BSH-Hausgeräte werden mit Lang-Lkw transportiert

Die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH setzt im Rahmen ihres nachhaltigen Logistikkonzepts erstmals auch Lang-Lkw ein. Ab sofort transportiert die Herbrechtinger Spedition Schwarz mit der neuen 25 Meter langen Fahrzeugkombination täglich rund 280 Großgeräte vom BSH-Logistikstandort Giengen aus zu verschiedenen Stationen innerhalb Deutschlands. 
 
Diese Fahrzeugkombination bietet 40 Prozent mehr Transport-Volumen und spart in Bezug auf das transportierte Volumen 20 Prozent CO2 ein. Lang-Lkw sind Teil des auf fünf Jahre befristeten Feldversuchs des Bundesverkehrsministeriums. Beide Unternehmen versprechen sich vom Einsatz des neuen "Langen", das Verkehrsaufkommen auf deutschen Straßen zu reduzieren und gleichzeitig die Umwelt zu entlasten. 
 
"Das Güterverkehrsaufkommen wird bis zum Jahr 2025 um rund 40 Prozent zunehmen. Die deutschen Straßen sind bereits heute an ihren Kapazitätsgrenzen und die Schiene allein wird das nicht stemmen können", erklärt Manfred Brauckmann, Leiter des BSH-Logistikzentrums in Giengen. "Nur mit einem gesunden Verkehrsträgermix lassen sich die logistischen Herausforderungen der Zukunft meistern. Bereits heute beträgt der Anteil von Bahn und Kurzstreckenseeverkehr im Export rund 50 Prozent. Das wollen wir weiter ausbauen und den Bahnanteil vor allem im Inland weiter steigern. Der Lang-Lkw ist in unseren Augen eine Lösung für den verbleibenden Lkw-Anteil, der sich in absoluten Zahlen allein durch das prognostizierte Verkehrswachstum noch weiter steigern wird." 
 
Im Vorfeld gab es zahlreiche Bedenken gegen den Einsatz von Lang-Lkw. Gegner kritisieren beispielsweise, die Fahrzeuge würden mehr Verkehr auf die Straßen und weg von der Schiene bringen. Zudem seien sie für andere Verkehrsteilnehmer gefährlich. 
 
BSH-Logistikchef Hans-Gerd Bauerfeind weist Sicherheitsbedenken zurück: "Die Fahrzeugtechnik hat sich in den vergangenen Jahren rasant verbessert und setzt neue Sicherheitsmaßstäbe. Beim Lang-Lkw kommt grundsätzlich der neueste Stand der Technik zum Einsatz. Zum Beispiel zeigen die Fahrzeuge in der Praxis durch Spur- oder Bremsassistenten ein stabiles Fahrverhalten und haben keine längeren Bremswege. Demzufolge ist der Lang-Lkw heute sicherer als ein normaler durchschnittlicher Lastwagen." Gemeinsam mit Vertretern des Fachausschusses Logistik vom Markenverband hat er daher viel Überzeugungsarbeit auf allen Ebenen geleistet, bis die Behörden grünes Licht für den Feldversuch gegeben haben. 
 
"Wir sind immer auf der Suche nach neuen effizienten Transportlösungen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben", erklärt Thomas Schwarz, Geschäftsführer der Spedition Schwarz. Die Vorteile des Lang-Lkw liegen für ihn klar auf der Hand. "Er verfügt bei einer durchgehenden Ladehöhe von drei Metern über 40 Prozent mehr Transport-Volumen und spart dabei in Bezug auf das transportierte Volumen 20 Prozent CO2 ein. Spurhalte- und Stabilitätsregel-Assistenten sowie Notbremsassistenten, die auch stehende Hindernisse erkennen, sorgen für den höchsten Sicherheitsstandard, der aktuell am Markt verfügbar ist. Durch lenkbare Achsen können Lang-Lkw auch enge Kreisverkehre befahren. Aus meiner Sicht können wir durch den Einsatz der langen Fahrzeugkombination nur profitieren – ökonomisch wie ökologisch." 
 
BSH setzt bereits seit vielen Jahren auf umweltfreundliche Logistikkonzepte und hat sich zum Ziel gesetzt, bei Warentransporten bis 2020 die CO2-Emissionen um rund 20 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2006 zu reduzieren. Dabei setzt das Unternehmen auf multimodale Konzepte, die die verschiedenen Verkehrsträger Bahn, Schiff und Lkw optimal miteinander verbinden – beispielsweise durch die Verlagerung von der Straße auf die Schiene oder den Einsatz von Lang-Lkw.

Quelle: MyLogistics

Portal: www.logistik-express.com      

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