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180 Grad Wende: Red Bull Niederlande spricht sich für Pfandsystem aus

Gestern hat sich Red Bull in einem Interview erstmals öffentlich zum Müllproblem durch die blau-silbernen Aluminiumdosen in der Natur bekannt und befürwortet das Pfandsystem, um gegen Naturverschmutzung vorzugehen. Wie bereits von GLOBAL 2000 berichtet, zählt Red Bull nicht nur in Österreich zu der am häufigsten gefundenen Marke unter den Getränkeherstellern. Auch in den Niederlanden ist der Energydrink-Hersteller Hauptverursacher für Getränkedosenmüll in der Natur. Fünf Jahre in Folge trug die Getränkemarke am stärksten zur Vermüllung bei – mit stetig steigendem Anteil. Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 zeigt sich erfreut über die Kehrtwende bei Red Bull Niederlande und die öffentliche Unterstützung für ein Pfandsystem. „Wir fragen uns nun, warum Red Bull sich nicht auch endlich für eine saubere Natur in Österreich einsetzt? Die Dosen des österreichischen Unternehmens belasten auch die Umwelt im eigenen Land und stellen eine erhebliche Gefahr für Wildtiere und Kühe dar“, warnt Lena Steger, Ressourcensprecherin von GLOBAL 2000.

Tijmen Doesborgh, der Marketing Direktor von Red Bull Niederlande, meldet sich gestern erstmals zu Wort und betont, dass Red Bull zwar gerne den 1. Rang einnimmt, allerdings nicht in diesem Ranking. Im Jahr 2020 machten Red Bull Dosen 20,9 Prozent der insgesamt gefundenen Getränkeverpackungen in den Niederlanden aus. Doesborgh betont zudem in einem Interview: „Pfand funktioniert in Deutschland gut und wir sind zuversichtlich, dass es auch hier [in den Niederlanden] funktionieren wird.“ Deutschland zeigt, dass das Pfandsystem funktioniert – dort werden 98 Prozent der bepfandeten Getränkeverpackungen zurückgebracht. Auch in den Niederlanden hat man die Sinnhaftigkeit erkannt. Deshalb wird dort das bisher nur für große Plastikflaschen geltende Pfandsystem ausgeweitet. Künftig werden alle Plastikflaschen und ab Ende 2022 auch Getränkedosen ins Pfandsystem aufgenommen. Dosen, die in der Natur landen, können für Kühe zu einer tödlichen Gefahr werden – das wurde in den Niederlanden bereits erkannt. Auch GLOBAL 2000 erklärt in einem Video, wie die Dosen Rinder-Bäuerinnen und Bauern in Österreich belasten.

Doch Österreich wartet weiterhin vergebens auf eine Entscheidung für ein Pfandsystem mit Mehrwegquoten. Hierzulande konnten letztes Jahr sogar 23 Prozent der in der Natur gefundenen Getränkeverpackungen auf Red Bull zurückgeführt werden. Deshalb hat GLOBAL 2000 im vergangenen Herbst mit mehreren Aktionen auf die außerordentliche Vermüllung durch die Marke hingewiesen und mehr Verantwortung gefordert. Jedoch vergebens – Red Bull versteckt sich nach wie vor hinter leeren Slogans, möchte aber bisher noch keine klare Stellung beziehen.

Es bleibt nun zu hoffen, das sich Red Bull auch in Österreich klar für ein Pfandsystem mit Mehrwegquoten positioniert und somit erstmals den Weg hin zu einer sauberen Natur und ressourcenschonenden Zukunft beschreitet. „Red Bull fördert alle Arten von sportlichen Aktivitäten in der Natur und sucht immer nach unmöglichen Herausforderungen. Nun, die größte und wichtigste Herausforderung ist heutzutage der Schutz unserer Gesundheit und unserer Umwelt. Red Bull kann dabei eine verantwortungsbewusste Rolle übernehmen, indem es Pfandsysteme und Mehrwegalternativen in Österreich unterstützt. Somit könnte Red Bull auch Österreich die notwendigen Flügel verleihen“, betont Lena Steger, Ressourcensprecherin bei GLOBAL 2000.

Rückfragen & Kontakt:
Viktoria Auer, Pressesprecherin GLOBAL 2000, 0699 14 2000 82, viktoria.auer@global2000.at
Lena Steger, Ressourcensprecherin GLOBAL 2000, 0699 14 2000 22, lena.steger@global2000.at

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