Air Cargo Germany erweitert Netzwerk

Die am Flughafen Frankfurt-Hahn beheimatete Frachtfluggesellschaft Air Cargo Germany bietet seit wenigen Tagen erstmals Flüge nach Seoul in Südkorea an. Es handelt sich um zwei Frequenzen pro Woche per Boeing-Großfrachter B747-400F.

Das Flugzeug kann bis zu 110 Tonnen je Start mitnehmen. Bei den Umläufen über Sibirien werden jeweils kurze Tankstopps auf dem Flughafen von Nowosibirsk eingelegt. "Diese Linienführung bringt uns eine Zeitersparnis pro Strecke von bis zu 1,5 Stunden im Vergleich zu Karaganda, wo wir bisher einen technischen Stopp eingelegt haben", erläutert CEO Michael Bock von der ACG Air Cargo Germany die Entscheidung für Nowosibirsk.

Neu auf dem Routenplan der Frachtfluglinie steht seit Anfang November auch der Guaraní Int’l Airport in Paraguay. Er wird einmal pro Woche von Hongkong aus bedient. Die im Auftrag eines Kunden eingerichtete Verbindung führt über Sharjah in den Golf-Emiraten, die nigerianische Hauptstadt Lagos nach Paraguay. Von dort fliegt der Jumbo-Frachter entweder über Buenos Aires oder Santiago de Chile zurück nach Hongkong. Beginnend Ende November soll Lima in die Route eingebunden werden. Rein statistisch werde, sagt ACG-Chef Bock, durch die China-Paraguay-Dienste ein halbes Flugzeug der aus vier B747-400-Einheiten bestehenden Flotte fest gebunden.

Als erfolgreich wertete er die im November vergangenen Jahres begonnenen Umläufe von Frankfurt-Hahn nach Johannesburg in Südafrika. Es handelt sich um zwei Frequenzen pro Woche, die in bestehender Form fortgesetzt werden sollen. Was den fernöstlichen Markt mit Flügen nach Shanghai und Hongkong angeht, hat sich die Lage durch den Rückgang der Raten weiter verschlechtert. Dazu trägt auch das diesjährige Ausbleiben der traditionellen Hochsaison auf den China-Europa-Routen im letzten Quartal des Jahres bei. Bock wörtlich: "Im Moment kann niemand genau sagen, ob das Schlimmste für die Cargoindustrie bereits überstanden ist oder sich die Situation womöglich sogar noch verschlechtert".

Um das finanzielle Risiko zu minimieren, hat die ACG Air Cargo Germany ihre Charteraktivitäten deutlich ausgebaut. Gegenwärtig entfällt auf die Geschäftssparte der Bedarfsflüge rund dreißig Prozent des operativen Umsatzes, während die Linienflüge die übrigen 70 Prozent beisteuern. Im vergangenen Jahr lag der Charteranteil an den Erlösen noch bei durchschnittlich 20 Prozent.

Gemäß vorliegenden Zahlen wird die ACG Air Cargo Germany im Gesamtjahr 2011 rund 140.000 Tonnen befördern. Das ist eine Steigerung von 50 Prozent im Jahresvergleich. Der Umsatz wird von 153 Millionen Euro auf etwa 230 Millionen Euro ansteigen – ein Plus von 52 Prozent. Die durchschnittliche Auslastung der vier Frachter mit Cargosendungen liegt bei 80 Prozent. Für das kommende Jahr ist die Erweiterung der Flotte vorgesehen. "Allerdings nur dann, wenn die Marktsituation dies zulässt und wir mit dem zusätzlichen Flugzeug auch Geld verdienen können", nennt Bock als Voraussetzung für den Schritt.

Quelle: MyLogistics
Portal: www.logistik-express.com

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