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29. Deutsche Logistik-Kongress

Wer sich selbst, seine Produkte oder Prozesse weiterentwickeln möchte, kommt um das Thema „Vernetzung“ heutzutage nicht mehr herum. Kein Wunder also, dass auch der Deutsche Logistik-Kongress – die wichtigste Netzwerkveranstaltung der Logistikbranche im deutschsprachigen Raum – die Erfolgsfaktoren exzellent vernetzter Produktions-, Distributions-, IT- und Logistiksysteme in diesem Jahr in den Mittelpunkt rückt.  

Durchlaufzeiten minimieren, Bestände optimieren, Kosten senken und die Servicequalität verbessern: Themen, die seit jeher den Tagesablauf erfolgreicher  Logistiker bestimmen, unterliegen im volatilen Umfeld der weltweiten Finanz-, Rohstoff- und Absatzmärkte einer immer schwerer zu beherrschenden Komplexität. In Zeiten, in denen Währungsrisiken, Handelsbarrieren und steigende Energiepreise explosionsartig sowohl firmeninterne als auch  vor- und nachgelagerte Geschäftsprozesse in Mitleidenschaft ziehen können, unterstreicht die Bundesvereinigung Logistik (BVL) in ihrer aktuellen Lageeinschätzung die derzeit wohl wichtigste Forderung an die Branche: Es gilt unternehmens- und branchenübergreifend zu kooperieren, und bei allem Wettbewerb miteinander und voneinander zu lernen, ermuntert der BVL-Vorstandsvorsitzende Prof. Raimund Klinkner die Experten aus allen Bereichen der Logistikfachwelt, die Bildung starker Netzwerke zu intensivieren. 
 
In welchen Wirtschaftszweigen das ausgeklügelte Zusammenspiel von Branchen-Know-how, technischen Errungenschaften, modernen Kommunikationssystemen und logistischen Optimierungsmethoden schon heute zu  signifikanten Verbesserungen innerhalb der Supply Chain Strukturen führt, dazu liefert der diesjährige 29. Deutsche Logistik-Kongress vom 17. bis 19. Oktober in Berlin einige anschauliche Beispiele. Beispiel Automobilbranche: Dort arbeiten die Marktakteure über sämtliche Stufen der Wertschöpfungskette hinweg schon seit geraumer Zeit an  Lösungskonzepten, die darauf abzielen, die brancheninternen Netzwerkstrukturen nachhaltig zu optimieren. Dass daraus nicht selten auch Prozessinnovationen mit Vorbildcharakter hervorgehen, zeigt das Beispiel des vom Automobilzulieferer Schlemmer Group im Jahre 2010 entwickelten Konzepts der Mobilen Fabrik: Die im Jahre 2010 neu entwickelte Extrusionsfabrik des Wellschlauchherstellers aus Poing bei München lässt sich in einem Spezialcontainer unterbringen. Per LKW transportiert, ist sie somit rund um die Uhr an jedem beliebigen Fertigungsstandort einsatzbereit. Die Materialien beschafft das Unternehmen dabei stets in den nächstgelegenen Rohstoffmärkten. Dies führt zu signifikanten Kostenvorteilen. Denn mit der Mobilen Fabrik muss lediglich das benötigte Material transportiert werden. Und dieses ist im Vergleich zu den vom bayerischen Automobilzulieferer gefertigten Wellschläuchen weitaus geringvolumiger.  (WAL) 

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