28. Deutscher Logistik-Kongress in Berlin abgeschlossen

In diesen Minuten geht in Berlin der 28. Deutsche Logistik-Kongress der Bundes-vereinigung Logistik zu Ende. Drei Tage lang diskutierten rund 3.400 Teilnehmer aus aller Welt über aktuelle und grundsätzliche Fragen des Wirtschaftsbereichs Logistik und des Supply Chain Managements. 200 Aussteller präsentierten sich in der begleitenden Fach-ausstellung. Der Wirtschaftsbereich Logistik in Deutschland zeigt sich 2011 in sehr guter Verfassung und erwartet mit 220 Milliarden Euro Umsatz ein Rekordergebnis. So waren auch die Gespräche und Diskussionen beim Kongress von Optimismus gekennzeichnet.

Zum Abschluss wurden am heutigen Freitag der Thesis Award für frischgebackene Absol-venten an 72 junge Männer und Frauen überreicht, die von ihren betreuenden Professoren benannt worden waren. Zweiter Höhepunkt des Abschlusstages war die Bekanntgabe des Siegers im Wettbewerb um den Wissenschaftspreis Logistik 2011. Dieser geht an Dr. Jochen Gönsch, Akademischer Rat, Lehrstuhl für Analytics & Optimization an der Univer-sität Augsburg. Er setzte sich in der Endrunde des Wettbewerbs gegen drei weitere Fina-listen durch, die im Rahmen des 28. Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin ihre Arbeiten öffentlich vortrugen.

Gönsch wird ausgezeichnet für seine Doktorarbeit unter dem Titel „Opaque Products, Fle-xible Products, Upgrades – Innovative Produkte im Revenue Management und ihre Impli-kationen auf den Steuerungsprozess“. Betreuer der Arbeit ist Prof. Robert Klein, Inhaber des Lehrstuhls für Analytics & Optimization an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg.

In seiner Dissertation befasst  sich Gönsch ich mit dem Thema „Revenue Management“ als Teilgebiet des Operations Research. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen Ansätze zur op-timalen Angebotssteuerung, die dem Anbieter auch nach dem Verkauf eine gewisse Fle-xibilität ermöglichen. Hierzu zählen etwa Upgrades, die insbesondere von Dienstleistern bereits seit längerem genutzt werden, aber auch neuartige Produkttypen, die häufig über das Internet vertrieben werden und beispielsweise in der Luftfahrt in den vergangenen Jahren eine rasante Verbreitung erfahren haben.

Diese Forschung wäre ohne den engen Kontakt zu Dienstleistungsunternehmen aus den relevanten Branchen nicht möglich gewesen. So konnte etwa die Praxistauglichkeit der entwickelten theoretischen Ansätze zur Upgradevergabe auf Grundlage von Daten der Firma Sixt erfolgreich nachgewiesen werden. Die Verfahren werden außerdem in Kürze Eingang in das von Sixt verwendete Revenue Management-System finden.

Die Jury sagt:

  • Die Arbeit hat einen sehr hohen wissenschaftlichen Anspruch und hohes Ergebnispotenzial.
  • Der Weg in die Anwendung ist beschritten.
  • Auch wenn die Arbeit kein klassisches Feld der Logistik betrachtet, so zeigt sie doch neue Chancen für die Logistik auf.

Der Wissenschaftspreis Logistik ist mit € 10.000,– für den Preisträger und € 10.000,– für das betreuende Institut dotiert und wird auch im Jahr 2011 wieder von der Oskar Schunck AG & Co. KG, München, gesponsert. Der Preis wird von der BVL jedes Jahr ausgeschrieben. Als Bewerber zugelassen sind Wissenschaftler aller Sparten der Logistik mit ihren Dissertations- bzw. Habilitations-schriften, Projektstudien oder Monographien, die einen engen Bezug zu praxisnahen lo-gistischen Fragestellungen aufweisen. Entscheidend für die Wertung sind der Praxisbezug sowie der Neuheitscharakter der Arbeiten.

Quelle: Bundesvereinigung Logistik e.V.

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