Arbeitsbedingungen für LKW-Fahrer müssen dringend verbessert werden

Fehlende Parkplätze, wenig Schutz vor Ladungsdiebstahl sowie fragwürdige Regelungen wie zwangsweises Übernachten in Pensionen setzen zusammen mit dem schlechten Image der Berufsgruppe eine Negativspirale in Gang, die dringend gestoppt werden muss. Denn der Bedarf an Fahrern wächst zunehmend.

„Wir brauchen schnellstens Veränderungen, sonst wird der Mangel an Berufskraftfahrern zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führen“, sagt Joachim Werner, Vorstandsvorsitzender im Logistik Netzwerk Thüringen, und ergänzt: „Um die Attraktivität des Berufsbildes zu erhöhen, muss die Lage der Fahrer verbessert werden. Und da reichen Regelungen auf dem Papier nicht aus. Effektive Kontrollen müssen die Einhaltung der Regeln wie etwa Fahr- und Ruhezeiten sowie vor allem den Mindestlohn überwachen, damit schwarzen Schafen in der Branche das Handwerk gelegt wird.“

Der Abbau von Missständen in der täglichen Arbeit der Fahrer ist ein wichtiger Ansatz. So braucht es deutlich mehr Stellflächen. Gerade dieser Mangel erhöht den bereits großen Zeitdruck, unter dem die Fahrer stehen, nochmals deutlich. Zudem braucht es ein wirksames Vorgehen gegen Ladungsdiebstähle. Abgeschafft gehört dagegen der Zwang zu Übernachtungen in Pensionen oder Hotels. Diese Regelung stellt keine Verbesserung für die Fahrer dar. Ein entscheidendes Instrument sind Kontrollen zur Einhaltung von Mindestlöhnen, um die Branche vor ruinösen Preisen zu schützen.

„Berufskraftfahrer üben einen sehr verantwortungsvollen und wichtigen Beruf aus. Technische Innovationen bei den Fahrzeugen werden eher noch dazu beitragen, die Anforderungen zu erhöhen. Wir können es uns nicht leisten, hier länger tatenlos zuzusehen. Der Bedarf an Transporten nimmt stetig zu und es braucht einen Wandel – bei den Arbeitsbedingungen und beim Image“, ergänzt Joachim Werner.

Das Transportgewerbe ist mit seinen Leistungen für Industrie, Handel und Konsumenten ein unerlässliches Bindeglied. Probleme in diesem Bereich haben weitreichende Folgen gerade für wirtschaftsstarke und exportorientierte Räume, was für Thüringen im speziellen aber auch für ganz Deutschland als Transitland in zentraler Lage Europas gilt.

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