|

Automobilindustrie wächst 2012

Die Automobilindustrie samt ihrer Zulieferunternehmen sieht die Zukunft positiv: Auftragsbücher gefüllt, Marktlage vielversprechend. Einziger Wermutstropfen: der Technikernachwuchs fehlt. Dem will der ACstyria mit seiner Akademie gegensteuern.   Redaktion: ANGELIKA THALER

Es gibt Grund zur Freude: „Momentan gibt es keine Anzeichen einer Krise. Unsere Leitbetriebe (Magna, AVL, TCM uvm., Anm.) sind ausgelastet und planen für 2012 teilweise sogar eine Kapazitätserweiterung“, verrät DI Franz Lückler, Geschäftsführer der ACstyria Autocluster GmbH. Während das Durchschnittswachstum der Automobilindustrie bei rund drei Prozent jährlich liegt, reichen die Prognosen für heuer von fünf bis sieben Prozent. Die Nase vorne haben dabei eindeutig die Premiumhersteller, und das kommt der steirischen Automobilindustrie und ihren Zulieferern entgegen. 

 

„Durch unsere enge Verbindung mit den deutschen Fahrzeugproduzenten (Audi, BMW, VW, Mercedes, Anm.) geht es uns gut, wenn es auch bei denen gut läuft“, weiß er zu berichten. Gerade im Bereich der Premiummarken ist eine Top-Qualifikation der Mitarbeiter Pflicht. „Dank unserer Universitäten, Fachhochschulen und der privaten Forschungseinrichtungen liegt die Steiermark mit 4,4 Prozent Forschungs- und Entwicklungsquote an zweiter Stelle in Europa“, ist Lückler stolz. Trotzdem weiß auch er, dass die Industrie von Nachwuchssorgen geplagt wird. 

 

Fachkräftemangel? 

„Wir könnten jährlich einige Betriebe mehr ansiedeln, wenn es mehr junge Techniker gäbe“, bedauert er das mangelnde Interesse vieler Jugendlichen für eine technische Ausbildung. Darum wurde auch schon vor Jahren die Automotive Academy Styria ins Leben gerufen, wo die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte der rund 180 Partnerbetriebe des steirischen Autoclusters forciert wird. „Mit unseren Sommercamps, in denen selbständig Rennautos gebaut werden, wollen wir auch Mädchen für die technischen Berufe begeistern“, hofft Lückler. 

 

Clean Mobility 

Die Konkurrenz schläft nicht. Daher sind Innovationen und ein Kompetenzvorsprung bei zukunftsträchtigen Technologien die beste Strategie, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. „Die Steirische Wirtschaftsstrategie 2020 gibt mit der „Clean Mobility“ die Marschrichtung vor“, berichtet Lückler. Dazu passen hervorragend die wichtigsten strategischen Ziele für die nächsten Jahre: neue Antriebskonzepte, die Ausweitung der Leichtbau-Kompetenzen, die Verbesserung der Allrad-Kompetenz und die Bemühung, die Steiermark als kosteneffizientesten automotiven Produktions- und Entwicklungsstandort in Europa zu positionieren.   (AT)

Quelle:  Logistik express Zeitschrift, Ausgabe 1/2012 (ePaper) 



Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar