Car-Sharing – der Weg in eine grünere Zukunft

Frost & Sullivan rechnet mit Wachstum bei Car-Sharing

 

Die Bevölkerung Europas wächst, konzentriert sich zunehmend auf urbane Zentren und stellt dabei immer höhere Ansprüche an Mobilität und Komfort. In der Folge reichen die vorhandenen Straßen und Parkplätze nicht mehr aus und die Umweltbelastung steigt zusehends. Um den Einfluss des Transportfaktors auf den Klimawandel zu verringern, gibt es eine innovative und viel versprechende Möglichkeit: die Begrenzung oder Verringerung der Fahrzeugpopulation durch Car-Sharing. Dieses Geschäftsmodell hat in den letzten Jahren erheblich an Akzeptanz gewonnen. Die Unternehmensberatung Frost & Sullivan geht davon aus, dass sich bis 2016 europaweit 5,5 Millionen Nutzer rund 77.000 Fahrzeuge teilen werden.

 

Beim Car-Sharing stellen private Anbieter ihren Kunden bei Bedarf auf Stundenbasis ein Auto aus ihrem Fuhrpark zur Verfügung. Der einzelne Fahrer zahlt nur so viel, wie er auch tatsächlich fährt, und spart sich die Kosten für ein eigenes Fahrzeug. Auf diese Weise werden die Fixkosten auf viele Schultern verteilt, Treibstoffkosten reduziert, es gibt weniger Staus und die CO2-Emissionen sinken. Ein weiterer wichtiger Effekt: Car-Sharing bietet eine solide Ausgangsbasis für das Wachstum und die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen.

 

An vorderster Front dieses Trends steht derzeit Frankreich, wo die Regierung unter Berufung auf den Erfolg der Pariser Car-Sharing-Initiative Autolib von höchster Ebene Unterstützung für entsprechende Programme zugesagt hat und dabei die Einbeziehung von Elektroautos propagiert. Laut Frost & Sullivan dürfte in Europa ab 2012 jeder dritte Neuwagen eines Car-Sharing-Fuhrparks ein Elektrofahrzeug sein. Damit wären 2016 bereits 20 Prozent aller Car-Sharing-Autos batteriebetrieben.

 

Deutschland hat das Potenzial, sich zu einem Schlüsselmarkt für Elektroauto-Sharing zu entwickeln, da es hierzulande europaweit die meisten Ladestationen gibt — im Jahr 2015 dürften es bereits über 80.000 sein. Zudem ist Deutschland aktuell mit 4.700 Fahrzeugen, die von rund 165.000 Mitgliedern genutzt werden, der größte Car-Sharing-Markt Europas.

 

Währenddessen rüsten sich die Automobilhersteller gegen die unvermeidliche Bedrohung durch Car-Sharing-Initiativen, indem sie sich zu Serviceanbietern entwickeln und integrierte Mobilitätslösungen offerieren. Große Autobauer wie Peugeot und Daimler führen derzeit Programme wie Mobilität auf Abruf ein und nutzen das Car-Sharing-Konzept sowohl zur Erprobung ihrer Marken als auch zur Analyse der Verbraucherwahrnehmung ihrer Fahrzeuge.

 

Laut Frost & Sullivan kann der europäische Car-Sharing-Markt bis 2016 ein Volumen von über 2,6 Milliarden Euro erreichen. Damit wären bis zum selben Zeitraum mehr als eine Million Fahrzeuge überflüssig. Als Ländermärkte mit dem größten Wachstumspotenzial gelten Frankreich und Großbritannien, vor allem aufgrund ihrer effizienten Lösungen für Mobilitätsmanagement und des starken öffentlichen Rückhalts für die breitflächige Einführung von Car-Sharing-Diensten.
 
Quelle: Frost & Sullivan

 

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