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GS1 DataBar – der kleine Schlaue eröffnet große Chancen

Mit den wachsenden Anforderungen von Handel und Industrie wächst auch die bisherige Darstellung der Artikelnummern. Die Herausforderung heißt: zusätzliche Möglichkeiten für mehr Informationen beim Kunden am POS zu schaffen. Die Lösung ist der GS1 DataBar.

Er ergänzt die bisherige Barcode-Familie überall dort, wo wenig Platz, aber viel Informationsgehalt gefragt ist. Mehrsprachige Auszeichnung, die Reduktion der Labelgröße und die Kennzeichnung von sehr kleinen Artikeln werden damit noch einfacher. Die omnidirektionale Lesbarkeit erleichtert das Handling am POS. Seine Vorteile spielt der GS1 DataBar auch bei losen Frischeprodukten aus, denn eine Einzelkennzeichnung ist nun möglich.

Der Handel ist gerüstet
Ab 2010 sind GS1 DataBar-Standards für alle Handelseinheiten verfügbar. Bis 2014 erfolgt die flächendeckende Einführung. Spätestens dann können GS1 DataBar-Standards inklusive Zusatzinformationen von allen Handelspartnern in einer offenen Anwendungsumgebung eingesetzt werden. Wo heute ein Barcode gescannt wird, müssen Handelspartner bis 1. Jänner 2014 die Symbologie des GS1 DataBar annehmen, um GS1-kompatibel zu bleiben und manuelle Eingaben zu vermeiden. Die Umstellung von EAN/UPC auf den GS1 DataBar bleibt dem Markeninhaber überlassen. Hard- und Software müssen eingerichtet werden, die optimale Lesbarkeit und die Qualität des GS1 DataBar können durch den Strichcodeprüfservice von GS1 Austria einem Qualitätscheck unterzogen werden. Zur Überprüfung von Scannern und Software kann eine Testkarte angefordert werden.

Platz für Sicherheit und Kundenservice
Weniger Eingabefehler, raschere Abwicklung und ein besseres Bestandsmanagement machen den GS1 DataBar für die Anwender überaus attraktiv. Im Falle des Falles kann auch die lückenlose Rückverfolgbarkeit von Waren sicherer und einfacher stattfinden. Als Marketingstratege hat der vielseitige Barcode seinen Platz erobert: GS1 DataBar Expanded Strichcodes schaffen Raum für die Codierung von Datumsinformationen, Chargen- oder Seriennummern, Preis- oder Gewichtsinformationen sowie Herkunfts- oder Qualitätsangaben.

Irland: Revolution in der Fleischverarbeitung
Die Vorteile, die der GS1 DataBar in der Praxis hat, werden derzeit – weltweit erstmalig – in Irland erprobt. Ende 2008 wurde dort aufgrund einer Dioxinverseuchung von Schweinefleisch eine Rückrufaktion aller Schweinefleischprodukte gestartet. Dieser Fleischskandal verursachte dem Sektor Kosten von 1 Milliarde Euro und zeigte deutlich, dass die Rückverfolgbarkeit „vom Bauernhof bis zum Tisch“ nicht lückenlos möglich war. Mit standardisierten Scanlösungen und der Verfügbarkeit des GS1 DataBar in allen Phasen der Lieferkette hätten die nachgelagerten Bereiche kritische Daten in ihren eigenen IT-Systemen zur Verfügung und könnten so mögliche Chargen rasch identifizieren. Sollte ein Produkt dennoch ins Regal gelangen, würde eine zusätzliche, im DataBar verschlüsselte Produktinformation dies spätestens am Point-of-Sale (POS) anzeigen.

GS1 Irland und die Globeweigh Gruppe, ein Unternehmen im Bereich der Wiege- und Verpackungstechnik, arbeiten seit Kurzem eng mit Feile Foods, einem Fleischverarbeiter und Einzelhändler, zusammen, um den GS1 DataBar an ihrem POS zu integrieren und damit die Produktauthentifizierung und Rückverfolgbarkeit von Frischeprodukten zu verbessern und so in Hinkunft für Rückholaktionen besser gerüstet zu sein.

Info: www.gs1austria.at

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