90 Jahre ONORM
Am 19. Mai 2010 feierte das Österreichische Normungsinstitut (Austrian Standards Institute, ASI) seinen 90. Geburtstag mit einer Pressekonferenz. Dabei wurde klar, wie viel leichter das Leben durch die Existenz von Normen wurde. Haben Sie schon einmal versucht, ein Nokia-Handy mit einem Sony-Ladegerät zu laden? Es funktioniert nicht, denn leider sind die Stecker noch nicht genormt – obwohl es dringend notwendig wäre. Normen entstehen aus einem konkreten Bedürfnis heraus, sie kommen aus dem Leben. Für die Entwicklung einer Norm wird ein reger Dialog mit allen betroffenen Kreisen geführt, um den besten Konsens zu finden. Das ASI managt 5.880 Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen, die an der Entwicklung von rund 2.000 Normen jährlich mitwirken. Das Institut selbst ist hierbei ein neutraler Dienstleister, der die Infrastruktur zur Verfügung stellt und den Entwicklungsprozess überwacht. Und das ist gut so, denn internationale Studien belegen, dass Normen rund 25 Prozent zum Wirtschaftswachstum beitragen. Unternehmer profitieren von den einheitlichen Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln, Transaktions- und Markteintrittskosten sinken. So waren und sind Europäische Normen ein Grundpfeiler des Binnenmarktes. Hinsichtlich der Zukunft der Normung lassen sich vier Trends erkennen: durch die wachsende Globalisierung werden Normen internationaler und der Bedarf an Normen im Bereich Dienstleistungen steigt. Zudem wird aufgrund des technischen Fortschrittes der Normungsprozess schneller. Es zeigt sich auch, dass Normen zunehmend Teil der Unternehmensstrategie werden. Es gibt also noch viel zu tun, für (mindestens) die nächsten 90 Jahre. (AT) Redaktion: Angelika Thaler |