Das Zentrum für Intelligente Objekte (ZIO) stellt sich vor

 
Fehlende Ersatzteile in der Produktion können weitreichende und fatale Folgen haben. 

Wie aber wäre es, hätte ein Ersatzteil oder dessen Verpackung eine eigene „Intelligenz“ und sogar eine Internetadresse? Die gesuchten Teile könnten online auf sich aufmerksam machen, so dass keine Wartezeiten oder Engpässe mehr entstünden. Am 3. Februar 2009 wird der offizielle Startschuss für das neue „Zentrum für Intelligente Objekte ZIO“ in Nürnberg fallen. Es erforscht und entwickelt sogenannte „Smart Object“-Technologien wie Identifikations-, Kommunikations-, und Ortungssysteme.

Vom Land Bayern mit insgesamt neun Millionen Euro auf zunächst fünf Jahre gefördert, bündelt das „Zentrum für Intelligente Objekte ZIO“ die Kompetenzen der Fraunhofer-Institute IML und IIS sowie vieler namhafter Partner aus Wirtschaft, Forschung und Logistik. Neben der Förderung durch den Freistaat werden Gelder aus der Auftragsforschung und aus der Grundfinanzierung des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS fließen, so dass in den nächsten fünf Jahren in der Region mit ca. 40 neuen Arbeitsplätzen in einem Forschungsbereich zu rechnen ist, der sich auf die technologische Entwicklung und die Anwendung von RFIDSystemen, drahtlosen Sensornetzwerken und Lokalisierungstechnik spezialisiert hat.

Die Grundüberlegung besteht darin, sich durch logistische Systeme bewegende Objekte mit einem mikroelektronischen Baustein in Größe einer Scheckkarte oder Streichholzschachtel, einem sogenannten Sensorknoten, auszustatten. Dieser kann drahtlos mit anderen Knoten und der Umgebung kommunizieren und kleinere Softwareprogramme ausführen. Beispielsweise könnte sich eine mit einem Sensorknoten ausgestattete Ersatzteilverpackung über das in vielen Lagern vorhandene drahtlose Ethernet mit dem Internet verbinden, Anfragen aus dem Internet aufnehmen, einen Abgleich mit den konkreten Anforderungen durchführen und bei im Voraus definierten Übereinstimmungsmerkmalen eine Antwort an den Verfasser der Anfrage versenden.

Die wesentliche Herausforderung bei der Entwicklung solcher Systeme ist, Technologien so zu entwickeln, dass die daraufbasierenden Anwendungssysteme und Dienstleistungen betriebswirtschaftlich argumentierbar sind. Nur interdisziplinäre Teams aus Ingenieuren, Informatikern und Betriebswirten, – wie am Zentrum vorhanden – sind in der Lage, diese Herausforderung wirklich zu bewältigen. Unter der Leitung von Dr. Alexander Pflaum werden die Entwicklungen aus dieser Forschung den Industrieertrag von morgen sichern. Bisherige Kooperationspartner der Fraunhofer-Institute IIS und IML aus dem Bereich der Industrie sind Unternehmen wie Lufthansa Technik Logistik GmbH, Deutsche Post World Net, Siemens, Silverstroke, Salt Solutions, Giesecke und Devrient, um nur einige zu nennen.

Gemeinsames Ziel der Fraunhofer-Forscher und der Partner aus der Industrie ist, die Entwicklungsergebnisse aus dem „Zentrum für Intelligente Objekte ZIO“ in den Bereichen Logistik, Health Care und Sicherheit zu verbreiten und die neuen Technologien in der Praxis zu etablieren. 

Quelle: MyLogistics

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