Chancen und Risiken der auslaufenden Kabotage-Fristen

 
Es kommt Bewegung in den Güterkraftverkehr: 

Am 1. Mai 2009 enden in Deutschland sieben von neun mit osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten vereinbarte Übergangsfristen für den Bereich der Kabotage. Das heißt: Zukünftig darf jedes in Estland, Lettland, Litauen, Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn ansässige Verkehrsunternehmen auch innerdeutsche Transporte durchführen – und umgekehrt.

Kabotage bezeichnet Transportdienstleistungen für den Luft-, Land- und Seeverkehr innerhalb eines Landes durch ein ausländisches Verkehrsunternehmen. Innerhalb der Europäischen Union sind diese Transporte seit 1998 freigegeben – allerdings bestanden diverse Übergangsregelungen mit den neuen osteuropäischen Mitgliedsstaaten. Das Ende der Übergangsfristen markiert nun die sukzessive Einführung der Kabotage bis zur vollständigen Liberalisierung des Güterkraftverkehrs, die laut EU-Kommission 2014 erfolgen soll.

Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Logistikdienstleister sowie die verladende Industrie? „Logistikdienstleister müssen sich zukünftig auf einen noch härteren Wettbewerb einstellen“, sagt Martin Stoll, Logistikberater von LOGO-TEAM. „Die Frachtraumkapazitäten werden steigen und die Frachtraten weiter sinken, da die Unternehmen aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten teilweise noch eine deutlich niedrigere Kostenstruktur haben.“ Von diesen Veränderungen profitiert im Umkehrschluss die verladende Wirtschaft. Sie wird ihre Logistikkosten künftig spürbar reduzieren. Wichtigste Voraussetzung dafür ist eine genaue Kenntnis des erweiterten Güterverkehrsmarktes. „In diesem Zusammenhang gewinnen elektronische Plattformen für Einzelfrachten sowie komplette Frachtausschreibungen an Bedeutung. Außerdem wird die ganzheitliche Betrachtung der Distributions- und Beschaffungsmengen für Unternehmen immer wichtiger – zum Beispiel die Umstellung auf ,ab Werk-Verkehre“, schildert Logistikberater Reinhard Bichtele von LOGO-TEAM. „Ein geeigneter Logistikpartner ist dabei unentbehrlich.“

Gerade deshalb sollten deutsche Logistikdienstleister den Ablauf der Übergangsfristen für Kabotage auch nicht allein als Herausforderung, sondern vielmehr als Zukunftschance für das eigene Unternehmen begreifen, so die Unternehmensberater von LOGO-TEAM. Mit komplexen Servicepaketen könnten sich deutsche Firmen vom ausländischen Wettbewerb absetzen und die verladende Industrie mit Qualität, Innovations- und nahtloser Informationsfähigkeit überzeugen. „Als mögliche Zusatzangebote kommen beispielsweise produktionsnahe Ver- und Entsorgungstätigkeiten, Outsourcing, Immobilienbeschaffung und -betrieb, Personalbeschaffung, die Nutzung von Warehouse-Management-Systemen sowie Value Added Services infrage“, führt Martin Stoll aus.

Weiterführende Informationen über den Auslauf der Übergangsfristen für Kabotage, den Logistikmarkt in Europa und die EU-Osterweiterung finden Interessenten unter www.eu-osterweiterung.info. Die von LOGO-TEAM geschaffene Plattform bietet aktuelle News, Hintergrundinformationen sowie kostenlose Studien zum Download.

Quelle: MyLogistics

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