BGL fordert „Green Lanes“ an den Grenzen
Sollte es in Deutschland zu dauerhaften Grenzkontrollen kommen, fordert der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) die Einrichtung von Schnellspuren für Lkw, sogenannten „Green Lanes“. Denn die Unternehmen der Branche befürchten erhebliche Kostensteigerungen und unberechenbare Lieferketten.
Hintergrund der Debatte ist der Messerangriff in Aschaffenburg, der zu einer Verschärfung der Migrationspolitik geführt hat. CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz verlangt in einem Fünf-Punkte-Plan, der am 29. Jänner mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD im Bundestag verabschiedet wurde, u.a. auch dauerhafte Grenzkontrollen.
BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt betonte gegenüber der Deutschen Presse Agentur (dpa), dass der Verband sich nicht grundsätzlich gegen verstärkte Kontrollen wende. Allerdings dürfe dieVersorgungsfunktion des internationalen Straßengüterverkehrs für Bevölkerung und Wirtschaft nicht beeinträchtigt werden.
Denn wenn der freie Warenverkehr nicht wie gewohnt fließen könne, habe das einschneidende Folgen. „Das Einhalten der gesetzlich vorgeschriebenen Lenk-, Pausen- und Ruhezeiten durch das Lkw-Fahrpersonal würde dann zusätzlich erschwert und die Lieferketten würden zunehmend unkalkulierbar“, warnt Dirk Engelhardt.
Längere Wartezeiten an den Grenzen könnten Speditionen dazu zwingen, mehr Fahrer und Fahrzeuge einzusetzen, um Liefertermine einzuhalten. Besonders betroffen wären Unternehmen in den Grenzregionen sowie Betriebe, die auf Just-in-Time-Lieferungen angewiesen sind.
Quelle: OEVZ