Taggleiche Zustellung auf dem Vormarsch: Die E-Commerce-Branche zündet den Turbo

Heute bestellen – die Ware am selben Tag erhalten: Immer kürzer werdende Lieferzeiten führen zu einer Dynamisierung des digitalen Handels. Wer mit dem Tempo der Branche Schritt halten will, ist gefordert umzudenken und in neue Logistikkonzepte zu investieren. Die Anforderung liegt darin, das Zusammenspiel von Kommissionierung, Verpackung und Auslieferung innerhalb weniger Stunden zu realisieren.

Als der Online-Handel noch in den Kinderschuhen steckte, spielte es eine eher untergeordnete Rolle, ob eine Warenlieferung den Verbraucher innerhalb von zwei, drei oder vier Tagen erreichte. Mit der Produktvielfalt auf den unterschiedlichen Kanälen sowie dem Zustrom weiterer Anbieter ins Netz haben sich die Ansprüche der Kunden jedoch grundlegend gewandelt. Wer sich im Online-Shop für ein neues Kleidungsstück, eine neue Digicam oder ein neues Smartphone entscheidet, möchte die Ware möglichst innerhalb von 24 Stunden in den Händen halten – besser aber noch am selben Tag. Mit der von den Verbrauchern zunehmend signalisierten Bereitschaft, für die Turbo-Zustellung sogar einen angemessenen Aufpreis zu bezahlen, erschliessen sich für E-Commerce-Anbieter grosse Potenziale, weitere Umsatzsteigerungen im digitalen Handel mit den zwar beliebten, aber unter Preisdruck stehenden Shorttail-Artikeln zu erzielen.

Dass die „Digital Natives“ – die Geburtenjahrgänge um 1990 – derzeit das Alter erreichen, in dem sie selbst zu Konsumenten zu werden, verstärkt den Trend der steigenden Kundenerwartungen. Die Experten der Unternehmensberatung McKinsey gehen in einer aktuellen Studie davon aus, dass die taggleiche Auslieferung online bestellter Ware bis zum Jahr 2020 schon 15 Prozent des Umsatzes im Paketversand ausmachen wird. Für den westeuropäischen Paketmarkt ist in der Studie von einem Marktpotenzial von insgesamt rund drei Milliarden Euro die Rede.

Die Hürden, die Online-Händler sowie deren Logistikdienstleister auf ihrem Weg zur 24-Stunden-Lieferbereitschaft überwinden müssen, sind in der heutigen Welt des E-Commerce teilweise aber noch beträchtlich. Premiumservices wie die „Same-Day-Zustellung“ lassen sich zum einen nur unter der Voraussetzung entsprechend großer Absatzmengen wirtschaftlich realisieren. Zum anderen sind die Online-Händler gefordert, sich möglichst in die räumliche Umgebung ihrer Kunden zu begeben. Sie müssen Konzepte entwickeln, mit denen es gelingt, den Kunden in Zukunft noch näher zum Paket zu bringen. Zu guter Letzt stehen die Online-Händler vor der Herausforderung, zukunftsfähige Lager- und Liefernetzwerke zu entwickeln, und flexible und echtzeitfähige Logistikkonzepte hervorzubringen.

Papiergestützte Pickmethoden sowie die Bildung von Auftragsbatches in der Kommissionierung, Medienbrüche zwischen den Bestell- und Logistiksystemen oder die Durchführung von Rechnungsläufen über Nacht – all diese in der Branche noch sehr weit verbreiteten Fulfillment-Prozesse können in der schnellen Welt des „Same-Day-Delivery“ nicht mehr funktionieren. Die Anforderung für die Online Shop-Anbieter und deren Dienstleister liegt im beginnenden Zeitalter der Turbo-Zustellung vielmehr darin, das Zusammenspiel von Kommissionierung, Verpackung und Auslieferung innerhalb von wenigen Stunden zu realisieren. Eine der wichtigsten Stellschrauben ist die Geschwindigkeit beim Kommissionieren. Unternehmen, die fähig sind, kleine Bestellmengen und eine stetig zunehmende Anzahl individueller Waren schnell und präzise abwickeln, haben gute Chancen im Wettbewerb. Der Einsatz moderner Lager- und Kommissioniersysteme hilft, den Personaleinsatz zu optimieren sowie die Lieferfristen auf ein Minimum zu reduzieren.

Nebst schnellen Auslieferungsprozessen müssen Intralogistik-Lösungen zudem die nötige Skalierbarkeit für saisonale Schwankungen aufweisen – zum Beispiel für das Weihnachtsgeschäft. Nicht wenige Anbieter sind in der Vergangenheit in solchen Phasen an Lieferengpässe gestossen. Dies schadet der Reputation und senkt die Kundenzufriedenheit. Ausserdem ist es wichtig, dass die Lagerlösung flexibel ist und sich an das stetig ändernde Sortiment anpassen lässt.

Der Schweizer Intralogistik-Lösungsanbieter Swisslog hat mit seinem stetig wachsenden Lösungsportfolio für die E-Commerce-Branche bereits in zahlreichen Anwendungsfällen bewiesen, dass er die an die Branche gestellten Anforderungen problemlos in schnelle, äusserst flexible und zukunftsfähige Logistiklösungen umwandeln kann. Im Zentrum des Swisslog-Konzeptes für die E-Commerce-Branche steht das modular aufgebaute Lösungsportfolio Click&Pick. Es bietet Unternehmen die Möglichkeit, Verarbeitungszyklen von nur wenigen Minuten zwischen Bestelleingang und Kommissionierung zu realisieren. Im Live-Betrieb bei Firmen rund um den Globus hat sich gezeigt, dass sich Aufträge mit dem Lösungskonzept bis zu fünfmal schneller ausführen lassen als mit manuellen Regalsystemen.

Mit dem robotergestützten Kleinteilelagersystem AutoStore bietet Swisslog seinen Kunden aus der E-Commerce-Branche die Möglichkeit, auch auf begrenztem Raum schnell und flexibel auf steigende Nachfragemengen zu reagieren. Automatische Fahrzeuge transportieren die Behälter in dem gassenlosen und hochdynamischen Lagersystem in Sekundenschnelle aus dem Lager hin zu den integrierten Kommissionierplätzen. Das System verbindet die Möglichkeit der Hochgeschwindigkeitskommissionierung mit dem Vorteil der prozessorientierten Flächennutzung. In Zeiten, in denen von den Unternehmen flexible und schnelle Lösungen gefordert werden, erkennen Experten genau in diesem Punkt einen eklatanten Wettbewerbsvorteil. Jüngstes Mitglied der Click&Pick-Familie ist das Konzept CarryPick. Es setzt sich aus modernster Softwaresteuerung, mobilen Regalen, fahrerlosen Transportfahrzeugen sowie multifunktionalen Arbeitsplatzen zusammen. In dem Konzept werden die mit Ware bestückten Regale von den fahrerlosen Transportfahrzeugen unterfahren und automatisch zu den Kommissionierarbeitsplätzen transportiert.

Quelle: Swisslog

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