Fraunhofer-Gesellschaft: Erfolgreich auch in der Krise
Mit 1,4 Mrd. Euro erreichte das Finanzvolumen der Fraunhofer-Gesellschaft im vergangenen Jahr ein neues Rekordniveau. Besonders erfreuliches Ergebnis: Im Geschäftsjahr 2008 konnten 1400 neue Stellen besetzt werden. Damit sind 15 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Forschungsorganisation tätig. "Die Fraunhofer-Gesellschaft blickt trotz der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise und der daraus resultierenden negativen Rahmenbedingungen auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück", fasst Prof. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, das Ergebnis für das Jahr 2008 zusammen. "Fraunhofer konnte weiter wachsen und hat in allen Bereichen beachtliche Ertragssteigerungen erzielt". Das Finanzvolumen stieg gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent auf 1,4 Mrd. Euro. Das ist ein neuer Höchststand. "Das Finanzvolumen setzt sich aus den laufenden Haushalten für die Vertrags- und Verteidigungsforschung sowie den Ausbau-Investitionen zusammen", erläutert Finanzvorstand Dr. Alfred Gossner das Ergebnis. Um 11 Prozent auf 1,29 Mrd. Euro ist der laufende Haushalt im Bereich Vertragsforschung gestiegen, der die wesentlichen Forschungs- und Entwicklungsleistungen umfasst. Im Leistungsbereich Verteidigungsforschung lag der laufende Haushalt mit 38 Mio Euro knapp unter dem Niveau des Vorjahrs. Die Ausbau-Investitionen waren mit einem Volumen von 72 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Wirtschaftserträge deutlich gesteigert Auch international agierte Fraunhofer erfolgreich Fraunhofer zählt zu den wichtigsten Patentanmeldern in Deutschland. Allein im Geschäftsjahr 2008 haben Fraunhofer-Mitarbeiter 680 neue Erfindungen gemeldet. Davon wurden 500 beim Deutschen Patent- und Markenamt zur Patentanmeldung eingereicht, mehr als je zuvor. Der Bestand aktiver Schutzrechtsfamilien erhöhte sich auf über 5000. Trotz der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise geht die Fraunhofer-Gesellschaft für die Jahre 2009 und 2010 von weiterem Wachstum und einer positiven Entwicklung ihrer Ertragslage aus. Der Grund: Zahlreiche Firmen investieren auch in der Krise in Forschung und Entwicklung. "Allerdings haben sich die Inhalte unserer Aufträge sehr stark gewandelt. Die Kunden wünschen keine Entwicklungen mehr, die eine Technologie-Roadmap bis 2030 haben. Unsere Entwicklungen sollen bereits in diesem oder spätestens im kommenden Jahr greifbare Ergebnisse zeigen", sagt Bullinger. "Eine wachsende Anzahl an Forschungsprojekten erfordert auch mehr Menschen, die sie umsetzen", betont Prof. Bullinger. Deshalb wurden allein im vergangenen Jahr 1400 neue Stellen geschaffen und besetzt. Damit stieg die Mitarbeiterzahl bis Ende 2008 über 15 000. "Um das stark zunehmende Forschungsvolumen bewältigen zu können, wird die Fraunhofer-Gesellschaft auch in diesem Jahr weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen. Wir wollen zusätzlich 600 neue Stellen schaffen", sagt Bullinger. Fraunhofer ist ein beliebter Arbeitgeber "Die Fraunhofer-Gesellschaft wird ihre personellen und technologischen Kapazitäten zur zielgerichteten Stärkung ihrer Wachstumsfelder einsetzen, um dadurch die gerade in Krisenzeiten erforderliche Innovationsfähigkeit des Technologiestandorts Deutschland zu stärken", betont Bullinger. In einem intensiven Diskurs hat die Fraunhofer-Gesellscchaft im vergangenen Jahr zwölf "Fraunhofer-Zukunftsthemen" identifiziert. Das sind zukunftsweisende Felder mit hoher volkswirtschaftlicher Relevanz. "In der Analyse haben wir aber auch Themenbereiche aufgedeckt, die sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus wirtschaftlicher Sicht zukunftsträchtig sind, deren Wachstumspotenzial jedoch nicht vollumfänglich mit den bestehenden Kapazitäten der Fraunhofer-Gesellschaft genutzt werden kann", führt Bullinger aus. So ergaben sich in den Bereichen Gesundheitsforschung und Energieversorgung Impulse für Neugründungen und Integrationen. In diesem Jahr wurde das Bremer Forschungszentrum MeVis Research in die Fraunhofer-Gesellschaft integriert. Damit baut Fraunhofer sein Know-how auf dem Gebiet der medizinischen Visualisierungs- und Diagnosesysteme aus. Eine weitere systematische Portfolioerweiterung ist die Gründung des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES in Bremerhaven. Das neue Institut entsteht durch die Fusion des Fraunhofer-Center für Windenergie und Meerestechnik CWMT in Bremerhaven mit dem auf die Stromversorgung aus regenerativen Quellen spezialisierten Institut für Solare Energieversorgung ISET in Kassel. In diesem Jahr sollen zudem die Institute der Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften e. V. (FGAN) in die Fraunhofer-Gesellschaft integriert werden. Das erweitert die Kompetenzen in der verteidigungsbezogenen sowie in der zivilen Sicherheitsforschung. Quelle: MyLogistics |