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Tirol-Transit: „Schiene schlägt Straße um Längen“

Emissionen verringern und den Energieverbrauch reduzieren – das sind unter anderem zwei wesentliche Ziele der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie.

Auch für den Güterverkehr lautet die Maxime: vermeiden, verlagern, verbessern. Wie das gelingen kann, welche Verlagerungsoptionen am besten abschneiden und wie unterschiedliche Antriebsarten im Güterverkehr im Vergleich punkten, wurde in einer vom Land Tirol beauftragten Studie untersucht.

Die nun vorliegenden Ergebnisse zeigen deutlich: Die Schiene schlägt die Straße um ein Vielfaches. Pro transportierter Tonne auf einem Kilometer werden bei einer Verlagerung auf die Schiene gegenüber einem Diesel-Lkw 72 Prozent weniger Energie benötigt. Nach Fertigstellung des Brenner Basistunnels (BBT) – und damit einem Schienentransport ohne Bergstrecke – sind sogar 81 Prozent Einsparung möglich.

In verschiedenen Verlagerungsszenarien wurde der Status quo mit Diesel-Lkw und der bestehenden Bahnstrecke mit einem Höhenunterschied von 800 Metern auf den Brenner alternativen Antriebsarten sowie der künftigen Flachstrecke durch den Brenner Basistunnel gegenübergestellt. Die betrachteten Antriebsarten sind neben dieselbetriebenen Lkw auch gas- sowie batterie-elektrisch betriebene Fahrzeuge und Wasserstoff-Lkw. Ebenso berücksichtigt wurde der theoretische Einsatz von Lkw mit Strom-Oberleitungen.

Bei Betrachtung des Endenergiebedarfs zum Transport der Güter zeigt sich, dass mit der bestehenden Schieneninfrastruktur ein enormes Einsparungspotenzial besteht. Werden auf der Straße mit Diesel-Lkw 0,19 Kilowattstunden für den Transport einer Tonne Waren pro Kilometer benötigt, sind es auf der bestehenden Schienenstrecke nur rund 0,05 Kilowattstunden.

Vergleicht man das Einsparungspotenzial der unterschiedlichen möglichen Lkw-Antriebsarten, die die Dieselmotoren auf der Straße ersetzen können, so schneiden batteriebasierte Systeme oder der Einsatz von Oberleitungs-Lkw am besten und gasbetriebene Verbrenner am schlechtesten ab. Würde man alle Güter auf der Straße mit E-Lkw transportieren, könnten immerhin 35 Prozent des Endenergiebedarfs eingespart werden, wobei die Schiene selbst im Vergleich zu E-Lkw ein mehr als doppelt so hohes Einsparungspotenzial hat.

Ebenso Gegenstand der Studie war die Reduktion von Treibhausgasen. Hier schneidet erneut der E-Lkw im Vergleich zum Diesel-Lkw am besten ab. Inklusive der entstehenden Emissionen bei der Herstellung der Energie bzw. des Treibstoffs werden beim elektrischen Antrieb mehr als 50 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht als beim Diesel-Lkw. Flüssiggas würde laut Studie hingegen ebenso wie komprimiertes Erdgas keine wesentlichen Verbesserungen bringen.

Eine deutlich höhere CO2-Reduktion kann jedoch mit einer Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene erreicht werden. Insbesondere dann, wenn wie im Studienszenario der 100 Prozent klimaneutrale Strom der ÖBB genutzt wird.

Das optimale Szenario hinsichtlich des Endenergiebedarfs und der Treibhausgasemissionen ergibt sich, wenn Lkw-Transitfahrten weitestgehend auf die Schiene verlagert und dazu künftig die Flachstrecke durch den Brenner Basistunnel genutzt sowie alle verbliebenen Fahrten mit E-Lkw abgewickelt würden.

Würden zehn Prozent der Diesel-Lkw auf die bestehende Brennerbahn verlagert werden, könnte so viel Energie gespart werden, wie rund 11.000 Haushalte in Tirol in einem Jahr verbrauchen. Durch den Wegfall der Steigung erhöht sich diese Einsparung mit dem Brenner Basistunnel auf fast 12.500 Haushalte.

www.tirol.gv.at

Quelle: OEVZ

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