Bis zu 75 Prozent weniger Lebensmittelabfälle durch Kunststoffverpackungen möglich

Europaweit landen jedes Jahr Millionen Tonnen von wertvollen Nahrungsmitteln im Müll. Das ist nicht nur ethisch bedenklich, sondern auch ein großes ökonomisches und ökologisches Problem. Umgerechnet bedeuten diese Abfälle für das Klima eine Belastung von 304 Millionen Tonnen Treibhausgasen, der wirtschaftliche Schaden geht in die Milliarden. Einer der Hauptgründe für das Wegwerfen von Lebensmitteln im Handel und in den privaten Haushalten ist deren Verderben. Eine Ausweitung der Haltbarkeit ist daher ein Schlüsselelement für die Reduktion von Abfällen. „Dass wir so viele Nahrungsmitteln wegwerfen, ist ein bedauerlicher, aber lösbarer Nebeneffekt unserer modernen Gesellschaft, weil er Großteils durch effektive Verpackungslösungen vermeidbar wäre“, kritisiert Helmut Schwarzl, Obmann der Kunststoffindustrie im Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO). „Bereits heute erhöhen Kunststoffverpackungen die Haltbarkeit von Fleisch, Käse oder Gemüse um ein Vielfaches. Durch einen verstärkten Einsatz smarter, an die Nahrungsmittel angepasster Verpackungslösungen könnten Lebensmittelabfälle um bis zu 75 Prozent weiter reduziert werden“, so Schwarzl weiter.

Maßnahmen zur Vermeidung müssen sich an Ökobilanzen und Reduktionspotenzial orientieren

Die Vorteile von Kunststoffverpackungen, die in vielen Bereichen mittlerweile High-Tech-Produkte mit höchsten Anforderungen geworden sind, werden häufig unterschätzt. Dabei erfüllen sie nicht nur wichtige Schutzfunktionen bei Hygiene, sondern leisten durch die Erhöhung der Haltbarkeit einen wesentlichen Beitrag beim Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung und den Klimawandel. Aktuelle Studien zeigen, dass bei Rindfleisch durch den Einsatz von Vakuum-Skin-Verpackungen aus Kunststoff eine Erhöhung der Mindesthaltbarkeit um zehn Tage erreicht werden kann, was zu einem Rückgang der Abfallrate im Handel von 12 auf 3 Prozent führen würde. Das entspricht einer Reduktion der Lebensmittelverschwendung um 75 Prozent. Auch bei Gemüse könnten so Abfälle deutlich reduziert werden. Eine dünne Kunststofffolie führt bei Salatgurken zu einer deutlichen Senkung der Abfallrate von 9,4 auf 4,6 Prozent. Bei Hartkäse können sich die Abfälle durch Kunststoffverpackungen von fünf Prozent der gesamten Menge auf 0,14 Prozent reduzieren. Betrachtet man zudem die Auswirkungen von Nahrungsmittelabfällen auf das Klima, dann zeigt sich, Lebensmittelverpackungen haben generell nur einen sehr geringen Anteil am CO2-Fußabdruck eines verkauften Nahrungsmittels: Im Schnitt ist der Carbon-Footprint von Lebensmitteln 30-mal höher als jener ihrer Verpackung, bei manchen Fleischprodukten sogar 200-mal größer. Verpackungen sparen also ein Zigfaches der Treibhausgase ein, die bei ihrer Produktion entstehen und vermeiden so große Mengen an klimaschädlichen CO2-Emissionen durch die Verringerung von Abfällen. „Die Ökobilanzen von Kunststoffverpackungen sprechen eine deutliche Sprache. Ihr verstärkter Einsatz ist gut im Kampf gegen Nahrungsmittelabfälle und gut im Kampf gegen den Klimawandel. Der Impact auf die Umwelt kann durch die Erhöhung der Recyclingquoten minimiert werden. Die Wahl der richtigen Verpackung muss daher auf Fakten basieren. Vorurteile gegen bestimmte Materialien sind kontraproduktiv und gefährden das Klima“, so Schwarzl abschließend.

Über den FCIO:
Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Die etwa 230 Mitgliedsunternehmen produzieren in unterschiedlichen Sektoren zB Pharmazeutika, Kunststoffe und Kunststoffwaren, Fasern, Lacke, Düngemittel oder auch organische und anorganische Chemikalien. Die etwa 48.000 Beschäftigten der Branche stellten 2021 Waren im Wert von über 18 Milliarden Euro her. Der FCIO setzt sich für einen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen und attraktiven Chemiestandort Österreich mit einem forschungs- und technologiefreundlichen Umfeld ein, in dem die chemische Industrie mit ihrer Innovationskraft Lösungen für die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln und liefern kann. www.fcio.at

Rückfragen & Kontakt:
FCIO Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
Mag. Andreas Besenböck, MA
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