Als Referent am Logistikkongress der Bundesvereinigung Logistik Österreich, der am 17. und 18. März in Wien stattfand, stellte Hans-Georg Frey, Vorsitzender des Vorstandes der Jungheinrich AG, das breite Leistungsspektrum des produzierenden Dienstleisters und Lösungsanbieters in der Intralogistik vor. Im Anschluss an seinen Vortrag luden Hans-Georg Frey und Christian Erlach, Geschäftsführer der Jungheinrich Austria, zum exklusiven Presse-Talk. Aktuelles Thema: die Ausweitung und Verstärkung der Geschäftsaktivitäten in China und dem südostasiatischem Bereich. Neben Staplern, Prozessen und Systemen ging es aber auch um Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Kundenbedarf oder Corporate Social Responsibility.
Mag. Christian Erlach und Hans-Georg Frey
Hans-Georg Frey
Jungheinrich wird seine Aktivitäten in China und Südostasien weiter ausbauen. „Der asiatische Markt ist ein interessanter Markt“, beginnt Frey seine Ausführungen zur neuen Marktoffensive. Seit 2004 ist Jungheinrich mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft In Shanghai vertreten. Auch in Singapur, Thailand und Malaysia werden Vertriebsgesellschaften geführt. Weitere Regionen wie Indien oder Indonesien werden über Händlernetze betreut. Mit China als größtem Einzelmarkt und als dem Wachstumsmotor schlechthin wird Jungheinrich in allen Regionen die Vertriebsaktivitäten verstärken. Im Vergleich zu Europa sei der Markt für Flurförderzeuge in China drei Mal so groß und das Unternehmen erwarte sich eine Steigerung von Vertrieb und Produktion um das Doppelte in den nächsten fünf Jahren, so Frey über mögliche Wachstumschancen. – Wobei die asiatischen Märkte zu einander nicht vergleichbar seien. Die Wachstumschancen in der Intralogistik korrelieren mit der Verbesserung der generellen Verkehrs- und Logistikinfrastrukturen der jeweiligen Regionen.
Toptechnologieentwicklung bleibt in den deutschen Stammwerken Produkt- und Entwicklungs-Know-how bleibt in Europa! Die kontinuierliche Weiterentwicklung von energieeffizienten, elektronischen Steuerungen und Motoren wird ausschließlich in den Jungheinrich-Stammwerken betrieben. Ungewollter Know-how-Transfer könne somit vermieden werden. Um leidvolle Erfahrungen aus der Vergangenheit reicher, meint Frey dazu ganz salopp: „Wir müssen eben schneller entwickeln, als die anderen kopieren können!“ Der asiatische Markt wird mit bedarfsgenauen Produkten versorgt. Neben Staplern, Elektroniederhubwagen und Regalsystemen wird auch das Vertriebsmodell mit Gebrauchtfahrzeugen und Mietflotte zur Verfügung gestellt. Das Systemgeschäft bleibt bis auf weiteres in Europa bzw. in ausgewählten Ländern. Finanzdienstleistungen werden über ausgewählte Partner abgewickelt.
Alles aus einer Hand Jungheinrich hat sich vom reinen Hersteller von Flurförderzeugen zum Anbieter komplexer Logistiksysteme entwickelt. „Die strategisch gewollte Ausdehnung aus dem reinen Maschinengeschäft zum Komplettanbieter hat sich als richtig erwiesen. Der Kunde will alles aus einer Hand“, betont Frey. Neben Regalen und Staplern, dem dazugehörenden breiten Service- und Dienstleistungsangebot, bietet das Unternehmen entsprechend den Kundenbedürfnissen die generalunternehmerische Planung, die Implementierung von Prozessen und Systemen, an. Mit der Beteiligung am Systemhaus ISA aus Graz hat Jungheinrich auch seine Kompetenz und sein Know-how im Bereich Warehouse Management Systeme erheblich stärken und erweitern können.
