SVG Hannover feiert 75-jähriges Bestehen

Stolze 75 Jahre im Dienste des regionalen Straßengüterverkehrsgewerbes. Im Rahmen ihrer Generalversammlung am vergangenen Wochenende in Hannover hat die SVG Straßenverkehrs-Genossenschaft (SVG) Niedersachsen/Sachsen-Anhalt eG, kurz SVG Hannover, gemeinsam mit 120 geladenen Mitgliedern und Gästen aus Wirtschaftsorganisationen, Verbänden und Behörden Geburtstag gefeiert und auf mehr als sieben erfolgreiche Jahrzehnte zurückgeblickt. Gegründet wurde die SVG Hannover im Jahr 1938 durch 12 Unternehmer in Hannover als Genossenschaft des Güternahverkehrs. Seither hat sich aus der Vereinigung ein moderner Serviceanbieter für alle Belange der Straßengüterverkehrsunternehmen der Region Niedersachsen und Sachsen-Anhalt entwickelt.

„Unser Ziel war und ist es noch heute, die Wettbewerbsfähigkeit des mittelständischen Verkehrsgewerbes zu steigern und als starke Genossenschaft ein verlässlicher und fairer Wirtschaftspartner für die Unternehmer zu sein. Der genossenschaftliche Grundsatz „Hilfe durch Selbsthilfe“ hat unsere Arbeit in der SVG dabei immer geleitet“, betonte Georg Menell, Aufsichtsratsvorsitzender der SVG Hannover, in seiner Festansprache.

Anlässlich des Jubiläums beschloss die Generalversammlung eine außerordentliche Jubiläums-Dividende an die Mitglieder in Höhe von 192.871,50 Euro. Grund zur Freude hatten auch die regionalen SVG-Mitarbeiter, für die eine einmalige Sonderzahlung beschlossen wurde. Und schließlich überreichte Willi Michalzik, Vorstandsvorsitzender der SVG Hannover, einen 10.000 Euro-Scheck für den guten Zweck an die „Aktion Kinder-Unfallhilfe e.V.“

Die Geschichte der SVG Hannover
Die zunehmende Motorisierung führte bereits vor dem zweiten Weltkrieg zu Zusammenschlüssen einzelner Kraftverkehrssparten. Der Güterfernverkehr war seit 1935 im Reichskraftwagenbetriebsverband (RKB) organisiert. Drei Jahre später gründeten 12 Unternehmer in Hannover unter dem Namen „Genitra Gemeinschaft Niedersächsischer Transportunternehmen eGmbH“, eine Genossenschaft des Güternahverkehrs, die am 3. Januar 1939 beim Registergericht eingetragen wurde. Lag in den 40er Jahren der Fokus noch auf der Abrechnung von Nahverkehrstransporten und in den Nachkriegsjahren bei der Trümmerbeseitigung sowie am Wiederaufbau mitzuwirken, so entwickelte sich die 1947 in „Straßenverkehrs-Genossenschaft Niedersachsen (SVG) eGmbH“ umbenannte Gemeinschaft mehr und mehr zu einer Wirtschaftsorganisation, die bis heute in enger Kooperation mit dem Gesamtverband des Verkehrsgewerbes Niedersachsen e.V. agiert. „Die Symbiose zwischen Verband und Wirtschaftsorganisation in Niedersachsen ist ein Erfolgsmodell. Gemeinsam haben wir für das niedersächsische Verkehrsgewerbe immer mehr erreichen können“, so Menell.

Der Aufbau der Frachtenprüfung bildete die Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung eines funktionierenden Verkehrsgewerbes in Niedersachsen. Es entstanden erste genossenschaftliche Einrichtungen wie die Autohöfe in Hannover und Braunschweig, Tankstellen, Laderaumverteilungsstellen oder Reifenstationen und Ersatzteilläger, die eine reibungslose und vor allem preisgünstige Versorgung des Güterkraftverkehrs sicherstellten. Im dem sich verschärfenden Wettbewerb kam schließlich die eigentliche Stärke der SVGen zum Tragen: „Wir halten es für wichtig, zum Wohl der Unternehmer und ihrer Beschäftigten preisregulierend im Markt zu wirken. Das gilt auch künftig“, versprach Vorstandsvorsitzende Michalzik im Hinblick auf die harte Wettbewerbssituation im Gewerbe.

