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Warenverfolgung in der Logistikanlage von LOXX

Transparenz in der Umschlaghalle

Bei den immensen Sendungsvolumina ist ein Echtzeit-Einblick in den Verbleib der Ware für die Logistikbranche heute unabdingbar. Dass eine metaphorische Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen bei den zumeist knapp kalkulierten Lieferzeiten keine Option ist, steht außer Frage. Vielmehr sind hier technologische Ansätze gefragt.

Auch beim international tätigen Logistikunternehmen LOXX mit Sitz in Gelsenkirchen galt es, eine Möglichkeit zur vereinfachten Warenverfolgung zu finden – immerhin warten ihre Logistiklager mit riesigen Umschlag- und Logistikflächen von 10.000 Quadratmetern auf. Um seinen Kunden dennoch gewährleisten zu können, ihre Güter jederzeit im Blick und stets die Kontrolle über die Sendungen zu haben, suchte der Gelsenkirchener Dienstleister also nach einer geeigneten Lösung, seine Leistungsqualität in dieser Hinsicht weiter zu steigern.

Technologische Möglichkeiten für die Warenverfolgung gibt es mittlerweile viele, doch während im Außenbereich etwa eine mit GPS erreichbare, auf wenige Meter genaue Ortung völlig ausreichend ist, erfordert der Innenraum eine weitaus präzisere Nachverfolgung. Möglich wird dies zum Beispiel über Wi-Fi, NarrowBand IoT, Ultrabreitband (UWB), RFID – oder die Bluetooth®-Low-Energy-Ortung (BLE-Ortung). Letztere, insbesondere die taglose Variante, erfreut sich dabei immer größerer Beliebtheit. Ihr volles Potenzial entfaltet die Bestimmung der Warenposition in geschlossenen Räumen allerdings dann, wenn sie mit einem Videomanagementsystem kombiniert wird.

Senderstörung passé

Im Fall von LOXX gab es bereits ein Ortungssystem auf Basis von mit Transpondern – kleinen Sendern zur Positionsübermittlung (Tags) – ausgerüsteten Scannern. Zwar lieferte dieses präzise Ergebnisse, doch war die Hardware nicht vor Ausfällen gefeit. Auftretende Funktionsstörungen der Tags und somit der Ortung ließen sich allerdings meist erst im Nachgang feststellen – nämlich dann, wenn man auf Ortungsdaten zugreifen wollte, die jedoch aufgrund des Störfalls nicht erfasst worden waren. Die Folge: fehlende Daten im Informationsfluss der Sendungsverfolgung. Hinzu kam der Aufwand für die regelmäßige Wartung und die anfallenden Reparaturen der Hardwareteile. So überlegte der Logistikdienstleister nicht lange, als DIVIS – Experte für Logistik-Videolösungen – eine taglose Ortungstechnologie ins Produktportfolio aufnahm, und sattelte sofort auf die Lösung ohne Transponder um.

Fingerspitzengefühl gefragt

Besonders herausfordernd bei LOXX war die unterschiedliche Beschaffenheit der vier Hallen, die es allesamt mit der neuen Ortungstechnologie auszustatten galt. Denn jede der Hallen weist eine andere Höhe und Struktur, sprich unterschiedliche architektonische Gegebenheiten, auf. Hier mussten die Experten nicht nur sorgfältig planen, sondern auch Fingerspitzengefühl bei der Installation vor Ort und beim Einmessen der 92 einzusetzenden Lokatoren (an der Hallendecke montierten Signalempfänger) beweisen. Der Abbau des vorherigen Systems sowie die Installation und Inbetriebnahme des neuen BLE-basierten Ortungssystems konnten innerhalb von vier Wochen realisiert werden.

Passgenaue Lösung

Für das installierte Ortungssystem setzte DIVIS auf ein Videomanagementsystem, das auf derselben Software zur visuellen Verfolgung palettierter Warensendungen basiert wie die vorherige Lösung. Das ergänzende Softwaremodul für die Scannerortung wurde durch die Variante mit der taglosen BLE-Technologie ersetzt. Der Clou: Statt der üblicherweise an den Scannern montierten Transponder übernimmt nun eine von DIVIS entwickelte BLE-App deren Funktion. Eine zusätzliche Hardware ist dabei nicht erforderlich.

