Witron: Ergonomie und Nachhaltigkeit

Der Parksteiner Systemintegrator Witron Logistik + Informatik blickt auf eine stabile Geschäftsentwicklung zurück. Trotz eines wirtschaftlich schwierigen Umfelds konnte der Umsatz im Jahr 2009 konstant gehalten werden. Auf der Jahrespressekonferenz stellte das Unternehmen darüber hinaus die neuen Logistik-Lösungen ETP, DPP, ATS sowie die bereits schon dritte OPM-Generation vor.

„Ganzheitliche Lösungen in Bezug auf die Faktoren Ergonomie, Wirtschaftlichkeit und Energie-Effizienz sind bei allen unseren Lösungen von entscheidender Bedeutung“, erklärte Walter Winkler, Gründer und Inhaber der Witron Logistik + Informatik GmbH mit Sitz in Parkstein. „Gerade für Handelsunternehmen und Discounter bringt die Einführung ergonomischer Kommissioniersysteme noch ganz erhebliche Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung mit sich, denn die körperliche Belastung im Bereich Case Picking ist dort sehr hoch. Aktuell muss ein Kommissionierer im Lebensmitteleinzelhandel mit traditionellen Kommissionierverfahren bis zu 15 Tonnen pro Schicht bewegen. Das ist ein Umstand, der langfristig nicht mehr darstellbar sein wird“, so Winkler weiter. Rechtliche Rahmenbedingungen und der demografische Wandel werden die Einführung nachhaltiger ergonomischer Kommissionierlösungen beschleunigen. Außerdem stellt der Wettbewerbsdruck gerade im Handel permanent höhere Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit der eingesetzten Systeme.

Witron kann Umsatz 2009 konstant halten
Wie in allen Branchen waren 2009 auch im Logistik-Umfeld Investitionen von der Wirtschafts- und Finanzkrise geprägt. Der Logistikspezialist Witron konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr jedoch auf einem Niveau von 200 Millionen Euro konstant halten. Rund 80 Prozent des Gesamtgeschäfts macht Witron derzeit im Bereich Handel und Distribution. „Neben der hohen Bindung unserer Stammkunden war dies einer der wesentlichen Gründe dafür, dass wir 2009 diese Umsatzstabilität erreichen konnten“, sagte Witron-Geschäftsführer Helmut Prieschenk im Rahmen der Pressekonferenz. „Witron hatte in der fast 40-jährigen Firmengeschichte keine Entlassungen aufgrund Arbeitsmangel oder Kurzarbeit“ so Prieschenk stolz. „Und wir kämpfen alle auch zukünftig mit ganzer Kraft, dass sich daran nichts ändert. Witron steht zu seiner sozialen Verantwortung für die Mitarbeiter und die Mitarbeiter danken uns dies durch eine beispiellose Loyalität“. Für das laufende Jahr erwartet Witron ein Ergebnis in einer ähnlichen Größenordnung wie 2009.

Weltneuheiten ETP, DPP und ATS auf dem Markt
Hohe Innovationskraft spielt bei Witron schon immer eine zentrale Rolle in der Unternehmenspolitik – auch 2010 kommen wieder drei Weltneuheiten auf den Markt: Beim „Ergonomic Tray Picking (ETP)“ kombiniert Witron eine teilautomatisierte Lösung mit manueller Kommissionierung. „ETP eignet sich optimal für die Distributionszentren des Lebensmitteleinzelhandels, für Regionallager und Schnelldreher-Lager der Vollsortimenter sowie für die Verteilzentren der Discounter. Bisher werden solche Anwendungen meist mit konventioneller Lagertechnik betrieben“, verwies Witron-Vertriebsleiter Ulrich Schlosser auf die Einsatzmöglichkeiten für das neue System. „Das ETP-Konzept ist hinsichtlich des Mechanisierungsgrades eine ideale Kombination aus vollautomatischem Nachschub und ergonomischer Kommissionierung. Es wurde für ein Warensortiment von bis zu 4.000 verschiedenen Artikeln konzipiert und kann sowohl im Trockensortiment als auch im Frischebereich eingesetzt werden“. Kernelement von ETP sind hinsichtlich der Ergonomie vom TÜV zertifizierte, mannbediente Pick-Shuttles. Mit diesen ist es möglich, Handelseinheiten in einer stets ergonomisch optimalen Körperhaltung aus einer Tray-AKL-Pickfront filialgerecht auf Paletten oder Rollcontainer zu kommissionieren – kein Heben, kein Tragen, kein Bücken. Die Kommissioniergeschwindigkeit liegt bei etwa 500 Picks pro Mitarbeiter pro Stunde. Die rechnergesteuerte Positionierung des Shuttles am Entnahmeplatz sowie visuelle Hilfsmittel wie Beamer und Bildschirm sorgen für eine 100%-ige Kommissioniersicherheit und eine hohe Kommissionier-Effektivität.