An der CeMAT 2011, der größten Intralogistikmesse in Europa, die vom 2. – 6. Mai 2011 in Hannover stattfindet, präsentiert Jungheinrich das gesamte Produkt- und Leistungsportfolio in der Intralogistik und stellt Prozesse und Systeme in den Mittelpunkt. Als eine Produktneuheit wird z.B. eine Lagernavigation für Schmalgang- und Breitganglager gezeigt, die durch optimierte und effiziente Prozesse die Umschlagleistung im Lager um bis zu 25 % erhöht. Nachhaltigkeit ist Managementaufgabe Jungheinrich hat in moderne Pulverbeschichtungsanlagen investiert. Um Kosten einzusparen wird überschüssige Energie zur Beheizung der Fabriken verwendet „Wir machen uns Gedanken um die Umwelt und legen Wert auf eine umweltfreundliche Erzeugung sowie eine lange Haltbarkeit der Komponenten. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ist Managementaufgabe. Dafür wurde eine eigene Stelle etabliert, die energiesparende Maßnahmen entwickelt und umsetzt“, erklärt Frey. „Dabei haben auch kleine Dinge eine große Wirkung. 10.000 Mitarbeiter in der Produktion verfügen über 12.000 Computer. Wir haben eingefordert, dass PCs in der Nacht ab geschalten werden müssen und nicht im Standby-Modus laufen. Mit dieser sofort umsetzbaren Maßnahme konnten Stromkosten wirksam reduziert werden. Mitangestoßen durch die Wirtschaftskrise werden nun verstärkt Videokonferenzen abgehalten. Die Mitarbeiter fliegen weniger und es ist erstaunlich, wie gut sie das angenommen haben.“
Das was wir machen, machen wir perfekt! „Österreich ist die älteste Auslandsniederlassung“, erzählt Christian Erlach, seit 2007 Geschäftsführer der Jungheinrich Austria in Wien. „Die Anforderungen an die Mitarbeiter werden immer komplexer. Jungheinrich bietet exzellente Schulung und Wissensvermittlung für neue Mitarbeiter. Unterschiedliches Spezialistentum, Mastermind, Systemberater oder GU-Wissen aus Moosburg – die Verfügbarkeit der Kompetenzen ist geregelt und sind für jeden Mitarbeiter abrufbar. Das was wir machen, machen wir perfekt – und dazu zählen auch die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Das trifft sowohl auf die Produktentwicklung, dem laufenden Betrieb als auch auf die Betriebsführung zu“, führt Erlach an. „Bei Elektrofahrzeugen erreichen wir eine 30% bessere Energiebilanz als unsere Marktbegleiter. Wartung, Service und Ersatzteillogistik inklusive Routenoptimierung sind in einem zentralen System gekoppelt. Fahrstreckenoptimierung oder um nur eine Minute reduzierte Technikereinsätze pro Jahr bergen ein sechsstelliges Einsparungspotenzial.“
CSR – Corporate Social Responsibility gegenüber Mitarbeitern und der unternehmensnahen Gesellschaft „Wir bleiben im Kerngeschäft und verknüpfen soziales Engagement mit eigenen Interessen. Wir übernehmen Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern, unseren Geschäftspartnern und der Umwelt. Anständig und vernünftig miteinander leben, sind die traditionellen Werte des Familienunternehmens Jungheinrich. Respekt und Integrität sind fest im Führungsleitbild verankert“, bringt es Hans-Georg Frey auf den Punkt. Das Unternehmen engagiert sich mit Wohlbedacht für das soziale Umfeld. Die Zentrale in Hamburg betreut Kinderorganisationen und Schulen mit dem Ziel Interesse an naturwissenschaftlicher Technik zu wecken. Das Rote Kreuz wird mit Staplern, also in Form von Sachspenden, unterstützt. Die Dr. Friedrich Jungheinrich-Stiftung fördert Lehrstühle und Studenten an Hochschulen von Deutschland bis nach China und trägt damit zu Aus- und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung bei.
Hans-Georg Frey Frey absolvierte das Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Erlangen, Lausanne und Tübingen. Seine berufliche Laufbahn startete er 1986 bei der Spindelfabrik Süßen GmbH, einem führenden Hersteller von Textilmaschinen. Ab 1991 verantwortete er als Geschäftsführer die Bereiche Recht, Vertrieb, Personal und Materialwirtschaft. 2001 übernahm er die Funktion des Geschäftsführers Vertrieb bei Liebherr, dem Weltmarktführer für Auto- und Raupenkräne. Seit 2007 lenkt er als Vorsitzender des Vorstandes die Geschicke der Jungheinrich AG.
Christian Erlach Erlach studierte an der WU Wien Spezielle Controlling und Industriekostenrechnung. Seinen beruflichen Werdegang startete er bei Kerion als Assistent der Geschäftsleitung, in weiterer Folge übernahm er die Kundendienst- und Werksleitung. 2001 wechselte er zur ONE GmbH als Leiter SME Vertrieb, Leiter Key Account und Head of Direct Sales. Seit September 2007 steht er als Geschäftsführer an der Spitze der Jungheinrich Austria AG.
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