze. 
 
Befragt wurden im Rahmen der Umfrage 19 Cargoclix-Kunden (Standortbetreiber) aus allen Branchen sowie und 22 Logistikdienstleister. Die Untersuchung "Zeitfenstermanagement:  Wartezeiten – Durchlaufzeiten – Preise" steht kostenlos unter www.cargoclix.de zum Download zur Verfügung.

Quelle: cargoclix
 

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