Die ebenfalls im Rahmen der Pressekonferenz erstmals vorgestellte Lösung „Display Pallet Picking (DPP)“ erlaubt eine vollautomatisierte Kommissionierung von Aufträgen, die aus Halb- und Viertelpaletten bestehen. „Im Einzel- und Großhandel wird es für Unternehmen zunehmend attraktiver, besonders Schnellläuferartikel, Waren bestimmter Artikelgruppen beziehungsweise Ware für Sonderaktionen direkt auf Viertel- und Halb-Paletten in den Filialen bereitzustellen, dies ist jedoch oft mit großen logistischen Schwierigkeiten verbunden“, erklärte Schlosser. „Mit DPP haben wir die Arbeitsabläufe in der gesamten Supply Chain optimiert und können Aufträge aus Halb- und Viertelpaletten sowohl auf Europalette als auch auf Rollcontainer mechanisiert zusammenstellen“.

Eine weitere Witron-Neuheit ist das vollautomatische Behälter-Kommissioniersystem ATS (Automated Tote System). Das zum Patent angemeldete Konzept ermöglicht die vollautomatische Bildung von filialgerechten Versandeinheiten, bestehend aus Getränkekisten bzw. Ganzbehälter. Auch die Vorstellung der bereits 3. OPM-Generation war Teil der Presse-Konferenz. Mit der neusten OPM-Generation wurden bei einer nochmaligen Erhöhung der Kommissionierleistung Energie-Einsparungen von bis zu 30% zur Vorgänger-Version erreicht.

Energie-Effizienz als tragende Säule der Witron-Philosophie
Neben der Ergonomie hat bei Witron bereits seit über 10 Jahren das Thema Energie-Effizienz eine sehr hohe Priorität. Voraussetzung für durchgängig Ressourcen schonende Logistik-Konzepte ist dabei, dass die gesamte Prozesskette und die verschiedenen System-Hierarchien sowohl vertikal als auch horizontal gesamthaft betrachtet werden. „Denn nur dann ist es möglich, energieeffiziente Logistiklösungen in sämtlichen Phasen und Ebenen eines Projekts auch wirklich umsetzen zu können“ so Ulrich Schlosser. „Als Generalunternehmer können wir dies beginnend bei der Planungs-Ebene, weiterführend mit der Software-Ebene bis hin zur Steuerungs- und Komponenten-Ebene ganzheitlich abdecken“.

Neubau zur Herstellung von Fördertechnik-Komponenten
Ein Zeichen für die Zukunft setzt auch der 18.000 Quadratmeter große Neubau am Firmensitz in Parkstein, in dem die Witron-Tochter FAS die Herstellung von Fördertechnik-Komponenten weiter intensiviert. „Dadurch erhöhen wir die Geschwindigkeit und Qualität in der Umsetzung unserer Projekte nochmals.“

FAS erzielt durch die Eigenfertigung von Elementen für die OPM-, DPS- bzw. ETP-Lösungen bereits einen Umsatz von 25 Millionen Euro. Die eigene Wertschöpfung für Witron hat sich dadurch deutlich erhöht. „Ab Mitte 2010 werde dann auch Kernelemente der Palettenfördertechnik von FAS gefertigt – bisher haben wir uns hier ganz auf die Behälterfördertechnik konzentriert“, ergänzte Witron-Geschäftsführer Prieschenk. „Und ganz wichtig: durch diese Investition in Parkstein werden wir weitere Arbeitsplätze am Standort schaffen.“

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar