Unterschriften gegen Nachtflugverbot

Der hessische Ministerpräsident Roland Koch hat in diesen Tagen 4.000 Unterschriften für den Erhalt des Nachtflugbetriebs am Frankfurter Flughafen entgegen genommen. "Das sind 4.000 Unterschriften für tausende Arbeitsplätze in der Rhein/Main-Region", so Lufthansa Cargo-Betriebsratsvorsitzender Willi Rörig. Er hatte die Unterschriftenaktion initiiert, an der sich Beschäftigte von Lufthansa Cargo und anderer Logistikunternehmen beteiligt hatten.

Mit der Aktion will der Betriebsrat der Lufthansa Cargo auf die Konsequenzen eines absoluten Nachtflugverbots am Flughafen Frankfurt aufmerksam machen. "Frankfurt ist der siebtgrößte Frachtflughafen der Welt – wer die Frachtströme hier nachts stoppt, der gefährdet nicht nur die führende Position des Exportstandorts Deutschland, sondern der gefährdet auch die Existenz der Lufthansa Cargo, eines der größten Luftfrachtunternehmen der Welt", so Rörig.

Die Mitglieder des Betriebsrates des Bodenpersonals in Deutschland sowie die Personalvertretung des Fliegenden Personals der Lufthansa Cargo forderten Ministerpräsident Koch auf, gegen die Entscheidung des Kasseler Verwaltungsgerichtshofes Revision einzulegen. Auf diesem Weg könne ein Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen noch abgewendet werden. "Wir haben großes Verständnis für die Sorgen der Beschäftigten – und zugleich müssen wir die Interessen der Anwohner im Auge haben", sagte Koch bei der Übergabe der Unterschriften. "Lufthansa Cargo ist ein Motor der Weltwirtschaft mit erheblichen Beschäftigungseffekten in ganz Deutschland und insbesondere der Rhein-Main-Region. Wir wissen um die Bedeutung des Unternehmens."

Ministerpräsident und Arbeitnehmervertreter unterstrichen die Bedeutung des Frankfurter Flughafens als einer der wichtigsten Luftfrachtdrehkreuze der Welt. Betriebsrat Rörig sagte dazu: "Ein Verbot von Nachtflügen schwächt nicht nur den Standort Rhein-Main, sondern den Exportmotor Deutschland insgesamt. Es besteht die Gefahr, dass viele Produktions- und Logistikunternehmen im Falle eines entsprechenden Verbots ihre Aktivitäten ins europäische Ausland verlagern."

Lufthansa Cargo habe aufgrund der gegenwärtig unsicheren Rechtslage eine Investition in ein neues Logistikzentrum am Flughafen Frankfurt zurückgestellt. Im Falle einer für das Unternehmen praktikablen Nachtflugregelung solle ein dreistelliger Millionenbetrag investiert und das mittlerweile 27 Jahre alte Luftfrachtzentrum in der CargoCity Nord ersetzt werden, teilte der Betriebsratsvorsitzende mit.

Quelle: MyLogistics       
Portal:  www.logistik-express.com

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