BÖB fordert Alternativ-Vorschläge zur neuen Netzstruktur der Bundeswasserstraßen

Jahrelang hat der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen auf die dramatische Unterfinanzierung der Wasserstraßen hin-gewiesen. Jetzt führt diese Unterfinanzierung zu dem Schluss des Bundes-verkehrsministeriums, eine vernachlässigte Infrastruktur nicht mehr zu stärken, sondern nur noch zu erhalten. Das Gegenteil wäre richtig! Eine Anhebung der investiven Mittel und der dafür notwendigen Planungsressourcen.

Mit den Plänen des BMVBS zur neuen Netzstruktur deutscher Wasserstraßen und der WSV-Reform wird nunmehr auch der bisherige Anspruch aufgegeben, für alle Regionen Deutschland diese umweltfreundliche Alternative zum Straßengüterverkehr anzubieten.

Es werden mit dieser neuen Netzstruktur Regionen teilweise aufgegeben, in denen Menschen mit dem Hafen leben und am Hafen arbeiten. Das Bundes-ministerium gefährdet somit Arbeitsplätze und die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen. Die neue Netzstruktur ist kaum nachvollziehbar. Die Ausrichtung auf die beförderten Tonnen ist viel zu schlicht und verkennt die Bedeutung von umweltfreundlichen Binnenschiffstransporten und insbesondere von Binnen-häfen für die regionale Wirtschaft.

Gerade weil viele dieser Häfen zum Teil weit von den Seehäfen entfernt sind, werden die intermodalen Angebote dieser Binnenhäfen für eine Verlagerung von der Straße auf die Wasserstraße und Schiene benötigt.

Viele unserer Mitglieder haben in den letzten Jahren durch innovative Geschäftsmodelle Marktanteile erworben und Güter von der Straße auf die Wasserstraße und Schiene verlagert. Die vorliegenden Planungen des Bundes-verkehrsministeriums gefährden diese Entwicklung und untergraben das Ziel eines umweltfreundlicheren Güterverkehrs.

Alternativen zu den derzeit bestehenden Planungen des BMVBS sind nicht erkennbar. Verwundern tut in diesem Zusammenhang auch, dass, nachdem jahrelang Veränderungen nur langsam umgesetzt wurden, nun auf einmal alles innerhalb weniger Monate beschlossen werden soll.

Berechtigte fachliche Einwände und mögliche alternative Modelle aus den Bundesländern, von Betroffenen sowie aus der WSV selbst, sollten dringend abgewartet und berücksichtigt werden, bevor der Schaden für große Teile Deutschlands nicht mehr abgewendet werden kann.

Der BÖB fordert das BMVBS auf, schnellstmöglich alternative Vorschläge zu erarbeiten und bietet in diesem Zusammenhang auch gern nochmals seine Hilfe bei der Erarbeitung solcher strategischen Entscheidungen an.

 

Ihr Ansprechpartner für Rückfragen:

Anja Fuchs
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
Bundesverband Öffentlicher
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Der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V.

Die Sicherung einer nachhaltigen Mobilität ist eine wesentliche Voraussetzung für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung. Güterverkehr und Logistik gewährleisten die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und den Wohlstand der Menschen. Die Zukunft des Standorts Deutschland und die Umweltbilanz des Verkehrs werden maßgeblich beeinflusst durch den intelligenten Verbund der Verkehrsträger Wasserstraße, Schiene und Straße.
Wesentliche Schnittstellen zwischen diesen Verkehrsträgern sind die Binnenhäfen.
Binnenhäfen entwickeln und betreiben leistungsfähige Verkehrs- und Logistikinfrastruktur. Sie sind ideale Standorte für Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Das Angebot der Häfen reicht von der Bereitstellung hochwertiger Flächen und Immobilien über den Betrieb von Umschlaganlagen bis zur Organisation effizienter Logistikketten. Über 100 Häfen in Deutschland bilden das Rückgrat des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) mit Sitz in Berlin. Der BÖB ist Mitglied im Europäischen Verband der Binnenhäfen (EVB). Vor Ort ist der BÖB mit regionalen Arbeitsgemeinschaften in allen wichtigen deutschen Wirtschaftsräumen vertreten. Spezielle Fachthemen werden in überregionalen Ausschüssen behandelt.

Der BÖB ist kompetenter Ansprechpartner für die Politik auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene und kooperiert mit bedeutenden Wirtschaftsverbänden. Er bringt auf diesem Weg die Belange seiner Mitgliedsunternehmen in den politischen Meinungsbildungsprozess ein. Der BÖB erfüllt Aufgaben und verfolgt Ziele in folgenden Bereichen: Politik, Öffentlichkeit, Institutionen, Mitgliedsunternehmen

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