Aktuelle Studie der Logistikberatung dualproLOG

Automobil-Zulieferer wollen stärker kooperieren

Die deutschen Automobilzulieferer wollen künftig beim Einkauf von Logistikdienstleistungen stärker miteinander kooperieren und durch die Bündelung der Nachfrage beziehungsweise gemeinsame Ausschreibungen Kosten sparen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Marktstudie der Unternehmensberatung dualproLOG aus Haar-Salmdorf bei München. Angeschrieben wurden die hundert größten Firmen der Branche in Deutschland, wobei die Rücklauf- und Beteiligungsquote an der Online-Befragung mit rund 50 Prozent außergewöhnlich hoch lag.

Rund zwei Drittel der Unternehmen erwirtschaftet einen Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro und gibt bis zu 5 Millionen Euro für Transporte aus. Ein Drittel der befragten Unternehmen sind Großunternehmen und Konzerne mit einem Umsatz von zum Teil über 2,5 Milliarden Euro und einem Transport-Budget von 50 Millionen Euro.

Nur für 23,5 Prozent der an der Umfrage beteiligten Unternehmen ist die Kooperation beim Einkauf von Logistikdienstleistungen keine Option. Weitere rund 25 Prozent würden mit anderen Automobilzulieferern kooperieren, wenn die Vertraulichkeit der Daten sichergestellt werden kann.

Eine Kooperation im Bereich Einkauf von Transport- und Logistikdienstleistungen setzt jedoch Ab-Werk-Lieferverträge voraus, die aber erst bei 55 Prozent der Befragten vorherrschen. Die übrigen 45 Prozent lassen sich ihr Material "frei Haus" liefern. Der Trend deutet hier jedoch eindeutig auf eine Zunahme der Ab-Werk-Verträge. Gerade kleine mittelständische Unternehmen haben derzeit noch einen überdurchschnittlich hohen Frei-Haus-Anteil und haben teilweise vor, diesen sogar zu erhöhen.

Neben dem geänderten Einkaufsverhalten hat die Studie weitere Trends zu Tage gefördert. Eine Maßnahme zum Einsparen von Kosten wird in der weiteren Verlagerung von Produktionsstandorten gesehen. Mit 56 Prozent der befragten Unternehmen hat über die Hälfte bereits jetzt weitere oder erstmalig Verlagerungen ihrer Produktion geplant. Hier deutet der Trend klar in Richtung Osteuropa. Asien wird als Zielregion weiterhin eine bedeutende, aber abnehmende Rolle spielen.

Die Studie hat außerdem ergeben, dass die Logistik und das Supply-Chain-Management immer noch sehr dezentral organisiert sind und bei der Gesamtheit der Unternehmen völlig unterschiedlichen Unternehmensbereichen zugehörig sind. Lediglich bei einem der befragten Unternehmen ist das SCM-Team direkt der Unternehmensleitung unterstellt.

Insgesamt zeigt die Untersuchung auf, wo die Unternehmen Einsparungs-Potenzial sehen und welche Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz umgesetzt werden.

Quelle: dualproLOG GmbH

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