Wenn die Dinge denken lernen: EffizienzCluster definiert Aufgaben- und Handlungsfelder der Logistik

Das Internet der Dinge und damit das Prinzip Selbststeuerung spielen schon heute eine wichtige Rolle bei der Bewältigung gesellschaftlicher und logistischer Herausforderungen. Anlässlich des Tages der Informations- und Kommunikationswirtschaft Nordrhein-Westfalen (IuK-Tag NRW) am Dienstag, 20.11.2013 in Paderborn hat der EffizienzCluster gemeinsam mit dem Fraunhofer IML und dem IKT.Cluster NRW das Positionspapier „Cyber-Physische Systeme (CPS) in der Logistik“ herausgegeben. „Die Logistik gehört zu den wesentlichen Vordenkern des Internets der Dinge. Inzwischen prägt das Internet der Dinge zunehmend auch die produzierende Industrie – Stichwort 4. Industrielle Revolution“, so Thorsten Hülsmann, Geschäftsführer der EffizienzCluster Management GmbH. „Daher war es jetzt an der Zeit, die Stärken der Logistik in das Bewusstsein der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. Denn die Wettbewerbskraft der Logistik ist immens.“

Das Internet der Dinge ist untrennbar mit der Logistik verbunden. Mit Cyber-Physischen Systemen nimmt es Gestalt an. Zu diesen CPS gehören beispielsweise intelligente Ladungsträger, wie sie im Verbundprojekt smart Resuable Transport Items (smaRTI) des EffizienzClusters entwickelt und erprobt werden. Diese tragen RFID-Transponder und Barcodes, über die sie sich in einem Netz zusammenschlie-ßen, alle wichtigen Informationen für den Materialfluss sammeln, miteinander kommunizieren und sich so selbstständig durch ein Logistiknetz routen. Eine solche Abkehr von zentral gesteuerten Prozessen und die damit verbundene Hinwendung zu dezentralisierten Strukturen mit entsprechenden Abläufen befähigen die Logistik dazu, zunehmend größere und komplexere Systeme zu steuern.

In seinem Positionspapier definiert der EffizienzCluster wesentliche Handlungsfelder und Aufgabenbereiche, in denen Cyber-Physische Systeme ihr Potenzial entwickeln können. Dies sind beispielsweise die urbane Versorgung und der Güterverkehr. Die Grundidee für CPS in der urbanen Versorgung besteht in der Weiterentwicklung von Einzelbausteinen hin zu einem intelligenten urbanen Versorgungsnetzwerk. Im Ergebnis bedeutete dies, dass die jeweiligen Versorgungsdienstleister in einer Stadt eine gemeinsame logistische Infrastruktur nutzen. Über eine einfache und flexible Kooperation soll sich jederzeit eine Bündelung von Warenströmen realisieren lassen. Im Güterverkehr werden Transportmittel und Ladungsträger als CPS zu intelligenten Logistikobjekten. Diese wiederum können mit umgebenden Systemen in Logistikanlagen wie Werksgeländen, Umschlagterminals, Häfen oder Güterverkehrszentren in Kontakt treten. Darüber hinaus wird ein aktives Wechselspiel des Informationsaustauschs mit nachgelagerten Verkehrssystemen und Infrastrukturen ermöglicht. Begrenzte Räume (Verkehrs- und Umschlagsflächen) und Zeiten (Abhol- und Anlieferzeiten bei Industrie, Handel und Endkunden) können so sinnvoll genutzt werden. Im Ergebnis dienen CPS der Logistik dazu, Prozesse und Produkte effizienter zu machen.

Zunehmende Integration von Logistik- und IKT-Kompetenzen erforderlich
Die selbstverständliche Nutzung von CPS steht allerdings erst am Anfang: Technologien müssen weiterentwickelt und mit Blick auf die logistische Nutzung ausgestaltet werden. Auch das thematisiert das Positionspapier: „Die Informations- und Kommunikationstechnologie ist zum Auslöser und Garant effizienter Lösungen und Prozesse in der Logistik geworden. Deshalb wollen wir die Zusammenarbeit mit der ITK-Branche in Nordrhein-Westfalen im Hinblick auf eine Vereinigung von Logistik- und IKT-Kompetenzen bzw. die Integration von IKT-Kompetenzen in die Logistik intensivieren“, erklärt ECM-Geschäftsführer Torsten Hülsmann.

Teile des Positionspapiers sind auch in die Roadmap IKT des Landes NRW eingeflos-sen, die der Cluster Informations- und Kommunikationstechnologie IKT.NRW zum IuK-Tag dem Land NRW übergeben hatte. IKT.NRW und EffizienzCluster hatten bereits im Frühjahr dieses Jahres eine verstärkte Zusammenarbeit gerade beim Thema CPS vereinbart.

EffizienzCluster präsentiert Aktivitäten auf IuK-Tag
Erstmals war der EffizienzCluster auch Partner des IuK-Tags und präsentierte sich dort mit seinen Aktivitäten: Im Forum Logistik diskutierte ECM-Geschäftsführer Thorsten Hülsmann mit Prof. Dr. Boris Otto, Director Information Management & Engineering, Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, Thilo Schäfer, Vice President Lufthansa Cargo, und Cumulocity- Geschäftsführer Bernd Groß über die „Supply Chain der Zukunft“. Insbesondere ging es dabei um Nutzenpotenziale von Big Data im Supply Chain Management, um die intelligente Supply Chain in der Luftfracht sowie um cloudbasierte Logistikprozesse. Außerdem stellten die drei Verbundprojekte des Clusters – Supply Chain Execution, Supply Chain Planning und Service Design Studio aus dem Leitthema Logistics-as-a-Service – den Teilnehmern des IuK-Tags ihre Forschungsergebnisse anhand von Demonstratoren vor.

Das Positionspapier kann unter http://ikt.nrw.de/einzelmeldung/article/iktnrw-roadmap-2020-vorgestellt/ heruntergeladen werden.

Quelle: EffizienzCluster LogistikRuhr

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar