7. Branchenforum Automobil-Logistik: Konstruktiver Umgang mit der aktuellen Lage

Konstruktive Stimmung prägte das 7. Branchenforum Automobil-Logistik am 27. Januar auf dem VW MobileLifeCampus in Wolfsburg. 

350 Teilnehmer kamen in das Veranstaltungszentrum auf dem Gelände des weltweit größten Automobilwerks. 22 Unternehmen präsentierten sich in der begleitenden Fachausstellung. Die Referenten aus den Reihen namhafter Automobilhersteller, Zulieferer und Logistikdienstleister lieferten in ihren Vorträgen wertvolle Tipps und Erfahrungsberichte.

Thomas Zernechel, Leiter Konzernlogistik bei Volkswagen, schilderte in seinem Vortrag sein Verständnis von den Anforderungen an die Logistik aus Sicht des Kunden. Die Steuerung der Outbound-Logistik an der Schnittstelle zwischen Vertrieb und Produktion erläuterte anschaulich Maria-Paz Millán Millán, Leiterin Outbound-Logistik der MAN Nutzfahrzeuge AG in München, am Beispiel des Russen Dimitri, der sich einen neuen LKW kauft. Chancen und Risiken bei der Berücksichtigung von Distributionsanforderungen in der Produktionsplanung beschrieb Franz Decker, Hauptabteilungsleiter Strategie Fahrzeugprozess, Programmplanung und Auftragssteuerung bei BMW. Gemeinsam berichteten John Sobeck, Vice President der ZF Friedrichshafen AG und Dr. Arne Ziegenbein von der Robert Bosch GmbH in Stuttgart über aktive Warenstromplanung und -steuerung als Erfolgsfaktor für Supply Chain Excellence. RFID-Technologie in der Logistik zur Optimierung des Fahrzeugmanagements war das Thema von Chris Bartkiewicz von den Ford Werken in Köln. Axel Marschall, Leiter der Geschäftseinheit Automotive Rail bei DB Schenker, beschäftigte sich mit der Verzahnung von Netzwerken und Abläufen und der Effizienzsteigerung, die durch optimierte Prozesse und Konzepte möglich ist.

Den Abschluss der Vortragssequenz bildete die Podiumsdiskussion zum Thema „Effizienz – Steuerung – Perspektiven: Wege aus der aktuellen Krise“, moderiert von VDA-Geschäftsführer Klaus Bräunig. Auf Basis eines Impulsreferats von Prof. Frank Straube diskutierten Heinrich-W. Averwerser, Geschäftsführer der BLG Logistics Automobile GmbH & Co. KG, Dr. Jörg Mosolf, Sprecher der Geschäftsführung Horst Mosolf GmbH & Co. KG und Heiko Schultz, Leiter Transportlogistik AUDI in Ingolstadt, darüber, wie Autohersteller und Logistikdienstleister konstruktiv mit der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation umgehen können.

Die BVL hatte das Thema der Diskussion im Herbst an die veränderte Situation angepasst, um den Teilnehmern möglichst aktuelle Erfahrungen und Tipps für den Arbeitsalltag mit auf den Weg geben zu können. Im Verlauf der Diskussion identifizierten die Experten verschiedene Ansätze, um z.B. Logistikkosten zu sparen, Ressourcen zu schonen und die Liefertreue zu verbessern. Dazu zählte eine höhere Transparenz in der Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Dienstleistern sowie innerhalb des jeweiligen Unternehmens, mehr Kooperationsbereitschaft oder eine frühere Einbeziehung der Dienstleister in Standort-Entscheidungen.

Beeindruckender Schlusspunkt des 7. Branchenforums Automobil-Logistik waren die geführten Touren durch das gigantische VW-Werk. Allein für die Besichtigung der Golf-Produktion legten die Teilnehmer mit der „Golfbahn“ eine Strecke von knapp vier Kilometern zurück.

Der Workshop am Vorabend des Forums war mit 22 Teilnehmern ausgebucht. Basierend auf den Ergebnissen der Studie „Trends und Strategien in der Logistik“ vom Oktober 2008 wurden gemeinsam mit Prof. Frank Straube von der TU Berlin aktuelle Trends und Herausforderungen in der Automobil-Logistik diskutiert und Lösungsansätze erarbeitet.  

Quelle: MyLogistics

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