Und so funktioniert’s:

Beim Scannen eines Packstücks mit der auf den Barcode-Scannern installierten BLE-App werden die Scandaten im Transport Management System (TMS) beziehungsweise Warehouse Management System (WMS) erfasst. Die Lokatoren an der Hallendecke empfangen wiederum die Bluetooth-Signale der mobilen Geräte und registrieren deren Auftreffwinkel. Im Videomanagementsystem (VMS) erfolgt sodann die automatische Verknüpfung der Scan- und Ortungsdaten mit den aufgezeichneten Videodaten zur Warensendung. Dadurch entsteht zu jeder Sendung ein lückenloser Bewegungspfad aus Informationen, mit dessen Hilfe sich die Ware über Scanzeitpunkte gezielt und punktgenau in der Halle verfolgen lässt. Um eine bestimmte Sendung zu lokalisieren, benötigt das VMS lediglich die Sendungs- oder Packstücknummer. Die Verladezeitpunkte oder Bereiche, in denen die Ware abgestellt war, müssen die Nutzenden dabei nicht kennen.

Effiziente Ortungsdaten

Durch die BLE-App auf den Scannern kann LOXX gänzlich auf Transponder verzichten, sodass sich Ortungsausfälle nun weitestgehend ausschließen lassen. Dies wiederum trägt nicht nur zu immensen Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen bei, sondern reduziert auch den unnötigen personellen Aufwand auf ein Minimum. So müssen die Mitarbeitenden fehlende Ortungsdaten nicht mehr durch zusätzliche Rechercheanstrengungen kompensieren, wie es früher bei Tag-Fehlfunktionen der Fall war. Stattdessen können sie die Bewegungen der Sendung auf dem PC im Büro verfolgen, wodurch sich auch Schadensfälle störungsfrei aufklären und entsprechende Maßnahmen einleiten lassen.

Für LOXX hat sich die neue Lösung bereits bewährt: „Wir arbeiten mit dem System deutlich effektiver und sind schneller in der Aufklärung von Sendungsstörungen. Mit DIVIS haben wir einen zuverlässigen Partner mit einer nachhaltigen, zukunftssicheren Lösung und konnten unsere Wettbewerbsfähigkeit so weiter steigern“, resümiert Uwe Karrenberg, Geschäftsführer der LOXX Lagerlogistik GmbH.

Fazit: Zufriedenheit auf allen Seiten

Von der neuen Lösung, die auf insgesamt 10.000 Quadratmetern zum Einsatz kommt, profitieren gleich mehrere Unternehmensbereiche vom Ladevorgang bis zur Schadensabwicklung. Die positiven Effekte des Umstiegs auf die taglose Bluetooth-Low-Energy-Technologie spiegeln sich sowohl in Kosten- und Ressourcenersparnissen wider als auch in einer positiveren Wahrnehmung der Dienstleistungsqualität von LOXX. Ein schöner Nebeneffekt: Da keine zusätzliche Hardware erforderlich ist, lassen sich weitere Scanner auch nachträglich flexibel, günstig und vor allem schnell in die Ortungsinfrastruktur integrieren – selbst solche aus unterschiedlichen Bereichen wie Fahrer- und Lager-Scanner. Daher eignet sich die BLE-Technologie insbesondere für logistische Umgebungen, in denen es gilt, sehr viele Scanner zu lokalisieren.

Blick in die Glaskugel

Die BLE-Ortung ist seit Juli 2021 bei LOXX im Einsatz. Auch weiterhin ist eine enge Zusammenarbeitmit DIVIS geplant. „Wir sind auf weitere innovative Lösungen von DIVIS gespannt, die die Arbeit der Logistiker noch weiter vereinfachen und optimieren“, bestätigt Karrenberg das Vorhaben.

Weiterführende Informationen zu taglosen Ortungslösungen erhalten Sie hier.

Die Vorteile der BLE-Lösung auf einen Blick

  • gestrafftes und vereinfachtes Warenhandling im Umschlag
  • einfache Verwaltung der BLE-App über Device Management
  • keine Anschaffungskosten für Tags/Transponder
  • keine laufenden Kosten für Wartung und Reparaturen der Tags/Transponder
  • verbesserte Ortungszuverlässigkeit durch den Wegfall von Tag-Fehlfunktionen
  • hohe Flexibilität beim Einsatz einer großen Anzahl von Scannern (z. B. Hallen- und Fahrerscannern)
  • in der Regel schnelle initiale Bereitstellung der Ortung, kein Montageaufwand
  • rasche nachträgliche Integrierbarkeit neu angeschaffter Scanner/tauglicher Geräte
  • schnelle Amortisierung der Investition in die neue Technologie

Als Geschäftsführer der Deutsche Industrie Video System GmbH (www.divis.eu) ist Hendrik Reger Experte für Videomanagement in Logistikunternehmen. Seine Vision ist es, den wachsenden Anforderungen in der Logistikbranche mit nachhaltigen Lösungen zu begegnen.

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