TT Club: Neue Analyse zu Schadentrends innerhalb der Logistikkette

Empfehlungen des TT Clubs zum Risikomanagement in der maritimen Industrie und in der Logistikbranche unterstreicht Bedeutung von Optimierungsmaßnahmen

Der TT Club ist der führende Versicherer auf Gegenseitigkeit im Güterverkehr. Anlässlich eines Risikomanagement-Seminars für Experten aus der Versicherungs-und Transportbranche in Hamburg präsentierte der TT Club die neuesten Ergebnisse seiner Analyse zu aktuellen Schadentrends und Risiken innerhalb der Logistikkette. Die Prozentzahlen sind repräsentativ für den Anteil an den Gesamtkosten der Schadensersatzansprüche im jeweiligen Geschäftssegment:

• Transport- und Logistikunternehmen (T&L) – 97 Prozent der Schäden resultieren aus Betriebsstörungen oder sind  Wartungsschäden;

• Häfen und Terminals (H&T) –12 Prozent der Schäden sind auf Wetter oder andere Naturereignisse zurückzuführen;  88 Prozent wurden durch Betriebs- oder Wartungsprobleme verursacht;

• In beiden Segmenten spielte folglich zumeist menschliches Versagen eine große Rolle;

• T&L – 53 Prozent der Betriebsstörungen sind auf unzureichende Betriebsanlagen oder Prozesse zurückzuführen.  Davon sind  56 Prozent mit mangelhaftem Güterumschlag und 37 Prozent mit fehlerhafter Dokumentation verbunden;

• Mangelnde Ladungssicherung verursacht 62 Prozent der durch unzureichende Verpackung bedingten Vorfälle im Segment T&L;

• H&T – 65 Prozent der Betriebsschäden sind in Verbindung mit Kränen und Hebeeinrichtungen zu verzeichnen. Hauptursache hierfür sind Kollisionen mit Schiffen, Containerstapeln oder mit anderen Gerätschaften;

• H&T – 14 Prozent der Schäden in Verbindung mit Kaikranen entstehen bei der Entladung, oftmals durch unausgeglichen beladene Container;

• T&L – 53 Prozent der Diebstähle erfolgen beim Transport durch Subunternehmen;

• H&T – 57 Prozent der Diebstähle erfolgen von Betriebsgeländen;

• T&L – 24 Prozent der Schäden werden durch Feuer verursacht. Davon sind 82 Prozent auf Brände in Lagerhäusern zurückzuführen;

• T&L – 10 Prozent der Brände beziehen sich auf verpackte Waren; bei einem Großteil handelt es sich um falsch deklarierte Gefahrgüter;

• 16 Prozent der beschädigten oder verloren gegangenen  Ladungen in temperaturgeregelten Transporten sind auf System- und Prozessfehler im Segment H&T und 17 Prozent im Segment T&L zurückzuführen.

Auf Basis dieser umfangreichen Analyse lässt sich eine Vielzahl verschiedener Optimierungsmaßnahmen für Betriebsabläufe in Transport- und Logistikunternehmen ableiten.  Der TT Club empfiehlt die Einhaltung bewährter branchenspezifischer Best Practice Verfahren durch gezielte Sicherheitsmaßnahmen sowie die regelmäßige Schulung von Management und Mitarbeitern. Konkrete Initiativen können beispielsweise die Einführung/Umsetzung technischer Innovationen sein, wie zum Beispiel ein Anti-Kollisionsschutz bei Kränen und Hebeeinrichtungen. Die Anzahl der Schäden verringert sich zudem nachweislich, wenn auch die Einhaltung von Betriebsabläufen und -anweisungen stärker überwacht wird.

So sollten beispielsweise die Sicherheitsrichtlinien von Frachtführern und Speditionen, die als Subunternehmen eingesetzt werden sollen, stärker überprüft werden. Auch der Richtigkeit von Unterlagen, etwa bei der Deklaration von Gefahrgütern und Ladungsgewichten, sowie der Einhaltung von Best Practice Verfahrensweisen bei der Handhabung und Verpackung von Waren, z. B. bei verderblichen Gütern, sollte mehr Bedeutung zugemessen werden.  Eine fundierte Wartungsstrategie und deren konsequente Umsetzung bei Lagerhäusern und Fahrzeugen, führt zu einem kosteneffizienteren Assetmanagement.

www.ttclub.com

Quelle: Österreichische Verkehrszeitung
Portal: www.logistik-express.com

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