Anlystenkommentar zum FIAT Restrukturierungsplan

Frost & Sullivans Research Analyst, Herr Niranjan Thiyagarajan, kommentiert den FIAT Restrukturierungsplan von Sergio Marchionne

 

Frankfurt am Main – 23. April, 2010 – Langsam erholt sich die Automobilindustrie von einer ihrer schlimmsten Wirtschaftskrisen, und die Branche wird nunmehr genauestens beobachtet, wie die wichtigsten Unternehmen im Markt wieder eine gefestigte Positionen einnehmen. Fiats CEO Sergio Marchionne hat in diesem Zusammenhang einen 5-Jahres-Restrukturierungsplan entwickelt und möchte sich damit vor evtl. Risiken schützen, indem er den Automobilbereich des Unternehmens von der Industriesparte trennen will. Das Ziel ist dabei, Fiat zu einem reinen Automobilhersteller zu machen und den Fokus auf den Automobilmarkt zu legen. Dieser Plan ist jedoch nicht ohne. Was können zum Beispiel die Aktien- und Kapitalanleger erwarten? Hierzu hat Fiat den Vorschlag gemacht, dass die Anleger jeweils eine Aktie der beiden neuen Unternehmen für ihre bereits bestehenden Anteile erhalten. Diese Entfusionierung wird sich jedoch nicht auf die Chrysler Eigentümerschaft auswirken, denn Fiat hält derzeit ein en Anteil von 20 Prozent, und es wird erwartet, dass sich der Anteil auf 35 Prozent in den nächsten zwei Jahren erhöhen wird.

 

Als reines Automobil-Unternehmen hat Fiat bessere Chancen einen neuen Kooperationspartner unter den anderen Playern der Branche zu finden. Marchionnes Plan, das Unternehmen von seiner Industriesparte zu trennen, wird als Machtdemonstration verstanden, da sich das Unternehmen lange Zeit auf die Unterstützung durch das industrielle Business verlassen hat. Die Entfusionierung impliziert daneben, dass Fiat Auto als eigenständiges Unternehmen eine bessere synergetische Verlinkung mit der Marke Chrysler hätte und dadurch Marchionnes geplanter jährlicher Verkauf von 6 Millionen Einheiten bis 2014 realisierbar wären. Chrysler ist ein sehr wichtiger Partner für Fiat’s Weg zur Herrschaft auf dem weltweiten Automobilmarkt, und Milliarden könnten eingespart werden durch eine gemeinsame Beschaffung, Produktentwicklung und gemeinsame Produktionsstätten. Chrysler plant bis 2014 neun Fiat-basierte Modelle zu verkaufen, vier davon reine Hybrid- oder pure Elektrofahrzeuge, was die agressive Ab sicht bestätigt, aus Fiats Kompetenz, kleine Fahrzeuge zu bauen, Kapital zu schlagen. Der nordamerikanische Markt für Elektrofahrzeuge soll bis 2015 um ca. 96 Prozent wachsen, und Chrysler und die Fiat Gruppe können hier sehr viel gewinnen und dem Wettbewerb trotzen, wenn sie zur rechten Zeit am rechten Platz sind.

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