Cargo Center Graz – Güterverkehrszentrum und Vorbild für den Südosten


Das Cargo Center Graz setzt auf maßgeschneiderte Immobilien- und Logistiklösungen, erwartet im Terminalbetrieb eine Durststrecke und fordert mehr politische Initiativen für den Ausbau der Pyhrn-Bahnstrecke. Große Aufmerksamkeit widmet das Unternehmen auch dem Waren- und Güterverkehr am Balkan. 

Direkt angrenzend an den Terminal des Cargo Center Graz erstreckt sich ein 15 Hektar großes Gewerbe- und Industriegebiet der CCG Immobilien GmbH. Auf diesem Areal entwickelt das Tochterunternehmen der CCG und der Porr maßgeschneiderte Immobilien- und Logistikinfrastruktur. Unter anderem mit einem hochmodernen Hochregallager, wie Immobilien-Geschäftsführer Peter Pittino schildert. Errichtet wird die Logistik-Immobilie – ein modernes Hochregallager mit 12000 Palettenstellplätzen – für Fresenius. „Die Unternehmen suchen nach perfekten Lösungen, und wir können sie mit unserem Knowhow zur Verfügung stellen“, unterstreicht DI Pittino die breite Kompetenz des Unternehmens. 

Eine weitere maßgeschneiderte Logistik-Immobilie wird aktuell für die Firma Leykam-Alpina errichtet. Derartige Komplettlösungen nach den Bedürfnissen der Kunden am besten Standort sind ein vielversprechendes Geschäftsfeld, mit dem Rückgänge in anderen Bereichen aufgefangen werden können. Natürlich verspürt auch das Cargo Center Graz die Folgen der schwierigen Situation der Automobil- und Zulieferindustrie. „Im Terminalgeschäft gibt es starke Rückgänge. Die Ursache dafür ist, dass die Chrysler-Produktion bei Magna ausläuft und damit Container-Züge wegfallen“, sagt CCG-Chef Franz Glanz. Insgesamt sei davon auszugehen, dass sich die Situation erst in zwei Jahren wieder verbessern wird. 

Umso wichtiger seien daher Alternativprojekte, weil auch die großen Speditionen größtes Interesse daran haben, Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Das Problem aus Sicht des Cargo Center Graz ist dabei die für den Güterverkehr mangelnde Leistungsfähigkeit der Pyhrn-Bahnstrecke. Glanz appelliert intensiv an die Politik, sich dieses Problemes anzunehmen. Die Bahnverbindung nach Passau sei zeitlich und ökonomisch einfach nicht konkurrenzfähig gegenüber der Straße. Glanz: „Hier muss die Politik aktiv werden, weil viele Chancen sonst ungenützt bleiben.“ Ähnliches gilt im Übrigen auch für die Koralmbahn, mit der das CCG große Hoffnungen verbindet: Auch bei der schnellen Bahnverbindung zwischen Graz und Klagenfurt dürfe die Politik keinerlei Verzögerungen im Baufortschritt zulassen. 

Chancen sind durch die Ost- und Südostweiterung der Europäischen Union für das Cargo Center Graz entscheidend: Ein neuer, wachstumsorientierter Markt mit rund zehn Millionen Menschen ist näher gerückt. Seit Jahren ist das Unternehmen daher bestrebt, die Kontakte in die Zukunftsregionen weiter auszubauen. Mit Erfolg: So ist die CCG beim geplanten Logistikzentrum in Zagreb beratend für die kroatische Regierung aktiv. Mit dem Ausbau des Hafens Rijeka und dem zweigleisigen Ausbau nach Zagreb bis 2014 würde dieser Standort zentrale Bedeutung erlangen und im Zusammenwirken mit dem CCG Vorteile und Geschäft bringen. 

In zwei bis drei Monaten soll auch die Entscheidung über ein großes Logistikzentrum in Sofia fallen. Die Kompetenz und das Know-how von Immorent und CCG sollen hier ebenfalls zum Tragen kommen. Das Konzept des CCG, wo rund um den Güter-Terminal maßgeschneiderte Logistikinfrastruktur und alle Arten von Service-Leistungen konzentriert angeboten werden, soll auch für das Projekt in der Nähe von Sofia Vorbild sein. Hier gehe es um Consulting und Know-how Transfer, betont Glanz, der die generelle Strategie so beschreibt: „Die Güterverkehrsachse Graz-Zagreb-Belgrad-Sofia braucht moderne Logistik-Zentren und das Cargo Center Graz ist ganz offensichtlich dafür Vorbild und wichtiger Ansprechpartner.“

Cargo Center Graz – einige Zahlen:

  • Eröffnung: 2003
  • 90.000 m2 modernste Warehousingflächen für Zwischenlagerung, Endfertigung und Verpackung von Waren aller Art
  • 1 KLV-Anlage (kombinierter Ladungsverkehr) mit 2 Portalkränen mit einer Tragkraft von 46 Tonnen zur Abfertigung von 4 Zügen parallel in Ganzzuglänge

Infrastruktur und Services:

  • Zollamt
  • Tankstelle
  • Truck Service Center
  • Agentur für Operateure
  • Organisation Vor- und Nachlauf
  • Vermietung von Umschlag-, Büro-, Hallen- und Freiflächen
  • Vermietung von kranbaren Containern, Wechselbrücken und kranbaren Sattelaufliegern
  • Logistikberatung
  • Instandhaltung und Reparaturservice für Reedereicontainer
  • Leercontainerdepot für Reedereien
  • Zwischenabstellung von Gefahrgutcontainern
  • Restaurant


Quelle: CCG und Wirtschaftsnachrichten Süd

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