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Mehr Flexibilität gefordert

So schnell kann’s gehen: Nachdem die Verkaufszahlen vergangenes Jahr in astronomische Höhen geschnellt waren, verbreiten die deutschen Automobilbauer 2012 eher wieder verhaltenen Optimismus. „Nach der Krise ist vor der Krise“ lautet bei den OEM, in der Zulieferindustrie, sowie bei den Automobillogistikern in diesen unsicheren Tagen die gleichlautende Parole. Jeder von ihnen ist gefordert, die eigenen Prozesse unter die Lupe zu nehmen, und diese weiter zu optimieren. Was genau zu tun ist? Der diesjährige 27. Internationale Automobilkongress gibt einige Anregungen.   Redaktion: Karin Walter

Kommt die große Krise, oder schlittert die deutsche Automobilbranche im Laufe des Jahres an der Talfahrt vorbei? Bei allen Unsicherheiten, die von den weltweiten Beschaffungs- und Absatzmärkten derzeit ausgehen, scheint augenblicklich nur eines wirklich festzustehen: Für den Kunden wird es in diesem Jahr ein wahres Feuerwerk an Innovationen mit über 160 neuen Fahrzeugmodellen und Varianten geben – für die Automobilhersteller, die Zulieferindustrie und die Dienstleister stehen damit auf der anderen Seite jedoch immense Herausforderungen ins Haus. Denn mit der angekündigten Variantenvielfalt wird auch die Komplexität innerhalb der automobilen Wertschöpfungskette noch einmal deutlich zunehmen. „Die heutigen Fahrzeugkonzepte sind modular aufgebaut und daher sehr universell nutzbar“, erklärt Prof. Klaus-J. Schmidt, Inhaber des Saarbrücker Instituts für Produktions- und Logistiksysteme und Vorsitzender des Kongressveranstalters AKJ Automotive. „Sie treiben jedoch auch immer stärker die Flexibilität in den Fabriken vor sich her.“ Die Notwendigkeit bei den OEM, veränderte Lieferstrukturen innerhalb der Produktionsnetze aufzubauen und gleichzeitig massive Umstrukturierungsmaßnahmen vorzunehmen, seien daraus resultierende Folgen. Um an den Fertigungsstandorten flexibel auf die Anforderungen reagieren zu können, sind deshalb augenblicklich besonders die Logistiker gefragt. „Die zeitgemäße Vision der Inhouse-Logistiker heißt, Bandverantwortung zu übernehmen“, sagt Prof. Schmidt. Der Leitgedanke besteht darin, nicht wie bisher lediglich als leistungsfähiger Dienstleister und „Wunscherfüller“ auf die steigenden Anforderungen der Produktionsbereiche zu reagieren, sondern selbstbewusst als „Möglichmacher“ aufzutreten – mit ergonomisch konzipierten Logistiklösungen für die Fabriken, innovativen Kommissioniertechniken sowie durch schlank organisierte Materialbereitstellungssysteme am Point of Use. Mit welchen Logistikstrategien sich der marktführende 1-tier-Lieferant Leoni als Wertschöpfungspartner auf Augenhöhe mit der Produktion positionieren kann, wird auf der zweitätigen Automotive-Konferenz in Saarbrücken von 14. bis 15. März 2012 vor diesem Hintergrund jedoch nur eines von vielen spannenden Themen sein. 

 

In 20 weiteren Beiträge von B wie BMW (über Continental, Daimler, DB Mobility Logistics, DEUTZ, IPL, JCI, Kathrein, Knorr-Bremse, Magna, MAN, Meiller, Mia-Electric, Odelo, Opel/GM, Porsche und  Volkswagen) bis Z wie ZF Getriebe erhalten die Teilnehmer des Kongresses einen umfassenden Überblick über die aktuellen Produkt-, Markt- und Werkstrategien. Ein besonderes Schmankerl bieten die gleichzeitig stattfindenden Benchmarking-Live-Touren zum Bosch-Werk in Homburg, zu Ford in Saarlouis, zu SMART ins französische Hambach oder zu ZF in Saarbrücken. Denn in den Fabriken vor Ort lässt sich in der Regel am besten erkennen, welche Erfolge im Umbau der Prozesse bereits erzielt wurden und wie die nächsten Schritte aussehen. 
 

Der AKJ Automotive im Überblick

  • Der AKJ Automotive ist eine Gruppe von Experten und Führungskräften aus der Automobilindustrie und versteht sich als Plattform für einen offenen und vertrauensvollen Informationsaustausch zwischen allen an der automobilen Wertschöpfungskette Beteiligten.
  • Zielsetzung des AKJ ist die gemeinsame Weiterentwicklung der Prozesse und Strukturen für mehr Effektivität und Effizienz in der Supply Chain der Automobil- und Zulieferindustrie. – Neben dem jährlich im März stattfindenden Internationalen Automobilkongress zählt das regelmäßig im September stattfindende Symposium „Automotive Prozesse und IT“ zu den wichtigsten Jahresveranstaltungen des AKJ Automotive. – Weitere Informationen unter www.akjnet.de bzw. unter www.automobilkongress.de  

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