Wenn Schwergewichte schwimmen gehen
Streckenstudien ergaben, dass der Transport auf der Straße von Ottendorf nach Hamburg nicht möglich war. So entschieden sich die Projektmanager von DACHSER, das Hauptsegment per Binnenschiff vom Dresdner Hafen in den Hamburger Hafen zu verschiffen. Dazu verpackte DACHSER die großformatigen Teile seemäßig, was wiederum die Transportabmessungen des Hauptsegmentes auf 5,40 Meter Breite und 5,10 Meter Höhe anwachsen ließ. Spezielles Hubequipment brachte die Ware aus der Produktionshalle des Auftraggebers. Anschließend wurde das gesamte Hauptsegment mit einem 240 Tonnen Mobilkran millimetergenau in das Transportgestell eingepasst. Ein 14-achsiger Spezialtieflader transportierte die Ware dann von Ottendorf zum Dresdner Hafen, wobei mehrere Leitungen gehoben oder abgehangen wurden, Halteverbote aufgestellt, Verkehrszeichen entfernt und Signalausleger gedreht werden mussten. Für die Projektlogistiker von DACHSER Routine. Auch der Transport über die Autobahn erforderte eine detaillierte Planung: Wegen der Schilderbrücken musste die Richtungsfahrbahn über den Mittelstreifen gewechselt werden. Für die Querung wurden zuvor die Leitplanken demontiert und der Grünstreifen mit Stahlplatten verstärkt. Nach mehreren Kilometern verließ der Transport die Autobahn entgegen der Fahrbahnrichtung. Ohne kurzfristige Vollsperrung der Autobahn unmöglich.
Auf der weiteren Strecke galt es, eine Straßenbahnlinie zu kreuzen. Da die Oberleitung aber nicht auf die erforderliche Höhe anzuheben war, musste der Transport erneut auf die Autobahn ausweichen. „Um möglichst effizient zu arbeiten und die Autobahnsperrung so kurz wie möglich zu halten, musste der Lkw rückwärts auf die Autobahn auffahren und den Weg zur nächsten regulären Abfahrt ebenso rückwärts zurücklegen, da ein Wenden auf der Autobahn nicht möglich war“, erzählt Markus Mauf, Projektspezialist von DACHSER Air & Sea Logistics Dresden. Nach sieben Stunden erreichte der Transport schließlich den Hafen in Dresden.
In Hamburg wurde das verpackte Hauptsegment auf sechs miteinander verbundenen Plattform-Containern gestaut und gemeinsam mit den weiteren Containern auf den Ozeanriesen „CMA CGM Jules Verne“ verladen. Nach 38 Tagen erreichte die Ware schließlich den chinesischen Hafen. Dort ging es wieder auf den Lkw und auf der Straße weiter bis ans Ziel.