In den 50er Jahren begann die Gründung zahlreicher Tochtergesellschaften, darunter die gewerbeeigene Versicherungsgesellschaft KRAVAG, die Deutsche Transportbank, der Deutsche Behälterdienstes, die Handelsgesellschaft für Kraftfahrzeugbedarf oder die SVG Zertifizierungs GmbH und später die Hannoversche Assekuranz GmbH, die Niedersächsische Umschlaggesellschaft für den kombinierten Verkehr GmbH und die SVG Fahrschul- und Ausbildungszentrum GmbH in Osnabrück.

Eine Zäsur im Aufgabenspektrum brachte die angekündigte Vollendung des EG-Binnenmarktes. Mit dem Wegfall der Frachtenprüfung gewannen die Servicebereiche an Bedeutung. Das Dienstleistungsangebot erweiterte sich nach und nach um spezialisierte Versicherungspolicen für alle Belange des Transportgewerbes, das SVG-Tankkreditkartenverfahren wurde eingeführt, die Bereiche Qualitätsmanagement und Externer Gefahrgutbeauftragter weiter ausgebaut. Im Jahr 2000 erfolgte die Aufnahme von Sachsen-Anhalt in das Genossenschaftsgebiet und die Umbenennung in Straßenverkehrs-Genossenschaft (SVG) Niedersachsen/Sachsen-Anhalt eG.

Die Einführung der streckenbezogenen Lkw-Maut war ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Genossenschaft, die sich in den Folgejahren zu einem der führenden Mautservicedienstleister entwickelte. Schon früh stellten sich die SVGen auf den Qualifizierungsbedarf in der boomenden Logistikbranche ein und entwickelten den Bereich der Aus- und Weiterbildung. So zählt auch bei der SVG Hannover der Betrieb von Fahrschulen, Fahrsicherheitstrainings sowie die Ausbildung nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz heute zu den Schwerpunktaufgaben. Allein im vergangenen Jahr schulte man in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt rund 10.000 Fahrer. Das Leistungsspektrum umfasst heute angefangen bei Versicherungen, über die Mautabrechnung Deutschland und Europa, Marken-übergreifende Tankkartenangebote, den Betrieb von Tankstellen und Autohöfen alles was Straßengüterverkehrsunternehmen benötigen. Im Dienstleistungsbereich gehören die Arbeitssicherheit und der betriebsärztliche Dienst sowie die Unterstützung beim SVG Fördermittelmanagement zu den Kernleistungen.

Mit den Verwaltungsstandorten in Hannover, Lüneburg, Magdeburg, Osnabrück, Oldenburg, Schwülper, Stade und Halle verfügt die SVG Hannover zudem über ein flächendeckendes Netz in der Region. Die Investitionen in Autohöfe und Parkplätze in Hannover und Schwülper sowie Lagerhallen in Langenhagen und Halle komplettieren das Angebot.

Auch die Weichen für die Zukunft sind gestellt. „Die Straßenverkehrs-Genossenschaften werden künftig ihre Strukturen Zug um Zug den Markterfordernissen von morgen anpassen“, richtete Menell seinen Blick in die Zukunft. Als weiteren Meilenstein sprach er die Einführung einer interoperablen Mautabwicklung innerhalb Europas (EETS) an, die bei den SVGen erhebliche Investitionen erfordern werde. Man sehe sich jedoch technologisch und organisatorisch bestens gerüstet, um künftig in der Abwicklung der deutschen und europäischen Maut eine maßgebliche Rolle im Interesse des Verkehrsgewerbes zu spielen.

Quelle: SVG

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