Wie wär’s mit etwas Fairness?
So wie es aussieht, geht es mit der Wirtschaft wieder bergauf, die Notwendigkeit weiterer schmerzhafter Einschnitte ist gesunken. Daher und aus gegebenem Anlass: das Land braucht wieder Fairness! Redaktion: Angelika Thaler Haben Sie sich auch schon ein Mal darüber gewundert, dass beispielsweise die Lohnverhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern extrem lange dauern? Oder dass der Ombudsmann sich vor Anfragen kaum retten kann? Früher ging es mir so, doch seit meinem Beratungsgespräch bei der Arbeiterkammer wundert mich original NICHTS mehr. Oder doch: dass es überhaupt Einigungen gibt. Ohne hier ins Detail gehen zu wollen, nur kurz der Grundtenor der Aussage des mir zugeteilten Arbeitsjuristen: ich solle rausholen was geht, notfalls dem potenziellen Arbeitgeber manche Fakten verschweigen und – falls es doch zur Sprache kommt und ich deswegen nicht eingestellt werde – sofort wegen Diskriminierung verklagen, er würde mir gerne helfen. Auf meine Aussage, ich wolle nur Information und habe nicht vor, gegen meinen Arbeitgeber vorzugehen (es geht hierbei nicht um den Logistik express, Anm.) reagierte er reichlich irritiert, denn es gäbe keine netten Arbeitgeber und auch keine Fairness. Hallo? Geht‘s noch? Abgesehen davon, dass ich mir das Arbeitsklima in einer Firma, wo ich die Stelle aufgrund einer Diskriminierungsklage erhalten habe, wirklich traumhaft schön vorstelle (Ironie aus), ist es wirklich so abwegig von mir zu denken, dass man auch mit Ehrlichkeit und ohne Drohung im Arbeitsleben etwas erreichen kann? Und sollte es nicht eigentlich die Aufgabe eines Beraters sein, eine positive Lösung zu finden? Geben und nehmen Gerechter Lohn? Ich glaube nicht daran. Schon jetzt kenne ich Menschen, die das System gnadenlos ausnutzen, von diversen ihnen bekannten Ärzten arbeitsuntauglich geschrieben werden und den lieben langen Tag auf der faulen Haut liegen. Auf der anderen Seite sehe ich Menschen, die sich halb zu Tode schuften. Aus Angst, ihren Job zu verlieren, kommentarlos unbezahlte Überstunden ableisten. Hier seid Ihr gefragt, liebe Unternehmer: seid fair zu euren Mitarbeitern, leben und leben lassen. Denn Angst ist kein netter Kollege. Logistik express Redaktion: Angelika Thaler (AT)
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