Contargo: Symbiose gelungen

Die Entscheidung des Holzverarbeiters Pollmeier Massivholz, im Jahre 2006 den Bau eines neuen Großsägewerkes in Aschaffenburg in Angriff zu nehmen, war unter anderem von zwei wichtigen Fragen abhängig.

Erstens: gibt es in einem Umkreis von 150 km genügend Buchenstammholz und zweitens: kann die Schnittware auf ökologisch und ökonomisch attraktive Weise auf den Weg zu den Kunden in aller Welt gebracht werden?

Aschaffenburg trumpfte in beiden Fragen mit handfesten Standortvorteilen. Buchenwälder finden sich im Umkreis so reichlich, dass der "Holzhunger" von Pollmeier unter Berücksichtigung der Regeln einer nachhaltigen Forstwirtschaft zu stillen ist. Das Schnittholz gelangt per Container zu den Abnehmern in Übersee. Die Tatsache, dass wenige Jahre zuvor Contargo im Hafen von Aschaffenburg ein Containerterminal eingerichtet hatte, dürfte die Entscheidung von Pollmeier, ebenfalls auf dem Hafengelände zu siedeln, positiv beeinflusst haben.

Heute kann die "Symbiose" aus Produzent und Logistikpartner als gelungen betrachtet werden. Fast eintausend 40’ (40 englische Fuß) Container mit Buchenschnittholz verlassen jährlich den Hafen Aschaffenburg überwiegend zu Zielen in den USA, in Israel, China und im arabischen Raum. Rund 90 Prozent der Containertransporte werden auf dem Wasserweg in die Überseehäfen transportiert. Die Container werden in Aschaffenburg von Container-Linienschiffen übernommen und erreichen nach etwa drei Tagen Fahrt über den Main und den Rhein hinunter die Überseeterminals in Rotterdam und Antwerpen, wo die Verladung auf die riesigen Containerschiffe erfolgt. Wenn es schneller gehen muss, kann der Containerzug genommen werden, der zweimal pro Woche die gleichen Häfen anfährt. Für Pollmeier ist das Contargo-Terminal in Aschaffenburg so etwas wie das Tor zur Welt.

Pollmeier arbeitet bei den Transporten mit namhaften Überseespediteuren und Reedereien zusammen. Eine "routing order" empfiehlt diesen Partnern, für den Transport von Aschaffenburg zum Seehafen die Dienste von Contargo in Anspruch zu nehmen. Schon aus wirtschaftlichen Gründen ist sich Contargo mit Pollmeier darin einig, dass die Ware – wenn irgend möglich – per Binnenschiff zu den Seehäfen gebracht wird.

Das Verstauen der Schnittholzstapel in den Containern wird von Pollmeier in den eigenen Lagerhallen vorgenommen. So ist gewährleistet, dass die Buchenbretter nicht der Witterung ausgesetzt werden. Die dazu benötigten Leercontainer stellt Contargo in kurzer Zeit bereit.

Contargo verknüpft in seinem Containerterminal im Hafen von Aschaffenburg die Verkehrsträger Binnenschiff, Bahn und LKW. Das Terminal wurde 1999 auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlehafens errichtet und hat derzeit eine Lagerkapazität von ca. 1.500 TEU (Twenty Feet Equivalent Unit = 20’ Standardcontainer). Es verfügt über zwei Liegeplätze für Binnenschiffe, ein Bahnmodul mit einem Gleis und einen Container-Reparaturbereich. Contargo Aschaffenburg konnte im Jahre 2008 rund 20.000 TEU umschlagen.

Dank der guten Verbindungen nach Übersee hat sich der Hafen Aschaffenburg zu einem bedeutenden Industriestandort entwickelt.

Quelle: MyLogistics

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar